Cover-Bild Hendlmord
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 01.02.2014
  • ISBN: 9783499228629
Ida Ding

Hendlmord

Ein Starnberger-See-Krimi
Ida Ding (Illustrator)

Heut gibt’s nur Fisch – Der Hendlmann ist tot In Pöcking am Starnberger See geht es meist recht gemütlich zu. Das heißt, wenn nicht gerade jemand den Mann im Hendlwagen mit dessen eigenen Grillspießen durchbohrt. Muck Halbritter, Schäfer und Lebenskünstler, rutscht in den Fall hinein, dabei arbeitet doch eigentlich seine Frau bei der Kripo. Musste der Hendlwickerl wegen dem Zeug sterben, das in den Billighühnern aus Tschechien steckte? Muck macht sich seine Gedanken und geht der Sache nach. Dabei hat er im Dorf auch so schon genug zu tun: Zum Beispiel die rüstigen Senioren vom Verein „Gemeinsam Dabeisein“ mit dem Bus zum Einkaufen kutschieren. Die lieben Alten scheinen indessen mehr über die dunklen Seiten von Pöcking zu wissen, als sie verraten wollen…Rita Falk meets «Breaking Bad» – Bei Ida Ding geht‘s ländlich deftig und ganz schön heftig zu.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Da lachen ja die Hühner

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...bzw. würden sie es tun, wenn sie noch leben würden. Tun sie aber nicht! Tot, allesamt, inklusive dem stolzen Hahn - die gesamte Augsburger Zucht von Muck Halbritter, dem Pöldinger Dorf- und Familienfaktotum! ...

...bzw. würden sie es tun, wenn sie noch leben würden. Tun sie aber nicht! Tot, allesamt, inklusive dem stolzen Hahn - die gesamte Augsburger Zucht von Muck Halbritter, dem Pöldinger Dorf- und Familienfaktotum! Und es ist auch Muck, der die Leiche des Hendlwickerls mitten in dessen Verkaufswagen - auf Hochdeutsch ist das ein Grillhähnchenverkauf - entdeckt: Hendlmord also an allen Ecken und Enden. Den gilt es aufzuklären, womit Mucks Frau Sophie, frischgebackenes Mitglied der Starnberger Mordkommission, beauftragt ist - und Muck hilft ihr natürlich, wo er kann. Wenn ihm denn nicht diverse Hürden in den Weg gelegt werden: das hellsichtige und dem ganzen Dorf voraussagende Töchterchen Emma hat Mumps, die Pensionärsvereinigung "Gemeinsam Dabeiseier" ist in Bedrängnis und benötigt Mucks Hilfe nicht nur einmal und vor wird sein Schwiegervater Fidl mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus verfrachtet. Weitere Alltagssorgen wie ein nachhaltiges Stromproblem im Hause sowie ein mehr als pubertierender Sohn erschweren Mucks Dasein. Eine in ihren Hauptzügen - zumindest für mich - absolut unvorhersehbare, in einem fulminanten Finale gipfelnde Auflösung rundet den Fall bzw. die Fälle - Menschen- und Hühnermord - ab.


Ein lustiger, liebevoll gestalteter Krimi der Autorin Ida Ding, die unter anderem Namen auch schon großartige Thriller veröffentlicht hat. Hier stellt sie sich in die Tradition von Ebersdorfer und Kluftinger, wobei bei ihr eine ganze Familie - die Halbritters eben - im Mittelpunkt steht und das Geschehen sich um ein ganzes Dorf rankt. Das ist zuweilen etwas unüberschaubar, trotz des Personenverzeichnisses am Ende des Buches, aber das Dorf - Pöcking am Starnberger See - ist groß und nicht alle auftretenden Akteure finden in besagtem Verzeichnis Platz. Ich jedenfalls hatte immer wieder mal das Problem, die ein oder andere Figur richtig einzuordnen, was das Lesevergnügen aber nur am Rande beinträchtigt hat, wurde ich doch von den zahlreichen entzückenden, von der Autorin selbst angefertigten Zeichnungen, die das Buch durchgehend zieren wie auch durch ein Glossar bayerischer Ausdrücke ausreichend versöhnt.


Unterhaltsam, mitreißend und durchaus originell, da mit allerlei Alleinstellungsmerkmalen versehen, hat das Buch allemal das Zeug, zur Serie ausgebaut zu werden, die mit Ebershofer sowie den München-Krimis um die eigenwillige Elfie Ruhland auf Augenhöhe steht und den aus meiner Sicht auf dem absteigenden Ast befindlichen Kluftinger um Längen schlägt. Ich bin also gespannt, ob und wie es weitergeht und empfehle die Lektüre allen Fans lustiger Krimis - ein Leseerlebnis ganz eigener Art! Wer wissen will, was ein Verwahrkistchen ist, das man in seinem Inneren hat oder wer etwas über Türharfen, die vermeintlich ostindische Schnaderhüpferl aufspielen, erfahren will, der ist hier an der richtigen Adresse!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderischer Starnberger See

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"Hendlmord" ist der erste von hoffentlich noch vielen folgenden Krimis von Ida Ding rund um den Starnberger See.

Nepomuck Halbritter, genannt Muck, der seine Familie mit Schreinerarbeiten und seiner Schaf- ...

"Hendlmord" ist der erste von hoffentlich noch vielen folgenden Krimis von Ida Ding rund um den Starnberger See.

Nepomuck Halbritter, genannt Muck, der seine Familie mit Schreinerarbeiten und seiner Schaf- und Hühnerzucht ernährt, erzählt in der Ich-Form, wie er eines Morgens vergeblich seine geliebten Augsburger Hühner sucht. Alle verschwunden. Gleichzeitig wartet in Pöcking die Rentnergruppe "Gemein-sam Dabeisein" darauf, dass der Hendlwickerl seinen Hendlwagen aufsperrt und sie ihre Brotzeit kriegen. Doch nix passiert. Als Muck nachschauen will, was los ist, findet er den Wickerl mit sechs seiner Hendlspieße durch-bohrt. Mucks Frau Sophie arbeitet seit heute bei der Mordkommission und übernimmt den Fall. Natürlich will Muck seinem Weibi helfen, den Fall zu lösen und gerät dabei selbst in Gefahr...

Ida Ding entführt mich mit ihrer locker, leicht und sehr humorig, aber teil-weise auch ernst geschriebenen Geschichte in das kleine Dorf Pöcking am Starnberger See. Trotz des Humors, der mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht getrieben hat und der mich hier und da auch mal laut auflachen ließ, entsteht von Anfang an eine gewisse Spannung, die sich erst auflöst, als der wahre Täter, den ich überhaupt nicht auf meiner Liste hatte, endlich gefasst wird.

Nach dem Lesen der Geschichte glaube ich mich schon richtig gut im Dorf am See auszukennen und kenne auch schon einige der Bewohner mit ihren kleinen und großen Macken und liebevollen Eigenheiten. Sie sind alle so detailliert und liebevoll beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann und mein Kopfkino hatte allerhand zutun. Ab nun bin ich "Muck-Fan", der mit seiner liebevollen, immer und jederzeit hilfsbereiten und manchmal etwas tolpatschigen Art sofort den Weg in mein Herz gefunden hat.

Damit ich bei den vielen Namen nicht durcheinander komme, gibt es am Ende des Buches eine Aufstellung der handelnden Personen und Tiere und für Nichtbayern ein Glossar, damit sie die bayerischen Ausdrücke auch richtig deuten können. Außerdem ist das ganze Buch liebevoll mit kleinen Karikaturen, die immer genau zum Text passen, ausgeschmückt.

Fazit:
Ein Lesevergnügen von allererster Güte. Wer bei einem Krimi nicht nur Blut, Mord und Totschlag auf die brutale Art sucht, sondern auf gut durchdachte und spannende-humorige Art und Weise beim Lesen entspannen will, der ist hier genau richtig.

Ein Buch, das auch unbedingt meine Freundinnen lesen müssen.