Dystopische Geschichte mit aktuellem Hintergrund
Das Internet wurde nie erfunden. Stattdessen wurde die Teleportation erfunden, verbessert, optimiert. In mehreren Sequenzen verfolgt man Schritt für Schritt diese Neuerungen der Geräte und die Veränderungen, ...
Das Internet wurde nie erfunden. Stattdessen wurde die Teleportation erfunden, verbessert, optimiert. In mehreren Sequenzen verfolgt man Schritt für Schritt diese Neuerungen der Geräte und die Veränderungen, die sie in der Gesellschaft hervorrufen.
Das Cover des Buches ist ein absoluter Eyecatcher und hat mich nicht nur auf das Buch aufmerksam gemacht, sondern auch mich letztendlich davon überzeugt, dass Buch zu kaufen und zu lesen, obwohl es von dem abweicht, was ich sonst so bevorzuge. Der Aufbau des Buches in in sich abgeschlossene Episoden erinnert doch sehr stark an Kurzgeschichten, die ich normalerweise nicht so sehr schwätze, da dabei meiner Meinung nach sehr viel Potential hinsichtlich des Aufbaus einer Verbindung zwischen Lesenden und den Protagonist:innen verloren geht. Dennoch sind in diesem Fall Sprache und Atmosphäre so einprägsam und wunderschön zu lesen, dass dieser Kritikpunkt nicht großartig ins Gewicht gefallen ist. Mitunter, weil die Protagonist:innen nichts weiter sind als Figuren, Augen, durch die man den Fortschritt der Technik und die Veränderung der Welt beobachten kann, die nach ihrem Auftritt allerdings wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Jedenfalls kommt das Buch ohne prägnante Charakterzeichnungen sehr gut aus.
Anregend ist das buch vor allem dahingehend, dass die Überschneidungen zum Internet unübersehbar sind. In einem vermeintlich unvermeidbaren Prozess verändern sich die Werte der Gesellschaft, nicht zum Positiven und selbstzerstörerisches und manipulatives Verhalten wird ohne zu zögern in Kauf genommen.
Und so ist das Buch ein interessanter Abriss darüber, wie die Welt sich eventuell noch verändern mag, für diejenigen, die mit Kurzgeschichten sehr gut leben können.