Ein toller Auftakt der Detektiv-Reihe
Hach war ich auf den ersten Band dieser Reihe gespannt. Schon das Cover frohlockte mich mit einer absolut grandiosen Aufmachung, wobei die etwas mürrisch schauende Dame mir doch etwas Angst machte. Besonders ...
Hach war ich auf den ersten Band dieser Reihe gespannt. Schon das Cover frohlockte mich mit einer absolut grandiosen Aufmachung, wobei die etwas mürrisch schauende Dame mir doch etwas Angst machte. Besonders ihr Blick hatte es wirklich in sich. Das dazu auch noch ein Dampf-Gesicht aus ihrer Tasse empor stieg, machte die Sache nicht besser. Aber hey, vielleicht ist sie ja trotzdem ganz nett. Mit einer guten Prise Neugier und einem Hauch Hoffnung stieg ich schließlich ins Buch.
Schon die ersten Seiten faszinierten mich auf ganzer Linie. Der Zeichenstil und besonders die Wahl der Farben war einfach nur beeindruckend. Diese waren stets mit einer Art Grau-Filter belegt, wodurch sie einen ganz eigenen Charme entwickelten. Zudem passten sie hervorragend zur Zeit, in welcher knallige Farben wohl eher wenig angesehen waren. Das absolute Highlight war aber die Optik an sich. Es wurde ganz klar mit den Hintergrundeffekten gearbeitet, um eine gewisse Tiefe zu erreichen. Wenn eine Person im Vordergrund stand, wirkte z.B. ein Haus oder ein Baum dahinter leicht unscharf. Ein echt guter Clou.
Dies gelang den Autoren auch bei der Erstellung der Charaktere. Hier hatte ich förmlich das Gefühl in ein Schlaraffenland der Namen abgetaucht zu sein, da so gut wie jede Person etwas Essbares im Namen trug. Ein herrlicher Aspekt, wenn man bedenkt, das es sich hier immer noch um einen Krimi handelte. Weniger gelungen waren aber für mich die Gesichter. Die Gattin von Graf Crackersmith und am Ende auch Mrs. Pumcake hatten teils sehr verzerrte Gesichter, welche sehr grotesk wirkten. Klar, ist man keine Schönheit, wenn man weint, aber hier hatte man den Faden wirklich überspannt. Ebenso fiel mir auf, das man Weiblichkeit gerne mit enorm großen Brüsten zeigte. Auch hier hätte es meiner Meinung nach ruhig etwas weniger sein dürfen, da die Vorbauten oftmals fast das Kleid sprengten oder fast herausfielen.
Den Fall und natürlich auch die Auflösung fand ich dagegen spektakulär. Hier wurde ich mächtig überrascht, denn gegen Ende kam es zu einer ungeahnten Wendung, welche ich wirklich nicht kommen sah. Bis es aber soweit war, genoss ich es die Charaktere kennenzulernen und mit Miss Crumble die Fährte des gestiefelten Monsters aufzunehmen. Dabei legte man natürlich nicht immer Wert auf Ernsthaftigkeit und Action, sondern baute hin und wieder auch unterhaltsame Szenen ein. Schließlich konnte man nicht durchweg Gewalt und Trauer zeigen.
Zum Ende hin konnte ich das Buch wirklich mit einem kleinen WOW beenden und mich wohl noch eine Weile an mein Abenteuer mit Miss Crumble zurückerinnern.
„Denn Mord ist ihr Hobby!“ dürfte neben Jessica Fletcher, kaum besser zu jemanden passen, als Miss Crumble. Ihr Fall rund um das gestiefelte Monster war beeindruckend, wenn auch die Optik manchmal nicht so ganz passen wollte. Trotzdem hatte ich tolle Momente und hätte nie gedacht, wie dieser Fall wirklich endet. Auf Band 2 von „7 Detektive“ freue ich mich jetzt schon sehr.