Eine Reise in die Psyche und in die Phantasie
Mit „Die Reise mit Paula“ hat erneut eines der Bücher von Psychotherapeut Irvin D. Yalom seinen Weg in meine Hände gefunden. Auch in diesem Werk gibt Yalom wieder einen Einblick in einige seiner therapeutischen ...
Mit „Die Reise mit Paula“ hat erneut eines der Bücher von Psychotherapeut Irvin D. Yalom seinen Weg in meine Hände gefunden. Auch in diesem Werk gibt Yalom wieder einen Einblick in einige seiner therapeutischen Fälle – reale Patienten aus seinem Praxisalltag. Auch diesmal offenbart er, gleich im ersten Kapitel, etwas von sich selbst. Yalom ist kein Psychologe, der nur die Fäden zieht, an denen seine Patienten hängen, denn seiner Überzeugung nach beruht der Erfolg einer Behandlung auf der wechselseitigen Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Patienten. Gleich zu Beginn des Buches geht Yalom auf die konfliktbehaftete Beziehung zu seiner Mutter ein. Die namensgebende Reise mit Paula bildet einen Kern nicht allein des Buches, sondern auch in Yaloms Leben, geht er hier doch auf die Gruppentherapie von sterbenden Patienten ein z.B. durch Krebs. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte Yalom damit Gruppentherapien ins Leben zu rufen, zu leiten und Nachwuchsärzte zu Lernzwecken an ihnen teilhaben zu lassen. Etwas Besonderes war für mich eine fiktive Therapiegeschichte am Ende des Buches, die unglaublich einnehmend und spannend war. Ich schätze seine Bücher so sehr, weil Yalom nicht nur einen klaren Blick hat, den er pointiert und verständlich vermitteln kann, sondern auch ein poetisches und schriftstellerisches Potenzial, das man bei einem Psychologen nicht unbedingt vermuten würde.
Die Reise mit Paula... am Ziel angekommen, kann ich sagen – das hat sich gelohnt!