Violet und Lucas- Eine verbotene Liebe. Unterhaltsamer, romantischer zweiter Teil der Wayward Gentlemen Reihe. Leseempfehlung!
London 1819:
Sie gilt als eine der begehrtesten Partien im ton, doch will ihr Vater sie unbedingt mit einem Mann verheiraten, der nicht nur unsympathisch ist, sondern ihr dazu auch noch Angstschauer den ...
London 1819:
Sie gilt als eine der begehrtesten Partien im ton, doch will ihr Vater sie unbedingt mit einem Mann verheiraten, der nicht nur unsympathisch ist, sondern ihr dazu auch noch Angstschauer den Rücken herunter rinnen lässt. Weil ihr der Vater keine Wahl lässt, entlobt sie sich, kurz nach der offiziellen Verkündung ihrer Verlobung auf einem Ball wieder und beschließt aus ihrem Elternhaus zu fliehen. Doch ihre finanziellen Mittel sind schnell erschöpft und so entscheidet sie sich dazu, sich schweren Herzens unter falschem Namen, als Gesellschafterin zu bewerben. Das Angebot von Lucas St. Clare, kommt da gerade zur rechten Zeit.
Lucas lebt, zusammen mit seiner jüngeren Schwester Allegra, sehr abgeschottet auf dem Land. Dafür gibt es einen Grund. Allegra hat ein Nervenleiden, das geheim bleiben soll. Seit kurzer Zeit fürchtet Lucas, genau wie auch Allegra, das scheinbar vererbliche Nervenleiden zu haben. So ist es für ihn klar, dass er niemals heiraten darf. Nie will er jemandem zur Last fallen oder so enden, wie einst sein Vater.
Doch Allegras neue Gesellschafterin, Violet Delacroix, entpuppt sich nicht nur als überaus hilfreiche Angestellte, die Allegra schnell in ihr Herz schließt- auch Lucas geht sie mehr unter die Haut, als er es will. Es knistert sehr zwischen dem Dienstherren und seiner Angestellten, doch auch Violet weiß genau, dass eine Affäre oder sogar eine Beziehung zwischen ihr und Lucas schier unmöglich ist. Denn Violet fürchtet sich, selbst auf dem Land, noch vor der Enttarnung. Währenddessen kämpft Lucas tapfer gegen seine inneren Dämonen und befürchtet, dem Wahnsinn anheim zu fallen. Kann Violet ihn retten?
In „Violet“ erzählt die Autorin Ivy Paul, die Geschichte eines Mannes, der bereits als Nebenfigur im Vorgängerband „Tigerlilie“, in Erscheinung trat. Lucas ist ein sympathischer, sehr ehrenhafter Mann, der allerdings, genau wie seine Schwester sehr darunter leidet, in aller Abgeschiedenheit auf dem Land leben zu müssen. So sorgt Violet für frischen Wind und Ablenkung. Doch lässt sie sich nicht so schnell in ihre Schranken weisen und hält mit ihren Meinungen nie hinter dem Berg, was Lucas schnell herausfindet. Immer wieder liefern sich Lucas und Violet hitzige Wortgefechte, obwohl sie beide doch das Beste für Allegra wollen. Man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken und ihre Sorgen nachvollziehen. Zudem wächst einem Lucas quirlige Schwester schnell ans Leserherz. Das Heldenpaar ist charismatisch gestrickt und sich in allen Belangen ebenbürtig. Ob Lucas und Allegra tatsächlich an einem unheilbaren Nervenleiden erkrankt sind oder ob tatsächlich ein Familienfluch auf ihnen lastet, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur so viel: Ich fand die Nebenhandlung, die sich mit dieser Frage beschäftigt atmosphärisch dicht und spannend erzählt. Dazu mochte ich die Liebesgeschichte in diesem zweiten Teil der „Wayward Gentlemen“ Reihe sehr, da sie romantisch und prickelnd zugleich geraten ist. Ausführlich geschilderte Erotikszenen darf man dagegen nicht erwarten- die überlässt die Autorin lieber der Phantasie ihrer Leser. So ist auch der zweite Teil der „Wayward Gentlemen“ Reihe ehr etwas für Leser, die klassische Regencylektüre bevorzugen. Ich hatte damit kein Problem, da die Liebesgeschichte dennoch rundum gelungen geschrieben ist und die Romantik nicht zu kurz kommt. „Violet“ hat mir noch ein Tickchen besser gefallen, als der Vorgängerband, war noch runder und vor allem, mochte ich diesmal auch den Romanhelden mehr. Und so spreche ich hier eine absolute Leseempfehlung aus.
Kurz gefasst: Violet und Lucas- Eine verbotene Liebe. Unterhaltsamer, romantischer zweiter Teil der Wayward Gentlemen Reihe. Leseempfehlung!