Psychotherapie hautnah in einem packenden Roman verpackt
Psychotherapeut Julius erhält eine tödliche Diagnose und zieht daraufhin Resumée, was er erreicht hat im Leben, was nicht und was ihm wirklich wichtig ist. Dabei stößt er auf Philip, einen ehemaligen Patienten, ...
Psychotherapeut Julius erhält eine tödliche Diagnose und zieht daraufhin Resumée, was er erreicht hat im Leben, was nicht und was ihm wirklich wichtig ist. Dabei stößt er auf Philip, einen ehemaligen Patienten, dem er nicht helfen konnte. Er sucht diesen auf, um zu sehen, was aus ihm geworden ist. Dieser behauptet durch die Lektüre von Schopenhauer geheilt worden zu sein. Und er möchte nun selbst Therapeut werden... Die beiden handeln einen Deal aus, im Rahmen dessen Philipp an der Gruppentherapie von Julius teilnimmt...
Irvin Yalom schafft es immer wieder, die Prozesse in der Psychotherapie in eine fesselnde Geschichte zu verpacken. So auch hier. Es kommt schon auch immer ein bisschen Lehre dabei durch, aber das finde ich, die mich für das Thema interessiert, nicht schlimm. Es begegnen uns hier in dem Roman interessante, lebendige Charaktere, mit denen man von Therapiesitzung zu Therapiesitzung fiebert. Zwischen den Kapiteln sind immer wieder Einschübe über Schopenhauer und sein Leben und Wirken, die manchmal interessant, manchmal etwas langatmig bzw. aus meiner Sicht den Lesefluss unterbrechend sind. Wobei sie für das Verständnis der Hintergründe sicher nicht schlecht sind. Anfangs fand ich das gut, am Ende hätte ich sie manchmal gern übersprungen, um in der Geschichte weiter lesen zu können. Aber für das Verständnis des Philipp Slate sind sie durchaus hilfreich...
Insgesamt ein lesenswerter Roman!