Düstere Geschichte im winterlichen Bad Gastein
Mark Vanlanthen, ehemaliger Spitzenkoch und nun Autor von Kochbüchern, fährt ins winterliche Bad Gastein, wo Fotos für sein neustes Werk geschossen werden sollen. Bereits während der Anreise beschleicht ...
Mark Vanlanthen, ehemaliger Spitzenkoch und nun Autor von Kochbüchern, fährt ins winterliche Bad Gastein, wo Fotos für sein neustes Werk geschossen werden sollen. Bereits während der Anreise beschleicht ihn ein ungutes Gefühl und tatsächlich stellt sich heraus, dass die Pension, in die er einzieht, nicht so idyllisch ist wie es auf den ersten Blick scheint. Als in wenigen Metern Entfernung eine Frau ermordet wird, macht er sich mehr und mehr Gedanken über seine Mitbewohner und sieht letztlich auch sein eigenes Leben in Gefahr.
Diese Geschichte wird von Mark in Ich-Form erzählt, sodass man seinen Gedankengängen gut folgen kann. Dennoch hatte ich bisweilen Schwierigkeiten, seine Ansichten und Aktionen nachzuvollziehen. Für einen erfolgreichen, mitten im Leben stehenden Mann erscheint er zu unsicher und lässt sich zu leicht von anderen beeinflussen oder herumkommandieren.
In seine Schilderungen fließen immer wieder Nebenbemerkungen zum Thema Kochen oder Gastronomie ein, die an sich ganz interessant sind, gelegentlich aber etwas überheblich wirken.
Um die Bezeichnung als „kulinarischer Alpenkrimi“ zu rechtfertigen, werden in den Text außerdem einige von Johanna Maier verfasste Rezepte eingefügt, die mit der eigentlichen Handlung jedoch nichts zu tun haben.
Diese Handlung ist überwiegend düster, manchmal etwas verworren, vor allem aber wirkt Vieles auf unrealistische Weise altmodisch. Lokalkolorit kommt kaum vor, es werden nur ein paar Namen von Orten oder Hotels etc. genannt. Ansonsten wird das wunderschöne Gastein hier nur in dunklen Farben gezeichnet, was ich unpassend und zunehmend ärgerlich fand.
Einige der auftretenden Personen hätten durchaus Potential, können dieses aber nicht richtig entfalten, was wohl auch daran liegt, dass viele Szenen zu kurz geraten sind.
Trotz der teils übertrieben wirkenden Dramatik will keine richtige Spannung aufkommen. Es ist eigentlich ziemlich vorhersehbar, wer der Täter ist.
Fazit: Fans düsterer Geschichten könnten eventuell auf ihre Kosten kommen. Wer einen sympathischen Regionalkrimi erwartet, wird allerdings enttäuscht werden.