Cover-Bild Lebewohl, Martha
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.04.2023
  • ISBN: 9783985680740
Ingke Brodersen

Lebewohl, Martha

Die Geschichte der jüdischen Bewohner meines Hauses
Marthas Flügel und Bettys blaues Sofa

24 Verschwundene. Deportiert aus dem Haus, in dem Ingke Brodersen wohnt. Ein »Judenhaus«. Einige flüchten, andere verstecken sich. Von ihnen erzählt die Historikerin. Und von denen, die heute Zuflucht suchen.

Hanns-Stephan ist zwölf, als er 1939 in London Liverpool Station auf dem Bahnsteig steht. Gerettet mit dem Kindertransport. Seine Mutter stirbt im Bombenhagel. Sein Vater Siegfried Jacob taucht unter und überlebt. Ihm gehört das Haus, in das andernorts vertriebene Juden zwangseingewiesen werden. Ein sogenanntes »Judenhaus«, wie es auch in anderen Ländern Europas zu finden war. Als Ingke Brodersen in eine Wohnung im vierten Stock genau dieses Hauses einzieht, weiß sie nichts von Martha, Clara und Bertha. In einer beeindruckenden Recherche rekonstruiert sie die Lebenswege der Verfolgten. Und sie wendet sich denen zu, die heute Vertriebene sind: Safed aus Bosnien oder Aziz und Rana aus Kabul. So ist ihr Buch ein bewegendes Zeugnis des Gedenkens und gelebter Mitmenschlichkeit.

»Dieses Buch erzählt von 24 Verschwundenen. 1942 deportiert aus dem Haus, in dem ich wohne. Und von den anderen, die entkamen. Ich lernte sie alle erst Jahre nach meinem Einzug kennen. Ich erzähle ihre Geschichten. Und meine.« Ingke Brodersen

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Eine Einladung zum Gedenken

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Als Ingke Brodersen in die Berchtesgadener Straße 37 zieht, ahnt sie noch nicht, dass in dem Haus, in dem sie ab jetzt mit ihrer Familie leben 24 jüfische Mitbürgerinnen gelebt haben. Eines Tages wird ...

Als Ingke Brodersen in die Berchtesgadener Straße 37 zieht, ahnt sie noch nicht, dass in dem Haus, in dem sie ab jetzt mit ihrer Familie leben 24 jüfische Mitbürgerinnen gelebt haben. Eines Tages wird die Historikerin darauf aufmerksam, unter anderem durch eine Plakataktion in ihrem Stadtteil. Auch ein Stolperstein vor ihrem Zuhause. Sie beginnt nachzuforschen über die 24 Verschwundenen Bewohnerinnen ihres Hauses. Und sie schreibt die Geschichten ebendieser Menschen auf, welche 1942 deportiert wurden. Viele wurden im Holocaust ermordet. Einigen gelang die Flucht und sie konnten überleben. Aber das Grauen begann schon vorher. Mit der willkürlichen Stigmatisierung und immer neuen Einschränkungen im Leben. Frau Brodersen schreibt einfühlsam aber auch eindringlich gegen das Vergessen jüdischer/deutscher Geschichte. Ein für mich schwer zu greifendes furchtbares Verbrechen an Menschen, welche ich nie kennenlernen durfte. Einen erhobenen Zeigefinger habe ich während der Lektüre keinen gesehen. Für mich ist das Buch viel mehr eine Einladung. Eine Einladung zum Erinnern an die Ermordung Millionen jüdischer Mitbürger*innen. Eine Erinnerung daran, wie nachhaltig das Zusammenleben jüdischer und nicht jüdischer Menschen zerstört wurde. Ich kann euch allen wärmstens empfehlen die 24 Schicksale, welchen in "Lebewohl, Martha" von Ingke Brodersen nachgespürt wird, zu lesen. Denn Geschichte ist nicht nur Vergangenheit, Geschichte ist auch jetzt von Bedeutung.

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