Wahnwitziges Abenteuer eines 17-Jährigen
Das Cover ist in grellem pink, der Name in weiß, Titel in bleu - beides in Schreibschrift. Durch die grellen Farben fällt das Buch sofort auf.
Zur Beruhigung seiner Hormone - und weil es im niedersächsischen ...
Das Cover ist in grellem pink, der Name in weiß, Titel in bleu - beides in Schreibschrift. Durch die grellen Farben fällt das Buch sofort auf.
Zur Beruhigung seiner Hormone - und weil es im niedersächsischen Dorf Torfstede so ziemlich langweilig ist, wählt Marco seine Wege immer an dem Landbordell Village Rouge vorbei. Dies ist in der ehemaligen Gaststätte Lindenhof errichtet worden, liegt sehr verkehrsgünstig und wird gut reflektiert. In Torfstede gibt es nichts bis auf eine Pension, die kaum besucht wird und die ehem. Legehennenfabrik, die jetzt vergrößert und ein Biohof geworden ist.
Natürlich macht Marco am Village Rouge immer eine kurze Pause, hofft er doch, etwas aus dem Inneren erhaschen zu können. Dies ist verständlich, denn Marco ist noch Jungfrau und weiß nicht, wohin mit seiner Libido. So viele Möglichkeiten gibt es nun mal auf dem Dorf auch nicht. Er hat ein Auge auf Mareike geworfen, seine beste Freundin. Aber ob diese in ihm auch mehr als einen Freund sieht, weiß er nicht.
So steht er wieder einmal nachts am Village Rouge, als plötzlich ein in Leder gekleideter riesiger Mann in hohem Bogen durch ein Fenster fliegt. Er kracht auf einen Stein und ist tot. Zumindest sagt das eine der Damen, die gleich aus dem Haus rennt und nach dem Rocker sieht. Zugleich sieht sie Marco, der sich furchtbar erschrocken hat. Sie hat auch keine Lust, groß zu wissen, was er hier tut. Sie bittet ihn um Hilfe dabei, die Leiche und das Auto des Toten zu entsorgen. Er weiß kaum, was er sagt und hilft einfach. Erstmal stellen sie den Wagen in einer Scheune unter. Tags drauf kriegt seine Mareike Wind davon.
Ab sofort beginnt ein verrücktes Abenteuer für Marco und die zwei Mädchen, das sie sich in ihren schlimmsten Nächten nicht haben träumen lassen.
Von jetzt auf gleich sind sie aus dem idyllischen Leben in die Realität geschleudert. Es geht um Leben und Tod.
Horst Evers hat mit "Es hätte alles so schön sein können" ein aberwitziges Abenteuer niedergeschrieben, durch das drei junge, bisher behütete Menschen gehen müssen. Durch seinen bekannten Humor schafft er es, immer wieder spannende Steigerungen in den Roman einzubauen. Die Not der jungen Menschen mit anzusehen, aber auch, wie sie sie ihrer Jugend geschuldet kurz und knapp angehen, das hat er wunderbar herüber gebracht.
Ein lesenswerter Roman, der vielleicht am Ende etwas überzogen ist, doch mindert dies nicht das Lesevergnügen.
Der Roman erschien bei rowohlt Berlin, Umschlaggestaltung Frank Ortmann