Eine große Empfehlung!
»Genau betrachtet war man Jude nur dem Namen nach und durch die Feindseligkeit, Fremdheit oder Ablehnung der christlichen Umwelt«
Wie verlief das Leben des Jakob Wassermann? Wie kam er überhaupt zum Schreiben? ...
»Genau betrachtet war man Jude nur dem Namen nach und durch die Feindseligkeit, Fremdheit oder Ablehnung der christlichen Umwelt«
Wie verlief das Leben des Jakob Wassermann? Wie kam er überhaupt zum Schreiben? Und welche Rolle nahm dabei sein Judentum ein?
Dieses autobiografische Buch erzählt eindrücklich vom Aufwachsen des gebürtigen Fürther Schriftstellers Jakob Wassermann und seiner oftmals erfolglose Suche nach einer Rolle in der Gesellschaft – als Jude unter nichtjüdischen Menschen. Gleichfalls schildert er seine ersten Schreibversuche. Dem vorangegangen waren Geschichten, welche er seinem um fünf Jahre jüngeren Bruder, vor dem Schlafengehen, erzählte. Daraufhin verspürte er bald den Drang, diese Geschichten schriftlich festzuhalten und als er gar den Wunsch äußerte Schriftsteller zu werden, waren erwidernde Reaktionen nur verhöhnender Spott. Mit nur fünfzehn Jahren hatte er bereits seinen ersten Roman geschrieben und dessen Anfang erschien kurz darauf, gedruckt in einer Zeitung.
Eigentlich sollte er eine Karriere als Kaufmann unter der Obhut seines Onkels anstreben, doch dies widersprach seinen Vorstellungen. Auch ein anschließendes Studium sowie der Militärdienst, bescherten ihm keine rechte Freude.
Wassermann sah sich im Zwiespalt gefangen. Wollte er Deutscher sein oder Jude? Beides gleichermaßen schien ihm, der Gesellschaft geschuldet, nicht miteinander vereinbar.
Dieser Zerissenheit folgend, entstanden seine wohl bekanntesten Romane „Die Juden von Zirndorf“ und „Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens“.
Mit diesem Buch wollte er einen Weckruf entsenden, der auf selbst durchlebten Erfahrungen beruht und Ungerechtigkeiten anprangert.
Mittlerweile muss man leider sagen, dass Wassermann, obwohl er einer der größten Erzähler seiner Zeit war, eher zu den vergessenen Autoren gehört. Liest man seine Werke oder allein dieses Buch, ist diese Tatsache nicht nachvollziehbar, denn er schreibt einfach großartig!