Cover-Bild Zeiten der Erkenntnis
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 12.01.2017
  • ISBN: 9783492310079
Ian Mortimer

Zeiten der Erkenntnis

Wie uns die großen historischen Veränderungen bis heute prägen | Meilensteine der Geschichte Europas
Karin Schuler (Übersetzer)

Welches der vergangenen zehn Jahrhunderte hat die größten Veränderungen erlebt, welches hat die Menschheit am weitesten vorangebracht? Was war das Besondere eines jeden Jahrhunderts? Auf einem Streifzug durch die vergangenen 1000 Jahre führt uns Ian Mortimer zu den großen Zeiten der Erkenntnis und des Wandels. Wir begegnen gottesfürchtigen Forschern, gewitzten Bauern, kühl kalkulierenden Unternehmern und willensstarken Frauen. Vor allem aber stößt uns Mortimer am Ende – witzig, philosophisch und so klug wie prägnant – auf eine überraschende Erkenntnis, die unseren Blick auf die Geschichte der Menschheit für immer verändern wird.

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Veröffentlicht am 19.08.2018

Welches Jahrhundert sah die größten Veränderungen?

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Ausgehend von der Feststellung einer Nachrichtensprecherin, wonach das 20. Jahrhundert dasjenige gewesen sei, welches mehr Veränderungen erlebt habe, als jedes andere, möchte der Autor hier ergründen, ...

Ausgehend von der Feststellung einer Nachrichtensprecherin, wonach das 20. Jahrhundert dasjenige gewesen sei, welches mehr Veränderungen erlebt habe, als jedes andere, möchte der Autor hier ergründen, ob diese – von den meisten Menschen ohne längeres Nachdenken akzeptierte – Ansicht tatsächlich einer genaueren Prüfung standhält.
Er betrachtet dabei nicht die ganze Menschheitsgeschichte, sondern konzentriert sich auf die letzten Tausend Jahre. Weiters schränkt er seine Betrachtungen auf „den Westen“ ein, womit er im Wesentlichen das christliche Europa meint. Grundsätzlich werden Geschehnisse aus dem ganzen Kontinent angesprochen, als Beispiel wird aber häufig England, und hier insbesondere ein kleiner Ort namens Moreton, herangezogen.

Aus all dem ergibt sich natürlich ein etwas eingeschränkter Blickwinkel, anders wäre ein derartiges Thema aber wohl nicht zu bewältigen. Außerdem kann bereits diese Untersuchung mit einer Fülle an faszinierenden Aspekten aufwarten und fördert viele spannende, öfters unerwartete Erkenntnisse zutage.
Die zehn Jahrhunderte vom 11. bis zum 20. werden nacheinander besucht, um herauszufinden, welche Ereignisse, Persönlichkeiten und Entwicklungslinien diese Zeiträume jeweils in besonderem Maße prägten und oftmals auch in die Zukunft nachwirkten. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einer Zusammenfassung sowie der Nominierung des „wichtigsten Akteurs des Wandels“.

Selbstverständlich handelt es sich hier um subjektive Bewertungen und generell wird der Inhalt von den persönlichen Ansichten des Autors geprägt.
Nachdem ein wenig überraschendes Fazit darüber gezogen wird, welches Jahrhundert nun wirklich den größten Wandel erlebte, weicht der letzte Abschnitt dann für meinen Geschmack auch zu sehr vom eigentlichen Thema ab. Dieser dreht sich um, überwiegend düstere, Zukunftsprognosen. Dabei hätte man etwas Platz einsparen und dafür manch andere Punkte ausführlicher behandeln können.

Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck sehr gut. Besonders gefallen hat mir, dass hier im Vergleich zu anderen historischen Abhandlungen mehr das Leben der kleinen Leute im Mittelpunkt steht und immer wieder gefragt wird, wie sich bestimmte Veränderungen auf den „Durchschnittsbürger“ auswirkten. Dinge wie die verstärkte Durchsetzung des Rechts, der Aufschwung des Handels, der Rückgang individueller Gewalt oder Reformen in der Landwirtschaft werden sicher nicht als erstes genannt, wenn man nach den bedeutendsten Ereignissen der letzten 1000 Jahre fragt. Doch ihre langfristigen Folgen waren deutlich wichtiger als jene von weitaus spektakuläreren Taten.
So bietet dieses Buch einen hervorragenden Überblick der letzten Jahrhunderte, bettet interessante Entwicklungen in einen größeren Zusammenhang ein und regt auch immer wieder zum Nachdenken an.