Der 3. Fall der Detektei Donnerschlag: Kinderkrimi zum Mitraten, interessante Charaktere, humorvoll erzählt, aber der Story fehlt es an Pepp.
Inhalt:
Der zwölfjährige Harald Donnerschlag betreibt zusammen mit seiner Freundin Wiebke Jansen und der Privatdetektivin Trix Dobbsen die Detektei Donnerschlag.
Man könnte meinen, dass in seinem kleinen ...
Inhalt:
Der zwölfjährige Harald Donnerschlag betreibt zusammen mit seiner Freundin Wiebke Jansen und der Privatdetektivin Trix Dobbsen die Detektei Donnerschlag.
Man könnte meinen, dass in seinem kleinen Dorf an der Nordseeküste nicht viel los ist.
Von wegen! Denn bereits der dritte große Fall wartet auf das Trio.
Genauer gesagt führt er die in die benachbarte Großstadt Humbug und zwar undercover, verkleidet für den Hafenumzug als Aal-Prinzenpaar.
Harald würde am liebsten vor Scham im Boden versinken, aber da fällt ihm seine eigene Detektiv-Regel Nr. 13 in den Rücken:
"Einem Detektiv ist nichts peinlich! Er tut, was die Ermittlungen erfordern, ohne Rücksicht auf sein persönliches Befinden."
Aber der Fall "Juwelenhand" klingt zu verlockend: ein mysteriöser Raub im Opernmuseum, ein verschwundener Sänger und sonderbares Paket-Chaos ...
Altersempfehlung:
etwa ab 10 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)
Illustrationen:
Schwarz-weiße Illustrationen geben Harald, Wiebke und Trix ein Gesicht.
In diesem Abenteuer stammen die Zeichnungen erstmals von Saskia Diederichsen.
Mein Eindruck:
Dies ist der dritte Band der Donnerschlag-Reihe, er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Den Vorsatz des Buches zieren erneut Haralds Detektiv-Regeln, die er mit seiner Schreibmaschine, wie es sich für einen waschechten Ermittler gehört, zusammengefasst hat.
Harald erzählt mit viel Witz und Spannung aus seiner Perspektive und das manchmal sogar im Stil der Kommentare alter Detektivfilme:
"Es war ein Tag wie eine Schnapspraline: außen süß, innen scharf und nichts für kleine Kinder." (vgl. S. 9)
Dieser trockene Humor findet sich auch in den Kapitelüberschriften, die einen prägnanten Vorgeschmack auf die nächsten Ereignisse liefern.
Auch die schrägen Dialoge zwischen den drei Mitgliedern der Detektei und ihre Aal-Wortspiele sind unterhaltsam und sorgen immer wieder für Abwechslung.
Was das Ganze auch für große (Vor-)Leser:innen interessant macht, sind typische Elemente aus klassischen Detektivromanen sowie liebevolle Verweise zu anderen literarischen Figuren/Krimireihen:
" 'Wir sagen: Detektei', korrigierte ich ihn. 'Die drei mit der Zentrale sind von einer anderen Firma. Was führt Sie zu mir?' " (Harald, vgl. S. 13)
Das sympathische Trio schlussfolgert mit Methode, stellt Hypothesen auf, schließt Verdächtige aus und begibt sich auch in Gefahr. Der Fall "Juwelenhand" ist gut strukturiert und in sich schlüssig, die Auflösung sorgt für einen runden Abschluss.
Doch Gauner und Ganoven versprechen weniger Nervenkitzel als erhofft und der Story fehlt es - im Vergleich zu den Vorgängern - Spannung und Pepp. Daher 4 von 5 Sternchen für diesen unterhaltsamen Kinder-Krimi, die lustigen Dialoge und die herrlich schrägen Figuren.
Fazit:
Auch der dritte Fall der Detektei Donnerschlag lädt zum Miträtseln ein. Leider punktet er - im Gegensatz zu den ersten beiden Abenteuer - weniger mit der Detektiv-Story und besticht hauptsächlich durch Wortwitz und skurrile Charaktere.
Für Jungen und Mädchen etwa ab 10 Jahren bzw. zum Vorlesen ab 6 Jahren.
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Rezensiertes Buch: "Gauner ist unser Geschäft - Aus den Akten der Detektei Donnerschlag" aus dem Jahr 2021