Ein beeindruckendes Zeitdokument
Es ist glaube ich wirklich nicht einfach das Grauen der Konzentrationslager in Worte zu fassen. Dem Ungarischen Literaturnobelpreisträger Imre Kertesz der im Alter von 14 Jahren nach Auschwitz und Buchenwald ...
Es ist glaube ich wirklich nicht einfach das Grauen der Konzentrationslager in Worte zu fassen. Dem Ungarischen Literaturnobelpreisträger Imre Kertesz der im Alter von 14 Jahren nach Auschwitz und Buchenwald Deportiert wurde ist das sehr Eindrucksvoll gelungen.
Kertesz beschreibt das absolute Unverständnis eines Heranwachsenden, der, ungläubig, versucht sich einen Reim daraus zu machen was im Konzentrationslager geschieht und wie er hierhergekommen ist.
Er beschreibt die Ankunft im Lager und die Tatsache das er sich fragt was all die Menschen denn verbrochen haben die da vor ihm in Sträflingskleidung vor sich hinvegitieren.
Nach und nach beginnt er zu begreifen was da vor seinen Augen passiert auch wenn er offensichtlich versucht, so wie es der Natur des Menschen entspricht, eine logische Erklärung für die Grausamkeiten zu finden.Er wird im Laufe des Buches daran scheitern.
Er versucht sich zum Beispiel anfangs einzureden das die Menschen die in den Krematorien verbrannt werden doch sowieso schon Tod waren und man nicht wusste wohin mit ihnen, oder das die Nummern auf der Sträflingskleidung doch recht praktisch sind damit jeder seine Kleidung nach der Körperpflege in den Gemeinschaftswaschräumen wiederfindet.
Erst nach und nach beginnt er zu begreifen was das Lager für die inhaftierten wirklich bedeutet.
Dieses Buch ist eines der besten Bücher über den Holocaust die ich bis jetzt gelesen habe und steht für mich auf einer Stufe mit "trotzdem ja zum Leben sagen" von Viktor Frankl.
Ein Buch das, wie ich finde ein sehr wichtiges und beeindruckendes, sowie auch beängstigendes und furchtbares Zeugnis eines der finstersten Kapitel der Geschichte wiedergibt.
Imre Kertesz geboren 1929 in Budapest wurde 1944 nach Auschwitz und Buchenwald Deportiert. "Roman eines Schicksallosen" erschien 1975 in Ungarn, doch erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm. Kertesz erhielt 2002 den Nobelpreis für Literatur. 2016 Starb Kertesz in Budapest wohin er 2012 schwer erkrankt zurückgekehrt war.
"Nicht einmal enge Gefängnismauern können den Flügelschlag der Vorstellungskraft hemmen."