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Veröffentlicht am 11.07.2024

Ein wunderschönes Buch

Während ich hier bin
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Worum geht es in dem Buch?

Die 30-jährige Maggie hat vor einem Jahr ein neues Spenderherz bekommen. Noch immer muss sie sich schonen. Sie geht nicht zur Arbeit, sie macht keine weiten Reisen – das Risiko ...

Worum geht es in dem Buch?

Die 30-jährige Maggie hat vor einem Jahr ein neues Spenderherz bekommen. Noch immer muss sie sich schonen. Sie geht nicht zur Arbeit, sie macht keine weiten Reisen – das Risiko einer Infektion ist einfach zu groß. Ihre Familie kümmert sich so gut wie möglich um sie. Denn sie hat schon ein Familienmitglied verloren – Maggies Schwester Cat.
Eines Tages erleidet Maggie einen Herzstillstand, weil ihr Körper das Spenderherz abstößt. Sie erwacht in der Wohnung von Emily. Emily ist jünger als Maggie und vor allem gesund. Maggie ist nicht nur in Emilys Wohnung – sie sieht auch aus wie Emily. Außerdem ist es zwei Jahre früher.

Aber warum ist das so? Maggie ist das nicht klar, sie versucht, sich in das Leben von Emily hineinzufinden. Da gibt es Fran, eine Cousine von Emily, deren Hochzeit sie organisieren soll. Und Adam, den äußerst sympathischen Nachbarn. Außerdem weitere Leute, die Emily kennen – aber Maggie als Emily noch nicht. Mit der Zeit verinnerlicht sich Maggie immer mehr Emilys Charakter und Emilys Leben. Sie lebt ein gesundes und fröhliches Leben.

Manchmal beobachtet sie Maggie aus einer gewissen Distanz. Ihr geht es nicht gut, sie wartet auf ein Spenderherz.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Mitreißend und berührend ist dieses Buch geschrieben. Die Ich-Erzählerin Maggie ist sympathisch, ich selbst mochte aber Emily beim Lesen lieber. Kein Wunder, als Leserin nimmt man vorwiegend am Leben von Emily teil.

Natürlich wusste ich, dass das, was Maggie passierte – im Leben und im Körper einer anderen Person aufzuwachen – gar nicht geschehen kann. Es ist spannend zu erfahren, wie die Autorin diese Geschichte zu Ende bringt. Und genau diese Neugierde hielt mich am Lesen.

Auch kamen Fragen bei der Lektüre auf, wie zum Beispiel: Könnte man ein Schicksal ändern, wenn man die Möglichkeit hätte, die Zeit um zwei Jahre zurückzudrehen?

Der Schluss war für mich unerwartet – aber auch schlüssig.

Das Buch konnte mich packen und schenkte mir einige berührende und interessante Lesestunden. Ich vergebe fünf Sterne und empfehle „Während ich hier bin“ von Emma Steele weiter.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Familienbande und Belanglosigkeiten

Die Perserinnen
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Worum geht es in dem Buch?

Elizabeth, Shirin, Sima, Niaz und Bita sind Mitglieder der Familie Valiat, die im Iran reich, wichtig und einflussreich war. Elizabeth, Niaz und Sima leben noch im Iran, während ...

Worum geht es in dem Buch?

Elizabeth, Shirin, Sima, Niaz und Bita sind Mitglieder der Familie Valiat, die im Iran reich, wichtig und einflussreich war. Elizabeth, Niaz und Sima leben noch im Iran, während Shirin und Bita in die USA ausgewandert sind. Sie bleiben in Kontakt, besuchen sich – und jede von ihnen erzählt abwechselnd die Geschichte ihrer Familie und das, was sie tagsüber machen, aus ihrer Sicht.

Elizabeth kann gut zeichnen, ist verliebt in Ali, den sie aber nie heiratet. Später wandert auch Ali, der im Iran als Fahrer arbeitete, in die USA aus und wird dort ein reicher und erfolgreicher Geschäftsmann. Elizabeth und er haben ein Geheimnis – sie habe drei Kinder miteinander. Nader, Shirin und Sima.

Elizabeth verschweigt das in der Familie. Sie hat einen anderen Mann geheiratet, den alle „Daddy“ nennen. Sima und Shirin haben ihre eigenen prägenden Erlebnisse im Leben. Sima findet die Großmutter Nounou tot in ihrem Bett, die sich das Leben genommen hat. Sie macht sich Gedanken über Nounou und ihr Leben nach dem Tod.
Shirin bekommt eine Tochter Niaz, die sie jedoch im Iran zurücklässt, als sie in die USA auswandert. Das Leben im Iran engt sie zu sehr ein. Ihre Nichte Bita, Tochter von Sima, wächst in den USA auf.

In den USA geht es Shirin und Bita gut, denn sie profitieren von dem Reichtum ihrer Familie Valiat. Shirin kann das Geld mit vollen Händen ausgeben, während Bita sich Gedanken macht, wie sie ihr Geld sinnvoll einsetzen kann, um anderen zu helfen.

Meine Leseerfahrung:

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir – bildhaft und wortgewandt. Die Handlung jedoch ist oft verwirrend, was an der Tatsache liegt, dass die persischen Frauen sich mit dem Erzählen abwechseln und über Ereignisse, die zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden haben, berichten. So kommt die Handlung nicht richtig in die Gänge.

Erzählungen über den Tod der Nounou, Ereignisse in Aspen, die den Aufenthalt Shirins in den USA gefährden, sowie Niaz‘ Aktivitäten in Teheran wechseln sich ab mit Szenen in einem Enthaarungsstudio und anderen Belanglosigkeiten.
Das Thema des Buches ist, dass die Frauen ihre Geschichte erfahren – also beispielsweise Shirin und Sima, wer ihr wirklicher Vater ist. Und dass sie sich daraufhin Gedanken machen, wohin sie gehören. In den Iran oder doch in die USA? Jede der Frauen hat hier ihre eigenen Ansichten und zieht ihre eigenen Konsequenzen. Das ist gut und interessant zu lesen, wiegt jedoch nicht die sonstigen Schwächen des Buches auf.

Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Party-Roman

Happy Hour
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Worum geht es in dem Buch?
Isa und Gala wollen in New York City das Leben genießen. Tagsüber halten sie sich mit Jobs über Wasser – verkaufen zum Beispiel Kleidung an einem Stand. Oder sie sitzen Modell ...

Worum geht es in dem Buch?
Isa und Gala wollen in New York City das Leben genießen. Tagsüber halten sie sich mit Jobs über Wasser – verkaufen zum Beispiel Kleidung an einem Stand. Oder sie sitzen Modell für Künstler. So können sie Geld verdienen – nicht viel, aber es hilft meistens, die teure Miete zu bezahlen und zu überleben.
Abends gehen Isa und Gala auf Partys – sie lassen sich einladen, sie trinken und essen dort und schließen oberflächliche Bekanntschaften.

Meine Meinung zu dem Buch:
Wow – ein New-York-Roman. Das klingt nach aufregender Lektüre. So dachte auch ich. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Isa in der Vergangenheit geschrieben.
Der Schreibstil des Buches gefällt mir – die Handlung jedoch weniger. Alles bleibt sehr oberflächlich – die beiden Hauptpersonen Isa und Gala und auch die Leute, die sie treffen.
Anfangs fragte ich mich, wie die beiden „Party-People“ im teuren New York City mit ihrem Lebensstil überleben können. Sie legen Wert auf schöne Kleidung, die nicht teuer ist. Und sie ernähren sich nicht gesund. Später in dem Roman kommt zur Sprache, dass das Leben in New York sehr kostspielig ist – auch für Isa und Gala. Die monatliche Miete für ihr Zimmer kostet ein Vermögen. Außerdem verkaufen sie nicht so viel Kleidung, wie sie wollen – und es gibt nicht immer Jobs für sie. Die Herren, die Isa und Gala treffen, sind eher kurze, oberflächliche Bekanntschaften. Bei manchen kann man kostenlos für eine Weile wohnen.
Beim Lesen fragte ich mich oft: Wohin steuert die Geschichte? Gibt es einen Höhepunkt, gibt es DAS Ereignis, das diesen Roman unvergesslich macht? Ob das so ist, will ich nicht verraten.
„Happy Hour“ ist ein Roman über Frauen, Partys und Männerbekanntschaften in New York City. Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Lesenswerter Sommer-Krimi

Traubenfest
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Worum geht es in dem Buch?

Die Kommissarin Marie Mercier ermittelt im Périgord, einer Gegend in Frankreich. In ihrem neuesten Fall geht es um zwei verschwundene 16-jährige Mädchen – Emma, eine Winzertochter, ...

Worum geht es in dem Buch?

Die Kommissarin Marie Mercier ermittelt im Périgord, einer Gegend in Frankreich. In ihrem neuesten Fall geht es um zwei verschwundene 16-jährige Mädchen – Emma, eine Winzertochter, sowie Margaux, ein Mädchen, das sich gegen vieles auflehnt.
Bei den Ermittlungen hilft Marie ihr Kollege Richard Martin, der nicht nur beruflich sehr engagiert, sondern auch privat von seiner Familie eingespannt ist.
Der Fall ist verzwickt. Die beiden Mädchen scheinen unauffindbar. Da wird plötzlich ein toter Automechaniker gefunden. Er hieß François Durand und war sehr beliebt, da er überaus hilfsbereit war. Selbst bei der Félibrée, einem Traditionsfest im Périgord, engagierte er sich. Hat sein Tod etwas mit dem Verschwinden der beiden Mädchen zu tun? Marie und Richard ermitteln in alle Richtungen.

Meine Meinung zu dem Buch:

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist ein Krimi, der im Sommer spielt, nicht blutrünstig. Die Ermittlungsarbeit von Marie und Richard und ihrem Team wird umrahmt von anschaulichen Beschreibungen des Périgords und der Gepflogenheiten dort. Ich habe diese Gegend noch nicht besucht, war aber angetan von der Atmosphäre, die in dem Buch vermittelt wird.
Amüsant wird das Buch ab und zu durch Szenen aus dem Leben von Maries Großtante Léonie und ihrem Lebensgefährten George. Einiges davon war schon Thema in den Vorgängerbüchern, von denen ich bisher keines gelesen habe.
Marie ist sympathisch, auch ihre Kollegen sind es. Es gibt einige Verdächtige in dem Buch – und die Frage, ob Emma entführt worden sein könnte, weil sie eine seltene Blutgruppe hat. Lange tappen Marie und ihre Kollegen im Dunkeln – und der Leser ebenso.
Der Schluss ist überraschend – in vieler Hinsicht. Ein Detail war mir doch „too much“, aber ich will nicht spoilern. Einen Stern will ich deswegen jedoch nicht abziehen, da mich das Buch gut unterhalten hat, die Handlung interessant war – ebenso wie die französische Atmosphäre. Sicherlich werde ich weitere Bücher dieser Périgord-Reihe lesen, falls sich das ergeben sollte.

Ich vergebe fünf Sterne für „Traubenfest“ von Julie Dubois und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Der Roman zieht sich in die Länge

Der rechte Pfad
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Worum geht es in dem Buch?
Benjamin, genannt Benni, kehrt nach 25 Jahren wieder in den Ort seiner Kindheit zurück. Nach Welsum im Sauerland. Dabei geht es ihm nicht gut, er hat einen Gipsarm.
In Welsum ...

Worum geht es in dem Buch?
Benjamin, genannt Benni, kehrt nach 25 Jahren wieder in den Ort seiner Kindheit zurück. Nach Welsum im Sauerland. Dabei geht es ihm nicht gut, er hat einen Gipsarm.
In Welsum trifft er Leute, die er kannte. Lea, die unterdessen fünf Kinder hat. Gideon, mit dem er befreundet war. Und Klaus, sein Vater, dessen Anerkennung und Aufmerksamkeit er immer wieder sucht.
Das Dorf ist merkwürdig, oft trostlos. Getragen wird es durch eine evangelikale Gemeinde, dessen Vorstand ein gewisser Herr Reitwein ist, der in einer schönen Villa lebt. Offenbar scheinen alle Menschen, mental gesehen, abhängig zu sein von dieser Gemeinde, so dass sie es nicht schaffen, Welsum den Rücken zu kehren und anderswo ein neues Leben anzufangen.
Benni hat das vor einigen Jahren geschafft – und sein jetziger Besuch sollte nur einige Tage dauern. Dennoch lässt er sich hinreißen, länger zu bleiben.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Zu Anfang liest sich das Buch interessant, die Autorin hat eine schöne bildhafte Sprache. Man liest Details aus Bennis Kindheit in Welsum, die sich mit Ereignissen während seines Besuches abwechseln.
Man ist schockiert über die Engstirnigkeit in Welsum – so ist es beispielsweise eine Sünde, wenn man sich einen Reisekatalog ansieht, in dem Frauen im Bikini abgebildet sind.
Je weiter ich las, desto mühsamer wurde die Lektüre, denn es kam keine Spannung auf. Ich wunderte mich, dass Benni überhaupt mit einem Gipsarm nach Welsum reist – und warum er sich – trotz der schlechten Erinnerungen aus seiner Kindheit – nicht losreißen kann. Immer wieder denkt er an Vicky, seine Ex-Freundin, die in New York weilt.
Benni hascht nach der Aufmerksamkeit von Klaus, seinem Vater, der Momente hat, während derer er Benni beachtet – und dann wieder nicht.
Man bekommt als Leser die Information, welche schlechten Erinnerungen Benni genau hat, nicht nur die Engstirnigkeit und die merkwürdigen Leute. Aber, bis man das als Leser erfährt, muss man viel und lange lesen und sich durch oft trostlose und eintönige Handlungsstränge kämpfen.
Ich vergebe dem Buch drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

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