Parfum selber machen - äußerst anschaulich erklärt
Ingrid Kleindienst-John erklärt in ihrem Buch „Vom Zauber des Duftes“ zunächst Grundlegendes, z.B. wie wir riechen, uns an Düfte erinnern, unser Riechvermögen schulen können u.a. durch Training mit einem ...
Ingrid Kleindienst-John erklärt in ihrem Buch „Vom Zauber des Duftes“ zunächst Grundlegendes, z.B. wie wir riechen, uns an Düfte erinnern, unser Riechvermögen schulen können u.a. durch Training mit einem Duft-Notizheft und Geschichtliches zum Parfum. Und dann folgt eine Materialliste für die Grundausstattung, bei der mir auffällt, dass sie versucht, diese möglichst klein und kostengünstig zu halten und Zubehör aus der Küche ( z.B. Kaffeefilter) miteinbezieht. Sie erläutert Qualitätsmerkmale bei ätherischen Ölen, die Bestandteile eines Parfums: Basis-, Herz- und Kopfnote sowie „zwittrige“ Düfte und geht auf Fixateure / Fixative ein, die gleichzeitig Basisnote sind. Ergänzend dazu stellt die Autorin eine andere Ordnungsmöglichkeit dar, wie z.B. holzig, ledrig, balsamisch, grün, krautig.
Im umfangreichen Kapitel mit Grundrezept und Anleitungen unterscheidet sie zudem Ölparfums, alkoholische Parums, edt, edc, Creme-Parfum und Herrenparfums. Die darauf folgenden Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet; besonders interessant finde ich das alte Rezept ( um 1900) für ein Eau de Cologne, die Kombinationsvorschläge für eigene Parfums und im Anhang die ausführliche Tabelle mit einer guten Auswahl unterschiedlicher ätherischer Öle. Der Anhang beinhaltet ebenfalls Informationen zu Hydrolaten und Wässern, ein Glossar sowie Tabellen als Berechnungshilfe.
Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut, denn selbst absolute Laien werden zunächst mit Grundlagenwissen in das Thema eingeführt; die genaue Einteilung nach Basis-, Herz- und Kopfnote
mit Steckbrief der Pflanzen und Öle finde ich ausgesprochen hilfreich. Die Zubereitungsschritte werden nicht nur im Text, sondern ergänzend durch Foto-Strecken in Schritt-für-Schritt-Anleitungen ganz deutlich und leicht verständlich vermittelt.
Sehr schön finde ich dabei auch die vielen ausführlichen Pflanzenvorstellungen und Duftprofile, mit Hilfe derer man im Vorfeld schon sehr genau filtern kann, welche ätherischen Öle denn unbedingt zur eigenen Ausstattung gehören müssen.
Obwohl ich das Buch sehr interessant und hilfreich finde und auch einiges über Düfte gelernt habe, wurde mir beim Lesen deutlicher, dass bei mir eher der Weg das Ziel ist, dass ich nicht nach vorgegebenen oder selbstentwickelten Rezepten ätherische Öle aus einem Baukasten zusammentropfen möchte, sondern lieber ganzheitlich arbeite: die Pflanzen selber sammle und mit verschiedenen Zusammenstellungen experimentiere.
Für mich finde ich die vielen ausführlichen Pflanzensteckbriefe und Einteilung in Basis-, Herz- und Kopfnote, ganz besonders auch die Regel für das Grundrezept ( Verhältnis der verschiedenen Noten zueinander) sehr interessant und die zusammenfassende Tabelle im Anhang äußerst hilfreich.
Fazit: Das Buch vermittelt sowohl grundlegendes als auch spezielles Wissen zu einer Vielzahl an ätherischen Ölen, zur Verwendung der verschiedenen Pflanzenteile, zum Aufbau von Duftkompositionen im richtigen Verhältnis von Basis, Herz- und Kopfnote, der Entwicklung und Herstellung eigener Parfums und bietet viele, leicht nachzuarbeitende Rezepte.