Auf der Flucht vor der eigenen Geschichte...
Hubert Achleitner schreibt in seinem Debüt-Roman „Flüchtig“ über die Lebens- und Liebesgeschichte von Maria und Herwig. Beide führen eine gute, leidenschaftliche, glückliche Beziehung. Zunächst läuft alles ...
Hubert Achleitner schreibt in seinem Debüt-Roman „Flüchtig“ über die Lebens- und Liebesgeschichte von Maria und Herwig. Beide führen eine gute, leidenschaftliche, glückliche Beziehung. Zunächst läuft alles prima, sie heiraten, doch dann führt eine Fehlgeburt dazu, dass sich das Paar voneinander entfernt. Jeder findet seinen Weg um mit dem Schicksalsschlag umzugehen. Maria baut einen Gefühlspanzer um sich herum auf, was schließlich auch mit dazu führt, dass sich sowohl Maria als auch Herwig in andere Beziehungen flüchten. Sie leben nebeneinander her, aber nicht mehr miteinander, geschweige denn füreinander. Als Maria Kenntnis von etwas erlangt, ist das sozusagen, der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Sie flieht, aus ihrem bisherigen Leben mit Wig, vor ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart. Auf der Flucht lernt sie Menschen und Länder kennen, erlebt viel, versucht sich selbst wiederzufinden und nimmt nach einem halben Jahr wieder Kontakt zu Herwig auf. Was ihr der Zeit ihrer Flucht widerfahren ist, davon erzählt dieser Roman.
Die Geschichte lässt sich gut lesen, ist schön und detailgenau geschrieben. Allerdings bleibt die Geschichte im Kern auch eine traurige Geschichte „die das Leben schrieb“ und die vom Autor erzählt wird. Ob sie nun wirklich passiert ist, wie in der Einleitung erwähnt, oder doch fiktiv, wissen wir nicht. Auf alle Fälle kann man sich gut vorstellen, dass die Geschichte so hätte passieren können und bestimmt auch schon vielfach so passiert ist. Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Ich persönlich mag es gerne, wenn am Ende klar ist, wer empfindet was für wen und wie „verbleiben“ wir, aber das sind wie gesagt sehr persönliche Präferenzen.