Ein heißer Sommer
Mich hat da Buch teilweise abgestoßen, aber dennoch ist es ein super Buch. Ian McEwan versteht es, den Leser zu fesseln.
“Der Zementgarten” erzählt die Geschichte von vier Geschwistern, zwei Mädchen ...
Mich hat da Buch teilweise abgestoßen, aber dennoch ist es ein super Buch. Ian McEwan versteht es, den Leser zu fesseln.
“Der Zementgarten” erzählt die Geschichte von vier Geschwistern, zwei Mädchen und zwei Jungen zwischen 6 und 16 Jahren. Der Vater ist tot, die Mutter stirbt an einer Krankheit. Die Geschwister beschließen, den Tod der Mutter geheim zu halten. Sie befürchten, die Behörden könnten sie trennen und in Heimen unterbringen. Deshalb zementieren sie die Mutter im Keller in einer Kiste ein. Die Geschwister verbringen die großen Ferien in einem Gefühl von Abenteuer und Freiheit. Es ist ein heißer Sommer. Vor allem der 15-jährige Jack lässt sich gehen. Keiner kümmert sich um den Haushalt, keiner fühlt sich zuständig. Nach und nach verkommt das Haus in Chaos und Müll.
Ian McEwan zeichnet ein düsteres Bild der Verwahrlosung. Die psychische Belastung der Kinder ist spürbar. Die Atmosphäre ist durchgehend beklemmend. Trotzdem muss man weiterlesen. Vor allem Jack kommt als Protagonist fast widerwärtig rüber. Ständig ist er am Onanieren. Auch vor Inzest machen die Geschwister nicht halt. Da sind die Fliegen auf dem verdorbenen Fleisch schon eher harmlos.
Kein Roman, den man lieben wird, aber kraftvoll geschrieben. McEvans ist ein Meister der Abgründe. Er weist auf die dunkle Seite der menschlichen Natur.
Fazit: Teilweise abstoßend, aber dennoch lesenswert!