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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2024

Humorvoll und authentisch

Alles büddn wild
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Das Buch wurde von der Bäuerin Annemarie Paulsen geschrieben und erzählt ihren Lebensweg sowie die Herausforderungen, die die Landwirtschaft mit sich bringt. Dabei nutzt Annemarie ihren auf Instagram ...


Das Buch wurde von der Bäuerin Annemarie Paulsen geschrieben und erzählt ihren Lebensweg sowie die Herausforderungen, die die Landwirtschaft mit sich bringt. Dabei nutzt Annemarie ihren auf Instagram bekannten Humor, der das Buch angenehm unterhaltsam macht. Ein Beispiel dafür ist das folgende Zitat, das zeigt, wie direkt und ungeschönt sie ihre Themen anspricht: „Wie zum Beispiel das Rührgerät, womit man Gülle umrührt. Das ist wie so ein riesiger Mixer für Marmelade. Nur bei uns halt für Scheiße.“
Annemarie bindet viele Anekdoten ein und vermittelt ein lebendiges Bild vom Leben auf dem Land. Ihre Begeisterung für die Landwirtschaft ist ansteckend – würde sie nicht so weit weg wohnen, hätte ich mich direkt bei ihr auf dem Hof beworben.
Ich denke, genau das ist auch eines der Kernanliegen des Buches: den Leser*innen die Landwirtschaft näherzubringen.
Allerdings fehlte mir an manchen Stellen ein klarer roter Faden. Auch das Lektorat hätte sorgfältiger arbeiten können, da sich immer wieder kleine Fehler wie fehlende Leerzeichen oder Tippfehler eingeschlichen haben.
Insgesamt gebe ich vier Sterne für ein humorvolles Buch, das viel Potenzial hat und definitiv Lust auf das Landleben macht.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Ein Neuanfang mit Herz und Kaffee – Eine Geschichte voller zweiter Chancen

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Das Cover von „Das kleine Café der zweiten Chancen“ ist hübsch gestaltet und passt hervorragend zum Titel. Es strahlt eine freundliche, einladende Atmosphäre aus – genau wie das Café, das im Buch eine ...

Das Cover von „Das kleine Café der zweiten Chancen“ ist hübsch gestaltet und passt hervorragend zum Titel. Es strahlt eine freundliche, einladende Atmosphäre aus – genau wie das Café, das im Buch eine zentrale Rolle spielt und einen Ort der Ruhe und Inspiration darstellt.

Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, dass das Buch aus Sicht einer Barista erzählt wird, doch stattdessen erleben wir die Geschichte aus der Perspektive von Himari, einer jungen Frau, die nach einem Unfall ihre Karriere als Pianistin aufgeben musste. Mit dieser tiefen Zäsur in ihrem Leben wünscht sich Himari eine zweite Chance. Doch das Schicksal hält andere Wendungen bereit. Es bleibt unklar, warum Himari das Café findet, in dem sie neue Freundschaften schließt und immer wieder überraschende zweite Chancen erfährt.

Mir gefällt besonders, wie Himaris Sicht auf die Welt geschildert wird. Die Begegnungen im Café und in der Schule sind tiefgründig und authentisch beschrieben und tragen dazu bei, dass Himari ihre Perspektive auf das Leben langsam verändert.

Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den zahlreichen Namen und den Kaffeebegriffen. Eine kurze Erklärung zu den Kaffeespezialitäten hätte mir hier geholfen und sicher auch anderen Leser*innen, die keine Experten in Sachen Kaffee sind.

Das Buch liest sich herrlich leicht; der Schreibstil ist klar, locker und lebendig, ideal für eine entspannte Lektüre. Ich hatte das Buch an zwei Abenden durchgelesen und wurde immer wieder zum Nachdenken angeregt: Welche Situationen in meinem Leben würde ich ändern, wenn ich könnte?

Die Geschichte und ihre Auflösung ist stimmig. Daher gebe ich für „Das kleine Café der zweiten Chancen“ eine klare Leseempfehlung. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht und einen selbst ermutigt, das eigene Leben neu zu betrachten.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Auf der Suche nach Gerechtigkeit

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Das Cover zeigt die vier Protagonisten aus "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen", die eine Reise unternehmen. Asher und seine drei Freunde wirken auf den ersten Blick gewöhnlich, aber dennoch hat ...

Das Cover zeigt die vier Protagonisten aus "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen", die eine Reise unternehmen. Asher und seine drei Freunde wirken auf den ersten Blick gewöhnlich, aber dennoch hat jeder von ihnen eigene Geheimnisse und Pläne. Dies wird dadurch verdeutlicht, dass einer der vier Männer in eine andere Richtung schaut.
Das Buch startet mit einer Therapiestunde und zeigt dadurch auf, dass selbst scheinbar normale Menschen professionelle Hilfe suchen, um mit tiefen Verlusten umzugehen. Dadurch konnte ich direkt in die Geschichte eintauchen.
Das Buch handelt davon, dass Asher mit drei Personen aus seiner Selbsthilfegruppe auf eine Reise geht, um den Tod seiner Mutter zu rächen. Allerdings verrät er den anderen nicht, dass er vorhat den Mord zu rächen, sondern erfinder einen Vorwand für die Reise.
Mir ist erst nach einer Weile aufgefallen, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt. Das erklärt allerdings einige Kritikpunkte, die ich an das Buch hatte. Ich fand Asher oft sehr unreflektiert und frech. Asher ist so sehr in seiner Trauer gefangen, dass er die anderen Personen als feindlich aufgefasst hat.
Insgesamt war der Schreibstil sehr abgehakt und es gab viele kurze Kapitel. Dadurch ist für mich kein guter Lesefluss aufgekommen und die Charaktere konnten sich nicht gut entwickeln.
Da ich als Jugendliche aber andere Anforderungen an Bücher hatte als als Erwachsene, möchte ich das nicht zu sehr ins Gewicht fallen lassen.
Das Buch wirft viele wichtige Fragen auf, wie zB die Frage nach Gerechtigkeit.
Das Ende hat mir gut gefallen, da es viele Fragen gut aufgelöst hat.
Allem in allem würde ich eine Leseempfehlung an Jugendliche aussprechen, aber nicht an Erwachsene.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Zwischen Tradition und Aufbruch: Ein fesselnder historischer Familienroman

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
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Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die ...

Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die Zeit. Es zeigt einen Mann an der See, der offenbar aus der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Ich stelle mir vor, dass die Männer der Geschichte sich so gefühlt haben. Außerdem spiegelt das Cover die innere Zerrissenheit und die gesellschaftlichen Herausforderungen der Figuren wider, die im Buch thematisiert werden.

Das Buch handelt von drei jungen Menschen, die sich zufällig in Deutschland kennen lernen. Paul stammt aus Deutschland und soll in Berlin den Familienbetrieb seines Vaters fortführen. Er fügt sich und stößt dabei immer wieder auf Gegenwind, auch in der eigenen Familie.
Auguste möchte Koch werden und versucht sein Glück in Paris. Der Zufall oder das Glück meinen es gut mit ihm, denn so steigt er zum berühmtesten Koch Paris auf. Sein Beruf führt ihn zurück zu Vicky, die in England in eine gute Familie einheiraten soll. Auguste beeindruckt Vicky tief. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem Mann, der Lebensziele hat, die sich mit Auguste messen können. Vickys Suche nach einem ebenbürtigen Partner zeigt ihren Wunsch nach mehr als nur gesellschaftlichem Status.
Doch die drei werden immer wieder zusammen geführt und so verflechten sich ihre Leben immer mehr.

Der Roman liest sich flüssig und scheint auf mich sehr gut recherchiert zu sein. Die historischen Begebenheiten habe ich teilweise ebenso im Geschichtsunterricht so gehört. Ich habe allerdings keine Faktenchecks durchgeführt. Die kurzen Kapitel haben dazu animiert immer weiter zu lesen, da die Unterbrechungen an den richtigen Stellen gesetzt wurden. Die Charaktere sind für mich durch und durch stimmig und ich bin fasziniert davon, wie tiefgründig die einzelnen Protagonisten gezeichnet wurden.
Das Buch hält immer wieder Überraschungen bereit und ist somit nicht vorhersehbar.

Prange hat eine bewundernswerte Art, Gebäude und Menschen zu beschreiben. Er beschreibt beispielsweise den Kurfürstendamm immer wieder, sodass ich nach und nach das Gefühl hatte, selbst zwischen den Gebäuden zu stehen. Auf der anderen Seite waren die Beschreibungen sehr ausschweifend, sodass ich sie manchmal nur mehr überflogen habe.

Die Verbindung von einem Roman mit einer Familiengeschichte und historischen Gegebenheiten ist Peter Prange mehr als gelungen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Ehekrise

Ein unvollkommener Ehemann
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Roxy erwischt ihren Ehemann mit der Nachbarin im Bett. Diese Geschichte könnte so viel hergeben, tut sie aber leider nicht. Gut finde ich, dass man mit Roxy auf eine Reise geht, bei der sie herausfindet, ...

Roxy erwischt ihren Ehemann mit der Nachbarin im Bett. Diese Geschichte könnte so viel hergeben, tut sie aber leider nicht. Gut finde ich, dass man mit Roxy auf eine Reise geht, bei der sie herausfindet, was sie selbst möchte.
Die Geschichte ist eigentlich echt gut geschrieben, ich mochte ständig weiterlesen, um zu wissen, wie es weiter geht. Allerdings und das stört mich rückblickend sind es viele Seiten für wenig Geschichten. Es werden zwar durch Roxys Chaffeurdienste viele Seitengeschichten erzählt, aber diese werden teilweise dann leider doch nur angerissen, was ich sehr schade finde.
Leider gibt es nicht das erhoffte Happy End, was ich eigentlich gut finde, weil das doch zu viel des Guten gewesen wäre, aber dadurch ist das Ende auch unbefriedigend.
Und den Titel finde ich leider ebenfalls vollkommen deplatziert, weil er impliziert, dass der Mann eigentlich liebenswert ist, aber vielleicht eine Charakterschwäche hat, über die Roxy hinwegsehen muss. Fremdgehen ist für mich aber keine Charakterschwäche, sondern arschig.
Alles in allem möchte das Buch mehr sein, als es ist, ist aber dennoch unterhaltsam. Trotzdem gibt es von mir keine Leseempfehlung.

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