Cover-Bild Oberst Chabert
Band der Reihe "Reclams Universal-Bibliothek"
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3,60
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 116
  • Ersterscheinung: 01.1986
  • ISBN: 9783150021071
Honoré de Balzac

Oberst Chabert

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2022

Detailreich und spannend

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Oberst Chabert, der nach der Schlacht in Eylau als tot gilt, taucht eines Tages plötzlich in einem Anwaltsbüro auf. Mit dem Wunsch, sein Eigentum zurückzuerlangen, das nach seinem vermeintlichen Tod in ...

Oberst Chabert, der nach der Schlacht in Eylau als tot gilt, taucht eines Tages plötzlich in einem Anwaltsbüro auf. Mit dem Wunsch, sein Eigentum zurückzuerlangen, das nach seinem vermeintlichen Tod in die Hände seiner Frau gefallen ist.

Es ist eine kurze Geschichte, aber trotzdem unglaublich detailliert geschildert. Damit meine ich nicht, dass ich elendig lange Beschreibungen lesen musste, sondern gezielt gepickte Ausführungen, die dazu beitrugen, eine Atmosphäre im Buch zu schaffen. Ich fühlte mich so, als wäre ich dort – in Frankreich, im 19. Jahrhundert.

Spannend dabei ist, dass man als Leser:in Chabert vor allem aus anderen Augen sieht. Beispielsweise kommen wir als erstes in Kontakt mit ihm, als er spontan im Anwaltsbüro auftaucht. Jedoch lernt man ihn immer besser kennen und erblickt auch die Komplexität, die hinter dem Charakter steckt. Auch kommt während des Lesens ordentlich Spannung auf. Vor allem gegen Schluss, wo man unbedingt wissen will, ob Chabert gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse ankämpfen kann oder dagegen verliert.

Obwohl das Buch fast 200 Jahre alt ist, spürt man das fast nicht während des Lesens. Ich kam gut durch die Seiten, alles war verständlich und flüssig geschrieben.

Balzac kritisiert in diesem Buch die gesellschaftlichen Verhältnisse Frankreichs zu dieser Zeit. Man erlangte lediglich sozialen Status, wenn man Geld besass und rücksichtslos war. Ein Mann wie Chabert, dem das Wohl seiner Mitmenschen nicht egal war, hatte zu kämpfen – und er wurde schamlos ausgenutzt.

Diese Auffassung lässt einen auch an die heutigen Tage denken, wo man immer wieder von Korruption und Machtspielen hört. Balzacs Kritik an die Gesellschaft ist auch im 21. Jahrhundert noch aktuell.

Fazit
Eine Kritik an die gesellschaftlichen Verhältnisse Frankreichs im 19. Jahrhundert, wo der soziale Status nur von Geld und Macht abhing. Auch wenn das Buch 200 Jahre alt ist, liest es sich sehr flüssig und weist eine gute Atmosphäre und Spannung auf. Die Geschichte mag alt sein, aber die Kritik ist noch hochaktuell.

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