Cover-Bild Unter dem Herzen
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.12.2013
  • ISBN: 9783499630019
Ildikó von Kürthy

Unter dem Herzen

Ansichten einer neugeborenen Mutter
Stefan Werthmüller (Illustrator)

Es ist absolut nichts Besonderes, wenn ein Baby zur Welt kommt.
Außer, es ist das eigene!
Dehnungsstreifen und Dinkelstangen, Nachgeburt und Frühförderung, wettrüstende Supermütter, Milchstau und Karriereknick, Angst, Glück, Zweifel – und überall Pastinakenbrei!

«Unter dem Herzen» ist mein Tagebuch aus einer fremden Welt. Denn mir ist neulich etwas Ungeheuerliches passiert: Ich bin Mutter geworden! Und als Anfängerin auf diesem Gebiet fragt man sich: Muss mein Neugeborenes wirklich eine Fremdsprache lernen? Warum schreit es? Warum schreit es nicht? Ist es erlaubt, sich mit dem eigenen Baby zu langweilen? Was genau ist eigentlich eine gute Mutter, wo ist dieser verdammte Beckenboden, und wie belastbar wirkt man auf Vorgesetzte, wenn man nach Babykotze riecht? Nichts ist mehr so, wie es mal war. Und irgendwann steht eine Kerze auf der Torte. Jemand sagt so etwas Ähnliches wie «Mama», und du denkst: «Mensch, der meint ja mich!»
Ildikó von Kürthy

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2020

Die Sache mit dem Mutterwerden

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Wenn man mich im Kindergarten fragte, was ich mal werden will, sagte ich: „Mutter!“. Ich kümmerte mich immer rührend um die, die jünger waren als ich.
Seit ich volljährig war, fühlte sich mein Leben an, ...

Wenn man mich im Kindergarten fragte, was ich mal werden will, sagte ich: „Mutter!“. Ich kümmerte mich immer rührend um die, die jünger waren als ich.
Seit ich volljährig war, fühlte sich mein Leben an, als wäre es in einer Warteposition. Als wäre ich in einer Warteposition. Ich wartete, dass ich endlich schwanger werden konnte. Dass der Zeitpunkt endlich stimmt. Dass mein Leben endlich so richtig beginnt.
Jede Schwangere in meinem Umfeld bedeutete erst mal Herzschmerz für mich.
Ich war seit jeher die geborene Mutter.
Ende Mai 2018 war es endlich soweit und ich hielt einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Und damit kam die Angst. Die ersten Tage machte ich immer morgens einen Schwangerschaftstest und verschickte panisch Vergleichsbilder mit der Frage: „Ist die Linie heute schwächer? Sinkt das HCG?“ Doch alles ging gut, seit einem Jahr bin ich nun Mutter einer unfassbar tollen Tochter.

Seit ich von „Unter dem Herzen“ hörte, wusste ich, dass ich es lesen muss. Ildikó von Kürthy gehört zu meinen liebsten Autorinnen und ich wollte dringend wissen, wie sie diese besondere Zeit in ihrem Leben empfand.

Es beginnt mit ihrem positiven Test. Man wird mitgenommen von dem Moment an, in dem sich das Leben der Autorin vollkommen auf den Kopf stellte. Aus der kinderlosen, aber kinderwünschigen Ildikó wurde eine Schwangere. Und das zu lesen ist unfassbar erheiternd. Man bekommt keinen wöchentlichen oder monatlichen Bericht, sondern wird immer wieder in wichtige Situationen hineingenommen. Erster Frauenarztbesuch, Schwangerschaftsverkündung, Geschlechtsbekanntgabe – bei allen wichtigen Dingen ist man dabei. Doch es geht gar nicht so sehr um die großen Punkte, sondern die kleinen. Die Ängste und Sorgen, die neuen Erkenntnisse und schockierenden Wahrheiten, die man so im Laufe von 40 Wochen erfährt. Und auch wenn uns so viel unterscheidet, ich erkannte mich so oft in den Beschreibungen wieder, nickte, lachte, schwelgte in Erinnerungen.

Ebenso abgeholt war ich bei den Beschreibungen des ersten Jahres. Das Geschlecht unserer Kinder unterscheidet sich, das Verhalten und Aussehen auch – und trotzdem, auch hier lachte und hachte ich ständig.
Zusätzlich gibt es auch wieder so schöne Illustrationen, die das Geschriebene visualisieren. Stefan Werthmüller hat hier tolle Zeichnungen beigesteuert.

In ihrer Schwangerschaft besprach Ildikó von Kürthy schon viele Gedanken und einige Ängste, doch nach der Geburt ging es erst so richtig in die Tiefe.
Was macht eine gute Mutter aus? Wie viel schlechtes Gewissen ist normal? Fühlen sich andere auch so schuldig, wenn sie ihr Kind in die Kita geben? Haben andere auch Angst, wie es für sie im Job weitergeht? Wälzen sich andere auch nachts, wenn sie daran denken, dass sie erst einmal nur ein Halbtagsgehalt bekommen? So viele Fragen, die ich mir seit der Geburt meiner Tochter stelle – und alle bewegen auch die Autorin. Sie versucht sie so gut es geht und mit ganz viel persönlicher Meinung zu beantworten.

Ich sehe das Buch nicht als Ratgeber. Das ist es nicht und will es auch nicht sein. Trotzdem freute ich mich darüber, dass aus Ratgebern und Zeitschriftenartikeln über Kindeserziehung zitiert wurde. Charlotte Roche und Judith Holofernes kommen ebenso zu Wort wie Remo Largo und Jesper Juul. Manches gab mir ein besseres Gefühl und ließ mich wissen, dass ich vollkommen normal bin. Auch wenn ich mich manchmal mit meinem so heißgeliebten Kind zuhause langweile.

Ich bin Ildikó von Kürthy wirklich dankbar für dieses Buch, das mir ein paar tolle Lesestunden bereitete, in denen ich lachen konnte und mich verstanden fühlte. Am liebsten hätte ich meinen Mütterfreundinnen, schwangeren Freundinnen und kinderlosen Freundinnen – mit und ohne Kinderwunsch – ständig Zitate aus dem Buch geschickt. Damit die Mütter sehen, sie sind nicht allein. Und damit die Kinderlosen für die ein oder andere seltsame Anwandlung Verständnis bekommen.
Aber das habe ich nicht getan. Niemand will ungefragt Ratschläge bekommen. Schon gar nicht in Bezug auf Kinder.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Ein tolles Buch für jede Schwangere

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ldiko von Kürthys Buch ist eine Offenbarung für jede Schwangere. Vor allem wenn du mit dem ersten Kind schwanger bist ist alles unbekannt und neu, teilweise sogar beängstigend. Nicht nur die hormonellen ...

ldiko von Kürthys Buch ist eine Offenbarung für jede Schwangere. Vor allem wenn du mit dem ersten Kind schwanger bist ist alles unbekannt und neu, teilweise sogar beängstigend. Nicht nur die hormonellen Veränderungen , sondern vor allem die eigenen körperlichen Veränderungen können diesen Angstzustand zeitweise hervorrufen. Dank dem Buch „Unter dem Herzen“ weiß ich nun, dass dies alles ganz normal ist.

Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und berichtet authentisch von Ihrer eigenen ersten Schwangerschaft. Mit viel Witz und Humor, aber vor allem auch Ehrlichkeit (sie beschönigt nichts) hat sie es geschafft sich in mein Mutterherz zu schreiben. Bei vielen Szenen im Buch habe ich mich selbst wiedergefunden und gedacht „Wenn es Millionen anderen Frauen auch so geht, dann scheint das die normalste Sache der Welt zu sein“. Und tatsächlich schreibt Sie mir teilweise aus der Seele. Vor allem der Satz „Es ist absolut nichts besonderes, wenn ein Baby zur Welt kommt. Außer, es ist das eigene!“ ist mir dabei in Erinnerung geblieben. Als Schwangere denkst du, du wärst der Nabel der Welt und niemand könnte deine Gefühle, Emotionen und Ängste nachvollziehen. Das es Millionen anderen Frauen ebenso geht, wird dabei völlig verdrängt.

Gemeinsam mit dem Leser nimmt sie die Hürde jeder einzelnen Schwangerschaftswoche und schreibt in einer Art Tagebuchformat Ihre Gedanken, Sehnsüchte und Erfahrungen nieder. Mit Ihrer selbstironinschen Art schafft sie eine positive und witzige Atmosphäre die ansteckend ist.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Babyschmunzler!

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Mein kleines Beerchen ist mittlerweile seit 5 Monaten meine Mitbewohnerin, übt fleißig für den olympischen Fünfkampf (v.a. in der Nacht, wir warten also bis die Olympiade in Übersee stattfindet) und ist ...

Mein kleines Beerchen ist mittlerweile seit 5 Monaten meine Mitbewohnerin, übt fleißig für den olympischen Fünfkampf (v.a. in der Nacht, wir warten also bis die Olympiade in Übersee stattfindet) und ist weniger Heidelbeere, sondern eher eine Mango mit 4 Gliedmaßen und erlesenem Geschmack.
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Es gibt viele schöne Seiten in dieser überwältigenden Zeit (und auch manche weniger Schöne - aber diese wollen wir nicht weiter erörtern, Stichwort „Synchronspeiberei“). Eine davon ist ganz sicherlich: Von vielen lieben Menschen, die mit Herz, Kopf und Liebe stets an meiner Seite sind, bekommen ich Babybücher. Keine klassischen Ratgeber (da wissen meine Liebis, dass ich wenig damit anfange), sondern was zum Schmunzeln, das mich aufmuntert, wenn mich Migräne oder Müdigkeit übermannen oder die kleine Mango sich genüsslich auf meiner Blase räkelt.
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So auch dieses Buch, geschenkt von einer Herzensfreundin. Ildikó von Kürthy schreibt über ihre Geschichte: Vom positiven Schwangerschaftstest bis zu Babys 1. Geburtstag. Lustig und zwischendurch mit ernsten Gedanken (ja, wer wie wo was die Kinderbetreuung übernimmt und was VATER will ist nicht immer so leicht zu managen - auch wenn Baby noch im Fruchtwasser dümpelt).
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Als (so glaube ich, mehr oder weniger entspannte) Schwangere kann ich sagen: Ich liebe solche Bücher. Von „Oh Gott, das kenn ich so gut, bin ich froh, dass ich nicht allein mit diesen crazy Gedanken bin.“ zu „Halleluja, dass mir diese Zerdenkerei und Sorge nicht über den Weg gelaufen ist und ich mir nicht SO viele Gedanken gemacht habe.“ Insgesamt hat es mich entspannt.
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Schwangere sind doch irgendwo alle irgendwie gleich. Zwischen dem Versuch, sich möglichst selbst treu zu bleiben, alles richtig zu machen und bloß nichts zu vergessen, und dem ständigen Vergleich mit anderen werdenden Müttern. Ich kann euch sagen: Schwanger sein ist super. Vom dazugehörigen Gedankenkarussell möchte ich manchmal jedoch absteigen.
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Fazit: Herrlich humorvolle begleitende Lektüre für die Schwangerschaft. Gibt ein bisschen Halt und zaubert ein Lächeln aufs Gesicht.

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