Cover-Bild Freiheitsschock
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 31.10.2024
  • ISBN: 9783406822131
Ilko-Sascha Kowalczuk

Freiheitsschock

Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute
Der Kampf um Freiheit in Ostdeutschland – Ilko-Sascha Kowalczuks kompromisslose Analyse

1989/90 erlitt Ostdeutschland einen "Freiheitsschock", das ist die Grundthese dieses Buches. Ilko-Sascha Kowalczuk erzählt die Geschichte Ostdeutschlands seit 1990 als Kampf um die Freiheit – ein Kampf, dessen Ausgang richtungsweisend ist für die Zukunft ganz Deutschlands. Er will aufrütteln: zu mehr aktiver Eigenverantwortung, zu einer Abkehr von der eigenen Opferrolle und zu einem Blick auf die Geschichte, bei dem die DDR nicht immer schöner wird, je länger sie her ist. Die Diktatur bleibt in diesem Buch eine Diktatur und die Einheit eine Freiheitserfolgsgeschichte: eine Intervention gegen die antifreiheitlichen Strömungen von einem der profiliertesten ostdeutschen Intellektuellen.

Die AfD ist ein gesamtdeutsches Phänomen, aber in Ostdeutschland ist sie besonders erfolgreich. Wie ist das zu erklären? Wieso wird die liberale Demokratie gerade dort in Frage gestellt, wo die erste erfolgreiche Revolution auf deutschem Boden stattfand? Über Ostdeutschland wird gerade intensiv diskutiert, und Ilko-Sascha Kowalczuk ist eine der markantesten Stimmen dieser Debatte. Der Kampf um die Freiheit ist sein Lebensthema. Selbst in der SED-Diktatur groß geworden, hat er Standardwerke zur Geschichte der DDR und des Kommunismus vorgelegt, aber auch zur Revolution von 1989 und den Folgen der "Übernahme" der DDR durch die Bundesrepublik. Kowalczuk will die Ostdeutschen aus ihrer Opferrolle herausholen. Der Westen mag sich seinen Osten "erfunden" haben. Doch auch der Osten erfand und erfindet sich seinen Westen. In der DDR war der Westen für viele ein Sehnsuchtsort, doch auch die antiwestliche Propaganda der SED hatte weit zurück reichende Wurzeln. Sie wurden durch die Frustrationen des Vereinigungsprozesses verstärkt. Und sie hindern jetzt viele Ostdeutsche daran, sich die liberale Demokratie der Bundesrepublik zu eigen zu machen.

• Empowerment statt Opferrolle: der Anti-Oschmann
• Eine Intervention gegen die antifreiheitlichen Strömungen
• Von einem der profiliertesten ostdeutschen Intellektuellen

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2024

Eine ganz große Empfehlung!

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Schonungslos, radikal und ehrlich. Diese Wörter treffen den Stil von Kowalczuks Essay, der sich mit der Gesellschaft Ostdeutschlands ab dem Fall der Mauer auseinandersetzt, wohl am Besten.
Dem Begriff ...

Schonungslos, radikal und ehrlich. Diese Wörter treffen den Stil von Kowalczuks Essay, der sich mit der Gesellschaft Ostdeutschlands ab dem Fall der Mauer auseinandersetzt, wohl am Besten.
Dem Begriff „Freiheit“ wird dabei eine tragende Rolle zugeteilt, schließlich ist dieser für ihn kein starrer Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess, mit dem sich jede Generation erneut auseinandersetzen muss, um sie zu erhalten.

Bei vielen Menschen aus Ostdeutschland lässt sich nach 1989 eine Überforderung, der sog. titelgebende „Freiheitsschock“, sowie eine Belastung durch Transformation und die dazukommende Verklärung der Vergangenheit erkennen. Darüberhinaus gab es keine Schulung über Demokratie und Freiheit, wie es in der BRD im Sinne der amerikanischen Re-Education stattfand.
So folgert Kowalczuk, dass keine mehrheitlich politische sowie demokratische Zivilgesellschaft entstanden ist, sondern sich die Trägheit autoritärer Vergangenheit widerspiegelt und teils gar als Sehnsuchtszustand fungiert.
Dazu kommt noch der Aspekt, dass nicht wenige Menschen der Auffassung sind, dass wir aktuell in einer Quasi-Diktatur leben und man sich durch die Wahl extremistischer Parteien davon befreien kann.
Anhand konkreter Beispiele macht der Historiker deutlich wie tief Diskriminierungen unterschiedlicher Ausprägung oder Nationalismus in den gesellschaftlichen Strukturen der DDR verankert waren und folglich nicht einfach verschwanden.

Für Dirk Oschmann, Sahra Wagenknecht und insbesondere die gesamte AfD hat er kaum ein gutes Wort übrig. Ebenfalls beäugt er die Umwandlung der SED zur PDS und zur späteren Partei „Die Linke“ als problematisch, schließlich wandelte sich eine Diktaturpartei zu einer demokratischen Partei der Emanzipation und unterstützt in mancher Hinsicht noch immer antiwestliche und prorussische Ansichten.
Dabei blickt er auch auf die Familien der Schauspielerin Sandra Hüller sowie der Schriftstellerin Jenny Erpenbeck und kommentiert deren überwiegend positive Erinnerungen an die DDR kritisch.

Eine ganz große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

35 Jahre deutsch-deutsche Politikgeschichte

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Der Beginn des Buches ist klasse. Ilko-Sascha Kowalczuk, der Autor und Historiker, schreib, dass sein Buch sinnlos sei. Diejenigen, die es verstehen sollten, nähmen es nicht zur Hand. Und diejenigen, die ...

Der Beginn des Buches ist klasse. Ilko-Sascha Kowalczuk, der Autor und Historiker, schreib, dass sein Buch sinnlos sei. Diejenigen, die es verstehen sollten, nähmen es nicht zur Hand. Und diejenigen, die es zur Hand nähmen, wüssten alles, was er schreibe. Es geht darum, dass vor allen Dingen die Menschen in Ostdeutschland mit der Demokratie fremdeln. In dem Buch geht es um die jüngere deutsch-deutsche Zeitgeschichte von 1989 bis heute. Es geht bei dem Buch nicht um die bösen Ostdeutschen, die mit der gewonnenen Freiheit nicht umgehen können, es gut um ein Wachrütteln, um eine Aufforderung zur Eigeninitiative und es geht darum, dass eine Diktatur eine Diktatur bleibt und die DDR nicht immer schöner wird je länger sie her ist.
Ich finde das Buch toll und topaktuell gerade in der Mitte der Landtagswahlen in Ostdeutschland. Es ist wichtig diese Themen mal offen anzusprechen und den Versuch einer Erklärung zu starten, warum die AfD in Ostdeutschland so erschreckend erfolgreich ist. Ich persönlich finde das Thema sehr spannend, ich wurde Anfang der Achtzigerjahre in Westdeutschland geboren und bin dort aufgewachsen. Nach einigen Stationen im Ausland, wohne ich seit 2005 in Ostdeutschland an der Grenze zu Westdeutschland. Die Alteingesessenen und die Zugezogenen leben hier sehr friedlich mit- und nebeneinander her und mich interessiert die Geschichte sehr. Ich finde das Buch gibt uns viele Erklärungsansätze und Denkanstöße mit.

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