Wenderoman mit Absurditäten
Worum geht es in dem Buch?
Friedrich Bender wächst in der DDR auf. In seiner Schule ist er als Agitator tätig, also ein Mensch, der die Vorteile des Kommunismus seinem Umfeld schmackhaft macht und gute ...
Worum geht es in dem Buch?
Friedrich Bender wächst in der DDR auf. In seiner Schule ist er als Agitator tätig, also ein Mensch, der die Vorteile des Kommunismus seinem Umfeld schmackhaft macht und gute Ereignisse in der DDR herausstellt.
Als die Wende kommt – also aus BRD und DDR ein Staat wird -, ist Friedrich clever genug, sich durch sein Leben zu mogeln und viele Vorteile für sich zu nutzen. Während seines Studiums schafft er es, Leistungsnachweise zu bekommen, ohne auf Prüfungen zu lernen. Dafür ist er kreativ und auf anderen Gebieten tätig – betreibt beispielsweise mit einem Kumpel eine Bar in einem Bus. Je mehr Erfolg Friedrich mit seinen Aktionen hat, desto kühner wird er – desto mehr will er mit so wenig Anstrengung wie möglich erreichen…
Meine Meinung:
Anfangs habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Der Schreibstil gefällt mir, die Story ist gut, der Roman ist kurzweilig. Außerdem habe ich nichts gegen einen Roman, der aus der Ich-Perspektive – so wie dieser – verfasst ist.
Vieles in dem Roman hat mich belustigt – und ich habe gestaunt, wie kreativ Friedrich ist und was er alles zustande bringt. So erfindet er eine Brieffreundin in Großbritannien und kommt an britische Briefmarken, um allen Leuten glaubhaft zu machen, dass diese Freundin existiert – die er angeblich in einem Zeltlager getroffen hat.
Auch die Geschichte mit der Bar im Bus und die Story, wie Friedrich auf einmal an viel Geld kommt, sind amüsant. Irgendwann wurde mir aber Friedrich zu kühn, die Handlung zu abstrus, was mich veranlasste, das Buch 50 Seiten vor Schluss abzubrechen. Irgendwie nervte mich die Lektüre nur noch – vor allem, wenn ich daran dachte, wie sich viele Studenten abrackern müssen, um Leistungsnachweise zu bekommen und ihr Studium erfolgreich abschließen zu können. Sorry, da war mir dieses Werk „Kaltes Wasser“ von Jakob Hein doch zu übertrieben.
Ich vergebe vier Sterne für einen guten Schreibstil und eine interessante Handlung, die mir jedoch irgendwann zu sehr ins Absurde abdriftete. Deswegen gibt es einen Stern Abzug.