Cover-Bild Briefe in die chinesische Vergangenheit
10,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 01.03.1986
  • ISBN: 9783423105415
Herbert Rosendorfer

Briefe in die chinesische Vergangenheit

Roman

Ein Mandarin aus dem China des 10. Jahrhunderts versetzt sich mit Hilfe eines »Zeit-Reise-Kompasses« in die heutige Zeit. Er überspringt nicht nur tausend Jahre, sondern landet auch in einem völlig anderen Kulturkreis: in einer modernen Großstadt, deren Name in seinen Ohren wie Min-chen klingt und die in Ba Yan liegt.

Verwirrt und wißbegierig stürzt sich Kao-tai in ein Abenteuer, von dem er nicht weiß, wie es ausgehen wird. In Briefen an seinen Freund im Reich der Mitte schildert er seine Erlebnisse und Eindrücke, erzählt vom seltsamen Leben der »Großnasen«, von ihren kulturellen und technischen Errungenschaften und versucht Beobachtungen und Vorgänge zu interpretieren, die ihm selbst zunächst unverständlich sind.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2019

Ein konservativer Spiegel mit verschleißendem Witz

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Rosendorfers "Briefe in die chinesische Vergangenheit" sind natürlich Rosendorfers Briefe an die (bayerische) Gegenwart. Indem er den tausend Jahre zuvor aufgebrochenen Kao-tai bemüht, einen Blick auf ...

Rosendorfers "Briefe in die chinesische Vergangenheit" sind natürlich Rosendorfers Briefe an die (bayerische) Gegenwart. Indem er den tausend Jahre zuvor aufgebrochenen Kao-tai bemüht, einen Blick auf unser Deutschland zu werfen, hält er ihm einen skurrilen Spiegel vor. Das ist oft sehr witzig, weil Rosendorfer Kao-tai genau beobachten lässt. Allerdings beschlägt der Spiegel rasch, wird zur Masche und verliert den ironischen Witz.

Das liegt auch und vor allem an dem, was Kao-tai kritisieren soll. Rosendorfer hat sich ja genau überlegt, was Kao-tai kritikabel finden soll, weil es "früher besser" war. Deshalb ist sein Text absolut gesellschaftskritisch zu lesen - und seine Haltung oft sehr konservativ, bisweilen sogar "tümelnd". Da spricht dann kein tausend Jahre alter Chinese, sondern ein 50 Jahre alter, wertekonservativer Bayer, gebürtig aus Bozen. Allein die Klassifizierung der Musik spricht da Bände.

Damir die Dosis des Lobs der vergangenen Zeit nicht zu groß wird, besser nicht am Stück lsen, sondern den oberflächlichen Witz in kleinen Portionen genießen.

Und dann den "Papalagi" lesen.