Ganz nett, mehr aber auch nicht
Ines Thorn wurde in Leipzig geboren. Neben Slawistik und Germanistik studierte sie auch Kulturphilosophie. Den ersten Roman veröffentlichte sie im Jahr 2000. Seit 2003 widmet sie sich völlig ihrer Passion, ...
Ines Thorn wurde in Leipzig geboren. Neben Slawistik und Germanistik studierte sie auch Kulturphilosophie. Den ersten Roman veröffentlichte sie im Jahr 2000. Seit 2003 widmet sie sich völlig ihrer Passion, dem Schreiben von Büchern. Ihre Wolgatöchter wurden 2016 veröffentlicht.
In diesem Buch geht es um eine Familie, die sich rasch aus dem vertrauten Umfeld verabschieden muss. Der Grund dafür liegt darin, dass das Familienoberhaupt Georg Reiche als Kunstdieb und -fälscher gesucht wird. Dabei wollte er keineswegs betrügen sondern lediglich seine Familie vor Ungemach und Hungertod beschützen. Das ging schief, er wurde erwischt und konnte sich kaum vor den Häschern der Staatsmacht schützen. Einziger Ausweg war für ihn die Flucht nach Russland. Da seine Frau in vergangener Zeit schwor, ihn jederzeit zu unterstützen, sagte sie ihm beim Umzug nach Russland ebenfalls ihre Unterstützung zu. Die Kinder wurden nicht gefragt. Sie mussten sich dem Schicksal beugen und ihren Eltern in eine ungewisse Zukunft folgen.
In ihrem Buch „Die Wolgatöchter“ beschreibt die Autorin hautnah und sehr lebendig, wie es den Auswanderern damaliger Zeit erging. Hier zieht eine Familie nach Russland, weil der Vater wegen Kunstfälschung gesucht wird. Die Töchter werden nicht gefragt und sowohl Mutter als auch Vater glauben den Versprechen der Vermittler. Das Haus, welches ihre künftige Heimat sein soll, entpuppt sich als heruntergekommenes Objekt. Nicht nur die Tatsache, dass es vor Dreck trieft und viel Ungeziefer beherbergt, ist für die Auswanderer erschreckend. Schon bald erfahren sie, dass hier ein Mord statt fand. Eine Schwester möchte mehr darüber erfahren und sie forscht dem Geschehen damaliger Zeit nach. Die andere verliebt sich in einen Balten und vergisst dabei jede Vorsicht.
Für mich war das Lesen des Buches eine angenehme Unterhaltung. Zuweilen vorhersehbar aber nicht wirklich langweilig. Wer auf Lektüre mit Tiefgang steht, wird enttäuscht.