Eine faszinierende, inhaltlich sehr dichte Geschichte
Eigentlich will der junge Hamburger Josef Naumann nur ein wenig aus seinem vorgezeichneten Leben ausbrechen, ein bisschen Abenteuer- und „Ferne Welt“ Luft schnuppern, als er im Jahr 1899 ein Angebot eines ...
Eigentlich will der junge Hamburger Josef Naumann nur ein wenig aus seinem vorgezeichneten Leben ausbrechen, ein bisschen Abenteuer- und „Ferne Welt“ Luft schnuppern, als er im Jahr 1899 ein Angebot eines deutschen Handelshauses in Sibirien erhält. Ein halbes Jahr im Ausland entspräche seinen Vorstellungen, doch die Stelle in Wladiwostock ist fest für sechs Jahre. Josef nimmt an und von da an beginnt für ihn ein Leben wie es abenteuerlicher kaum sein könnte.
Über die Geschichte aus diesen Teilen der Welt über die Inge Ruth Marcus hier schreibt, hatte ich bis jetzt nur wenig gelesen. Deshalb fand ich es wahnsinnig interessant und bin immer noch schwer beeindruckt vom Leben dieses jungen Mannes. Schließlich ist „Glut im Eis“ keine Fiktion, sondern ein biografischer Roman.
In ansprechender und ausführlicher Art und Weise lässt die Autorin den Leser nicht nur an Josefs persönlichem Schicksal teilhaben, sondern lädt ein, in eher unbekannte Welten wie z.B. der der Burjaten einzutauchen.
Ich lese normalerweise ziemlich schnell, doch für dieses umfangreiche Werk habe ich einige Zeit gebraucht. Denn wenn man nicht quer lesen möchte, braucht es schon Einiges an Konzentration bei der Lektüre, um die unglaublich vielen Informationen aufnehmen zu können. Dies ist dann auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch. So unglaublich interessant die historischen und persönlichen Ereignisse auch sind,für meinen Geschmack wurde einfach etwas zuviel hineingepackt. Einige Passagen wären auch mit etwas weniger Ausführlichkeit ausgekommen, das hätte dem Lesefluss bestimmt gut getan.
Fazit
Ein beeindruckendes Buch über ein außergewöhnliches Leben - gut, manchmal zu ausführlich erzählt.