Ein emotional packender Roman
Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt ...
Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt sie sich durch die Aufzeichnungen ihrer Mutter auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie auf ihrer Spurensuche entdeckte, ließ mir die Gänsehaut über den Rücken laufen.
Es beginnt anfangs des 19. Jahrhunderts, als ihre strenggläubigen Mennoniten-Vorfahren Deutschland in dem Glauben auf ein freies Leben in Russland verließen und in die heutige Ost-Ukraine auswanderten. Die Geschichte zieht sich über 6 Generationen hinweg und beschreibt anfänglichen den Wohlstand in der Zarenzeit. Darauf folgen in der Sowjetdiktatur Verfolgung, Diskriminierung, Enteignung und Hungersnot.
In diesem Roman geht es in der Hauptsache um die Mütter und ihre Töchter. Ihr steter Mut, ihre Tatkraft und Energie in den hoffnungslosesten Zeiten waren unvorstellbar und mehr als nur bewundernswert. Und so stellte sich mir die Frage, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann.
Die einzelnen Kapitel wechseln in den Zeiten und Generationen. Dabei verlor ich einige Male kurz den Überblick, um wen es sich gerade handelt. Hier hätte eine Aufzeichnung des Stammbaums die Orientierung wesentlich erleichtert. Auch die immer wiederkehrenden Unterhaltungen, Ausdrücke und kurzen Passagen in Plattdeutsch hemmten den Lesefluss, da sie für mich nur langsam lesend zu verstehen waren.
Mein Fazit:
Ein emotional mitreißender Roman der bis in die 1970er reicht, den ich trotz meiner Kritiken sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.