Cover-Bild Im Pyjama um halb vier
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6,66
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 10.01.2013
  • ISBN: 9783401802022
Jakob M. Leonhardt, Gabriella Engelmann

Im Pyjama um halb vier

Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet … einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2023

Virtuelle Romanze mit unerwarteter Wendung

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Die Grundidee zu dem Buch hat mich sofort angesprochen. Und trotzdem bin ich erst einmal drumherumgeschlichen, weil ich nicht wusste, ob der ungewöhnliche Stil mich wirklich mitreißen würde. Aber das ...

Die Grundidee zu dem Buch hat mich sofort angesprochen. Und trotzdem bin ich erst einmal drumherumgeschlichen, weil ich nicht wusste, ob der ungewöhnliche Stil mich wirklich mitreißen würde. Aber das hat er erstaunlich gut.
Entgegen meinen Zweifeln konnte ich mich wunderbar in die Figuren hineinversetzen, selbst wenn man von ihrer Gefühls- und Gedankenwelt nur das mitbekommt, was sie offen von sich erzählen. Anfangs ist das etwas gewöhnungsbedürftig, gleichzeitig wirken die Charaktere dadurch lebendiger und direkter in dem, was sie von sich preisgeben. Je mehr Vertrauen sie zueinander fassen, desto tiefgründiger werden ihre Gespräche und auf diese Weise enthüllen sich immer mehr Facetten der Protagonisten.
Da die übrigen Personen lediglich kurz in kleinen Zwischenchats zu Wort kommen, bleiben sie leider zu blass, lockern jedoch die sich anbahnende, voller Startschwierigkeiten behaftete Beziehung überraschend unterhaltsam auf. Und sorgen mitunter dafür, dass man mal eine andere Perspektive auf die Story kennenlernt.


Der Schreibstil macht es einem ebenfalls leicht, sich in die Geschichte reinzufinden. Flüssig und lockerflockig, meistens in Jugendsprache gehalten, führt er einen durch die Ereignisse und lässt einen live teilhaben. Das Geschehen wirkt dabei so echt und dadurch so intim, als hätte man einen Facebookaccount geknackt und würde nun fremde persönliche Nachrichten lesen. Manche Ausdrücke passen zwar meiner Meinung nach nicht ganz zu heranwachsenden Teenagern, allerdings hat mich das nicht so gestört wie die auf bemühte Jugendlichkeit getrimmte Sprache anderer Werke. Denn so verleihen die Autoren der langsamen Annäherung der beiden mehr Ernsthaftigkeit und ab einem gewissen Punkt ebenfalls die nötig Tiefe.
Stellenweise dümpelt die Handlung dagegen regelrecht vor sich hin, bleibt dabei zu sehr an der Oberfläche und befasst sich mit Belanglosigkeiten, die man gut hätte weglassen können.
Ansonsten hat mich der Roman super unterhalten und besonders der Schluss hielt eine unerwartete Überraschung für mich bereit.



Fazit

Im Pyjama um halb vier ist ein sehr lesenswerter Jugendroman über eine virtuelle Romanze, die einen toll unterhalten kann. Mit lebendigen, echt wirkenden Charakteren, einem ungewöhnlichen, aber unglaublich authentischen Stil und einer Romanze, die zunehmend an Tiefe gewinnt, konnte mich das Buch begeistern. Diese positiven Punkte trösteten mich auch über die vor allem am Anfang gehäuften Oberflächlichkeiten hinweg, die mich trotz des spitzigen Humors nicht fesseln konnten.
Wer gerne Geschichten in Chatform liest, sich langsam und realistisch anbahnende Liebesbeziehungen bevorzugt und liebenswert direkte Figuren liebt, der sollte sich das Gemeinschaftswerk von Gabriella Engelmann und Jakob M. Leonhardt mal genauer ansehen.

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Veröffentlicht am 17.12.2017

Absoluter Flop ...

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Im Jahr 2013 erschien Gabriella Engelmanns und Jakob M. Leonhardts Gemeinschaftswerk „Im Pyjama um halb vier“. Der „Chat-Roman“ umfasst 244 Seiten und erschien im Arena Verlag.

Lulu und Ben, auf dem ersten ...

Im Jahr 2013 erschien Gabriella Engelmanns und Jakob M. Leonhardts Gemeinschaftswerk „Im Pyjama um halb vier“. Der „Chat-Roman“ umfasst 244 Seiten und erschien im Arena Verlag.

Lulu und Ben, auf dem ersten Blick scheinen sie keine Verbindung zu haben, wohnen sie doch Hunderte von Kilometer entfernt. Doch das Internet macht es möglich und so beginnt eine Zeit für beide mit zahlreichem Austausch über das Leben … und die Liebe.

„Im Pyjama um halb vier“ ist so ein typisches Hypebuch, welches ich in jenem Jahr aber nicht lesen wollte, wegen dem Chataufbau. Durch eine ähnliche Geschichte, die im Jahr 2015 erschienen ist, dachte ich mir, dass ich nun auch für Gabriella Engelsmanns Werk gerüstet bin.
Die grafische Darstellung des Romans war leider sehr veraltet und so hatte ich das Gefühl, dass beide in einem normalen Chat unterwegs sind, und nicht auf Facebook und Co.. Vom Aufbau her hätte man hier also durchaus origineller sein können.

Lulu und Ben sollen beides Teenager sein, doch im Verlauf des Chats hatte ich immer wieder das Gefühl, dass beide entweder sehr schnell erwachsen werden mussten, oder die Autoren einfach vergessen haben, wie es war Teenager zu sein und sich auch so zu geben.
Ebenso war mir der Chatverlauf im Ganzen betrachtet sehr fad und ich hatte schnell Langeweile – so muss sich die NSA fühlen, wenn sie unsere Chats mitliest.
Auch waren es die vielen Lügen, welche sich immer mehr zwischen ihnen aufgebaut hatten und sie doch immer wieder zusammenfanden – tut mir leid, aber hier gilt für mich „eine Chance ja, bei der zweiten stimmt was nicht“.

Die Autoren haben es für mich nicht verstanden Gefühle zu transportieren, denn auch in so einer Form der Geschichtenerzählung kann an Dramatik hineinbringen.

Für mich ist „Im Pyjama um halb vier“ ein absoluter Flop – ich würde dieses Buch niemanden empfehlen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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