Ein Haus und seine Geschichte
Der zweite Weltkrieg ist gerade zu Ende gegangen und ein amerikanischer Offizier lässt den Besitzer des Marktgrafen, Herrn Jakob Haug aus dem Gefängnis zu sich bringen.
Hier muss Jakob, in seinem eigenen ...
Der zweite Weltkrieg ist gerade zu Ende gegangen und ein amerikanischer Offizier lässt den Besitzer des Marktgrafen, Herrn Jakob Haug aus dem Gefängnis zu sich bringen.
Hier muss Jakob, in seinem eigenen Büro, nun Herrn Goldstein Rechenschaft darüber ablegen, warum dieser ihm nicht, aufgrund seiner Verbindung zu den Nationalsozialisten, das Hotel absprechen sollte.
Jakob holt bei seiner Erzählung weit aus und berichtet ganz von vorne, als sein Urahn 1780 den Meilenstein für das heutige Hotel legte.
Wird er Goldstein überzeugen können, das er immer nur mit dem Gedanken an den" Marktgrafen" gehandelt hat?
Das Cover hat mir gut gefallen. Genau so gibt es in unserer Familiengeschichte auch Bilder wo sich alle Familienangehörigen und Angestellten vor dem Eigentum aufbauten um ein Bild zu machen.
Hier konnte ich mich direkt gut in die Familiengeschichte rein denken.
Es fing dann auch spannend an. 1780 sehr weit vor unserer Zeit und noch kein geeintes Deutschland, sondern viele einzelne Staaten.
Was in der Zeit bis zum Ende des 2. Weltkrieges geschah berichtet Jakob hier in Abschnitten mit kurzen Unterbrechungen dem amerikanischen Offizier mit deutschen Wurzeln. Zu gerne wüsste er warum dieser alles so ausführlich wissen möchte und woher er ihm bekannt vor kommt.
Damit hält die Autorin sich aber bis kurz vor Ende des Buches bedeckt.
Die Beschreibungen der Geschehnisse rund um das Hotel, die Familie und die Situation in Baden wird ausführlich beschrieben. Streckenweise ist es mir zu ausführlich und ich musste mich beherrschen nicht zu springen.
Da haben mich ehrlich gesagt Bücher wie die Fotografin oder das Weingut weit mehr gefesselt, auch wenn die Zeiten hier sich ähnelten.
Frau Barth-Grötzinger war, laut Klappe des Buches, früher Lehrerin für Deutsch und Geschichte an einem Gymnasium. Sie wollte sicherlich einfach sehr viel Wissen in dieses Buch packen und hat da dann meines Erachtens an manchen Stellen einfach zu viel reingeladen was die Spannung nahm, da nicht alle Leser historischer Romane auch die Geschichte bis ins kleinste Detail beschrieben haben wollen.
Es war sicherlich gut gemeint und wird auch seine Freunde finden, aber dem Rest wäre weniger mehr.
Das Ende kam mir nun dann zu plötzlich. So als ob nicht mehr ausreichend Zeit für das Geschehen geblieben wäre oder sie einfach zum Ende kommen musste und das schnell.
Alles in allem fand ich das Buch sehr interessant und es wurde mir wie schon vorher beschrieben viel Wissen um die politischen Verhältnisse damals vermittelt. Allerdings wäre es mir da lieber gewesen etwas weniger zu bekommen, was der Lesefreude bei mir sicherlich zu Gute gekommen wäre.