Ein moderner Robin Hood
Es ist einfach nur wunderbar, was hier der Feder von Jan-Philipp Sendler entsprungen ist. In gewisser Weise erinnert das Buch an Robin Hood sowie Bonnie und Clyde, deren Rollen hier von den 18jährigen ...
Es ist einfach nur wunderbar, was hier der Feder von Jan-Philipp Sendler entsprungen ist. In gewisser Weise erinnert das Buch an Robin Hood sowie Bonnie und Clyde, deren Rollen hier von den 18jährigen Niri und Mary eingenommen werden. Er hat mit seiner Familie bis vor kurzem wenngleich als „Illegale“, so doch auch einigermaßen auskömmlich als Hausangestellte bei ihrer reichen Familie in irgendeinem Land in Südostasien gelebt. Doch mit dem Ausbruch der Pandemie landen sie wie so viele ihresgleichen in einem Slum. Anfangs ist es der Hunger seiner kleinen Schwester, der Niri nächtliche Raubzüge in den Vorratskeller seiner einstigen Arbeitgeber machen lässt. Daraus werden dann schnell mit Hilfe von Mary immer größere Diebesserien in die Tresore der Reichen. Die Beute verteilen sie geschickt unter den Armen, womit sie bewusst den streng buddhistischen Glaubensansichten seines Vaters und der sozialen Stellung ihrer Familie zuwider handeln.
Die Geschichte liest sich äußerst spannend und die beiden Protagonisten mit ihrem Kampf um eine gerechtere Welt haben die volle Sympathie des Lesers. Die Sozialkritik an den diktatorischen Verhältnissen in den Ländern Südostasiens, die ihr innewohnt, trifft leider voll zu.
Dieser Roman verdient es, gelesen zu werden.