Cover-Bild Unendlich mal unendlich mal mehr
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 13.09.2018
  • ISBN: 9783522610926
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Ingrid Ovedie Volden

Unendlich mal unendlich mal mehr

Nora Pröfrock (Übersetzer)

Bezaubernd, vielschichtig und in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist dieser Debütroman für Kinder ab 10 Jahren.

Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Sie mag Fußball, ihren Kumpel Chris und ihre beste Freundin Melika. Was sie gar nicht mag, ist Wasser: dieses unkontrollierbare Etwas, das sich in alle möglichen Richtungen bewegt. Doch dann lernt sie Thomas kennen, den Propellerjungen aus dem Schwimmbad. Ihm zuliebe wagt sie sich sogar mit dem Kopf unter Wasser – und plötzlich ergibt alles einen Sinn.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Karschtl in einem Regal.
  • Karschtl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

Brausepulver im Herzen

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Auch mich stört manchmal, wenn ein Bild schief hängt, oder wenn die Kinder im Flur alle Schuhe auf einem Haufen liegen, und die Jacken (mit falsch herum gekrempelten Ärmeln! grrr!) und Schultasche gleich ...

Auch mich stört manchmal, wenn ein Bild schief hängt, oder wenn die Kinder im Flur alle Schuhe auf einem Haufen liegen, und die Jacken (mit falsch herum gekrempelten Ärmeln! grrr!) und Schultasche gleich daneben. Aber mir tut nichts innerlich weh dabei (ich ärgere mich höchstens, dass ich die Jacken jeden Tag aufs Neue wieder richten und aufhängen muss), und insofern finde ich es ganz gut von solchen Menschen wie Petra zu lesen. Das hilft mir sie zu verstehen, auch wenn ich mir selbst schwer vorstellen kann wie sich so etwas anfühlt.

Hier werden die 'Zwangsstörungen' absolut kindgerecht beschrieben und vor allem deutlich gemacht, dass es eben keine Störung ist und man nicht "kaputt" ist wenn man zum Schulpsychologen geht. Der macht seine Arbeit auch sehr gut, und versucht behutsam und peu à peu ihr die Angst vor Wasser und Pi zu nehmen.

Besonders gefiel mir hier die Sprache, die einerseits recht einfach gehalten ist (Petra ist ein Ich-Erzähler), aber andererseits so bildhaft und schön ist. Chris, der stottert, hat "Augen, die sprechen gelernt haben". Da er beim schreiben ausschließlich Großbuchstaben verwendet, "brüllt er alles, was er schreibt". Wenn Petra aufgeregt ist, füllt es sich für sie an als ob jemand Brausepulver in ihren Körper geschüttet hat. Und als sie sich dann tatsächlich mal ins Wasser traut, schäumt dieses Brausepulver schier über in ihr. Dieses Gefühl kann allerdings auch Thomas in ihre auslösen.

Ein absolut schönes Buch, und zwar sowohl für Mädchen als auch Jungs!

Veröffentlicht am 17.10.2018

Tolles und unterhaltsames Buch für junge Leser

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Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, ...

Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, denn Petra hat Zwangsgedanken. Nach einem Gespräch beim PP-Dienst muss sie sich langsam ihren Ängsten stellen, dabei gäbe es viel wichtigere Dinge. Ihr Freund Chris stottert und wirft gerne mal mit Dingen und ihre Freundin Melika wartet sehnsüchtig auf Nachricht von ihrem Bruder. Und dann wäre da noch der Propellerjunge aus dem Schwimmbad, wegen dem Pia sich sogar eine Schwimmbrille kauft...

Ingrid O. Volden hat ein unterhaltsames und wunberbar feinfuhliges Buch über Freundschaft und erste Liebe geschrieben. Petra ist eine liebenswert unperfekte Protagonistin, die sich tapfer ihren Ängsten stellt, auch wenn sie anfangs die Notwendigkeit nicht sieht. Über ihre Gefühle für den Propellerjungen vergisst sie fast ihre Freunde, aber sie lernt aus ihren Fehlern und setzt sich für ihre Freunde ein.

Eine kurzweilige und berührende Geschichte, die zeigt, dass eine Verhaltensauffälligkeit nicht unbedingt ein Makel sein muss, sondern durchaus als Besonderheit gesehen werden kann.