Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er
Meine Meinung:
Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er
Die Geschichte aus den 30ern kommt Anfangs sehr harmonisch daher. Die Buchhändlerin Zosia hat ein Zuhause wo Familie noch groß geschrieben wird.Was ...
Meine Meinung:
Tiefe Einblicke ins Kaunas der 30er
Die Geschichte aus den 30ern kommt Anfangs sehr harmonisch daher. Die Buchhändlerin Zosia hat ein Zuhause wo Familie noch groß geschrieben wird.Was die Liebe betrifft, ist sie ein sehr spätes Mädchen. Machen sich doch schon alle Gedanken, sie könnte übrig bleiben. Das ändert sich, als ein attraktiver Mann den Buchladen betritt.
Rachel verdient sich ihr Geld als Schauspielerin und hat hochfliegende Pläne. Ihre große Liebe begegnet ihr schon bald. Jedoch weiß sie noch nicht, ob sie schon bereit dafür ist.
Die Schicksale der zwei Frauen spielen sich in Kaunas(Litauen) der 30er Jahre ab. Man nannte es auch es auch das kleine Paris. Die Menschen haben sich mittlerweile vom ersten Weltkrieg einigermaßen erholt. Kaunas ist sehr bildlich beschrieben. Ich habe mir dazu auch Bilder im Netz angesehen. Die Freiheitsallee ist sehr ansprechend. Doch besonders der erste Teil dieses Namens ist schon wieder in Gefahr. Beide Frauen sind sich dessen noch nicht bewusst.
Der Hitler-Wahnsinn sollte bald Einzug halten. Die Vergangenheit Deutschlands weist viele dramatische Geschehen auf. Was im zweiten Weltkrieg passiert ist, darf niemals vergessen werden. Wie gerne habe ich die beiden Frauen ein paar Jahre auf ihrem Lebensweg begleitet. Ich habe mich im kleinen Paris richtig wohl gefühlt. Theaterluft in einem Jüdischen Theater geschnubbert. Einem charmanten Buchladen, mit einem wunderschön dekorierten Schaufenster, Besuche abgestattet. Landluft inhaliert und gemütlich mit Zosia und ihrer mamytė Tee getrunken.
Genau diese Normalität macht das spätere Geschehen besonders dramatisch. Wir wissen alle, was damals passiert ist. Ich kann jedoch noch hunderte Bücher über diesen Wahnsinn lesen und werde nie wirklich nachvollziehen können, was diese Menschen mitgemacht haben. Es sprengt nach wie vor meine Vorstellungskraft.
Wir erleben das Geschehen aus der Sicht von Zosia und Rachel mit. Zwei Frauen voller Hoffnung und Zuversicht. Zwei Geschichten parallel, die so viel gemeinsam haben. Zwei Leben, die so glücklich waren.
Litauer die Deutsche mit "Heil Hitler" begrüßen und "Es lebe die Freiheit!" Welch ein Hohn. Das zu lesen war wirklich hart.
Fazit:
Die Geschichte beginnt sehr harmonisch. Das pulsierende Leben in Kaunas kommt gut rüber. Zwei Frauen, die sich erst am Ende der Geschichte begegnen. Der Verlauf des Geschehens wurde immer trauriger. Die Begegnung der beiden Frauen eins der schlimmsten Dinge, die ich in meinem Leben gelesen habe. Danke Ina Pukelytė für die tiefe Einblicke. Von mir eine absolute Empfehlung