Cover-Bild Echo
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 11.03.2014
  • ISBN: 9783866482043
Jan Christophersen

Echo

Er ist ein Weggeher, sie eine Zuhausebleiberin, und trotzdem sind sie Freunde: Während einer Klassenfahrt an die polnische Ostsee im Spätsommer 1989 nimmt die Geschichte zwischen Gesa und Tom, dem Gitarristen der Schulband, ihren Anfang, später trennen sich die Wege der beiden und kreuzen sich doch immer wieder. Tom konzentriert sich auf seine Musikerkarriere und reist mit seiner Band um die Welt. Gesa bleibt in Flensburg, gründet eine Familie und ist da, wenn ihr alter Freund zu Besuch kommt. Ihr Gästezimmer im Gartenhaus wird Toms Ankerpunkt, dort hören die beiden zusammen Musik und teilen die alte Nähe. Zwischen Toms seltenen Besuchen sind die Postkarten, die er Gesa von unterwegs schreibt, ihre einzige Verbindung.
Eines Tages steht für Toms Band ein wichtiger Auftritt bevor, der den musikalischen Durchbruch bedeuten könnte. Doch es kommt anders als geplant, und die Freundschaft zwischen Tom und Gesa wird auf eine harte Probe gestellt.
Mit großem Einfühlungsvermögen und viel Spannung zwischen den Zeilen entwickelt Jan Christophersen die Geschichte zweier Menschen, die eigentlich Seelenverwandte sind, aber doch nie ganz zueinanderfinden. Gekonnt fängt der Autor das Schwanken zwischen Nähe und Distanz ein; er erzählt von genutzten und ungenutzten Möglichkeiten, von den Grenzen, die zu einer Persönlichkeit gehören, und davon, wie schwer es ist, füreinander da zu sein, ohne den anderen zu verletzen.

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Lesejury-Facts

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  • Lilli33 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine ungewöhnliche Freundschaft

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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031986
Preis: 9,99 €

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Inhalt:
Beim Schüleraustausch ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031986
Preis: 9,99 €

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Inhalt:

Beim Schüleraustausch in Polen 1989 beginnt die Freundschaft zwischen der siebzehnjährigen Gesa und dem fünfzehnjährigen Tom. Zwar kennen sie sich schon lange, da die Eltern befreundet sind, doch Gesa ist erst mal genervt, dass sie während des Aufenthalts in Polen Toms Aufpasserin spielen soll. Tom spielt in der Schulband, und Gesa lässt sich von seiner Musik einnehmen. Es ist eine zaghafte Verbindung zwischen den beiden, die stets in der Balance zwischen Anziehung und Abstoßung gehalten wird.

Meine Meinung:
Das Buch ist bereits 2014 im Mare-Verlag als Hardcover-Ausgabe erschienen. Nun wurde es noch einmal im Fischer Taschenbuch-Verlag als Taschenbuch veröffentlicht. Vielleicht kann der niedrigere Preis dem Werk noch ein paar Leser mehr bescheren. Ich würde es ihm wünschen, denn es ist allemal lesenswert.

Gelungen fand ich die Einteilung in drei Abschnitte: 1989, 1999, 2004. Diese Jahre bedeuten Meilensteine in der Beziehung zwischen Gesa und Tom. Kurze Rückblicke aus Gesas Sicht und Postkarten von Tom, die er Gesa während all der Jahre von den verschiedensten Orten schickt, formen die Geschichte zu einem kompletten Ganzen.

Geschrieben ist das Buch aus Gesas Perspektive, aber in der 3. Person. Eine Ich-Erzählerin hätte mir womöglich besser gefallen. So blieb ich doch ziemlich vom Geschehen distanziert, zumal vieles auch zwischen den Zeilen erlesen werden muss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da alles mitbekommen habe, denn am Schluss fehlte mir dann doch etwas. Da hätte ich mir einfach mehr Erklärungen gewünscht.

Jan Christophersens Erzählweise ist leise und unaufgeregt, dennoch sehr fesselnd. Ich hatte schnell ein klares Bild der Protagonisten vor mir. Gesa, die eine Familie gründet und nach außen bodenständig wirkt, mit ihrer Situation aber nie ganz glücklich ist. Tom, der als Musiker ruhelos durch die Welt reist, aber doch keinen Fuß auf den Boden bringt. Beiden fehlt etwas, doch sind sie sich dessen nicht bewusst bzw. schaffen sie es nicht, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Und so ist die Atmosphäre fast durchgehend ein bisschen bedrückt.

Was es mit dem Titel „Echo“ auf sich hat, wird schon früh geklärt. Und das Echo zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. So ist es kein Wunder, dass nach dem Umblättern der letzten Seite die Geschichte auch wie ein Echo noch nachhallt.

★★★★☆