ein anderes Land - gar nicht so weit weg
Christian Brückner als Erzähler ist es, der mich durch dieses Geschichte getragen hat, die sehr ruhig und unspektakulär daher kommt und die dem Zuhörer viel Raum zum Nachdenken und Hineinfühlen gibt. Es ...
Christian Brückner als Erzähler ist es, der mich durch dieses Geschichte getragen hat, die sehr ruhig und unspektakulär daher kommt und die dem Zuhörer viel Raum zum Nachdenken und Hineinfühlen gibt. Es dauerte lange, bis ich die Charaktere einschätzen konnte, bis ich glaubte zu wissen wie Rufus und wie Leona ticken. Aber dann kommt es zu einem scheinbaren Suizid. Und plötzlich ist alles ganz anders.
Die 50ger Jahre der immer noch rassistischen USA sind es, die hier sehr kleinteilig und aufmerksam beschrieben werden. Die New Yorker Künstlerszene ist bereits offener und aufgeschlossener gegenüber verschiedenen Ethnien und diverser Sexualität. Aber der Rest der Gesellschaft ist es nicht. Und das spürt man in jeder Szene, in den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten. Wer eine Ahnung davon bekommen möchte, wie es vor 70 Jahren war und wie es heute noch in vielen Teilen der Welt ist, der bekommt hier einen Spiegel vorgehalten.
Ein bisschen fehlte mir die Spannung in diesem Hörbuch. Denn die Dramatik wird oft nicht namentlich benannt und ist so still wie unspektakuär. Trotz der großen Gefühle die hier offenbar werden.