At home. At home like never before.
At home. At home like never before.
„In gewissen Situationen ist es unsere Aufgabe, mit dem Herzen zu denken, nicht rational.“
Iris Muhl hat es geschafft, aus einer wahren Begebenheit einen Roman zu ...
At home. At home like never before.
„In gewissen Situationen ist es unsere Aufgabe, mit dem Herzen zu denken, nicht rational.“
Iris Muhl hat es geschafft, aus einer wahren Begebenheit einen Roman zu machen, der tief berührt und den Leser sehr nachdenklich zurücklässt. Eine Begebenheit, die von Mut und sehr viel Nächstenliebe zeugt, die jedoch auch mit großem Risiko verbunden ist. Denn als die Bäckersgattin Elisabeth Vincken mit ihrem zwölfjährigen Sohn Fritz drei völlig durchfrorenen amerikanischen Soldaten Einlass in ihre Jagdhütte gewährt, ist ihr sehr wohl bewusst, dass es sich hierbei im Grunde um den „Feind“ handelt. Für die gastfreundliche und großzügige Frau sind es jedoch in erster Linie hilfesuchende Menschen, die frieren, hungrig und verletzt sind. Der Krieg hatte zwar ihr Leben durcheinander gebracht, Elisabeth verstand jedoch das Wesentliche: Menschen brauchen Essen, Wärme und eine helfende Hand. Und diese bot sie ihnen. Als jedoch kurze Zeit später erneut deutsche Soldaten auftauchen und ebenfalls Einlass begehren, scheint die Situation kurzfristig zu eskalieren…
Ein kleines Büchlein mit großem Inhalt, in dem die Autorin von den furchtbaren Entbehrungen des Krieges, dem Not und Elend der Bevölkerung, aber auch jenem der Soldaten berichtet. Die Geschichte der Elisabeth Vincken klingt unglaublich, und ist dennoch wahr. Mitten im Kriegsgebiet, umhüllt von dem fernen Bombengrollen, finden feindliche Parteien zueinander, sitzen zu Weihnachten am selben Tisch und lassen den Krieg vor der Haustüre zurück. Die Autorin vermochte es, die unterschwellige Spannung dieser Situation derart greifbar zu machen, dass man mit Herzklopfen weiter las, beinahe schon eine Eskalation befürchtete.
„Die Nacht der Versprechen“ war eine beeindruckende Lektüre, die man zwar aufgrund der geringen Seitenanzahl relativ rasch gelesen hat, aber sehr lange nicht vergisst. Eine Geschichte, die nachwirkt.