Herzschmerz
„Munk“ von Jan Weiler
Verlag: Heyne /
Penguin Random House Verlagsgruppe
Der erfolgreiche, ledige Architekt Peter Munk erleidet kurz nach seinem 51. Geburtstag im Globus in Zürich einen Herzinfarkt. ...
„Munk“ von Jan Weiler
Verlag: Heyne /
Penguin Random House Verlagsgruppe
Der erfolgreiche, ledige Architekt Peter Munk erleidet kurz nach seinem 51. Geburtstag im Globus in Zürich einen Herzinfarkt. Der Arzt aus dem Herzspital meinte, es gibt Menschen, die diese Erkrankung nicht als Chance wahrnehmen.
Er meinte, Munk solle darüber nachdenken, ob er sich etwas zu Herzen genommen hatte. Seine Arterien waren seit einiger Zeit verkalkt und dieses etwas konnte der Auslöser sein. Munk solle das Gefühl erkunden und dem nachgehen.
Im Mönchshof-Resort, idyllisch im Schwarzwald gelegen, quartierte Munk sich als reicher Patient mit Herzerkrankung ein, um eine medizinische Reha zu absolvieren. Dort wurde man als Gast behandelt, nicht als kranke Person.
Zwischen körperlichen Anwendungen beschäftigt er sich mit der unleidlichen Frage, warum er keine Beziehung hat bzw. warum er im Globus zusammengebrochen ist, als er dachte, dort (s)eine Ex-Freundin gesehen zu haben.
Doktor Grenzmann hinterfragt den Menschen Munk und was ihn definiert. Munk ist völlig überfordert mit der Frage. Er möchte jedoch seiner Erkrankung auf den Grund gehen.
Seine Aufgabe in den nächsten Wochen war, sich über die Beziehungen in seinem Leben Gedanken zu machen und die wichtigsten Personen einzubeziehen.
Peter Munk geht davon aus, dass mit Beziehungen seine dreizehn Frauen gemeint waren, schließlich hatte er diese geliebt oder war verliebt gewesen.
Traurig und zugleich humorvoll schreibt Jan Weiler über die Einsamkeit in Munks Leben. Seine gescheiterten Beziehungen und seinen enormen beruflichen Erfolg.
Peter Munk wird sich in dem Resort bewusst, dass er sein Leben ändern muss und analysiert seine Beziehungen der Reihe nach.
Das meist kurze Glück und das Scheitern, sowie seine Beteiligung daran.
Munk investierte nicht zuviel von sich in die Beziehung, er lebte immer im Schatten der Partnerin.
Egal ob reich, arm, intelligent oder naiv, Munk konnte sich bis zu einem gewissen Grad gut anpassen.
Man schlittert in diesem Buch von Beziehung zu Beziehung. Die Charaktere der Verflossenen werden stimmig beschrieben; Munk selbst geht mit seinen Bedürfnissen und Gedanken, Träumen und Ängsten etwas unter.
Ironisch, lebendig und humorvoll wurde der Roman mit dem ernsten Thema geschrieben und eignet sich hervorragend als Lektüre zwischendurch.
Unglaublich gut wurde das Ende formuliert und hat mich als Leser:in sehr überrascht.
Nachhallen wird der Roman
nicht, jedoch wurde ich wieder sehr gut von Herrn Weiler unterhalten.