Cover-Bild Verstand und Gefühl
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.11.2009
  • ISBN: 9783423401593
Jane Austen

Verstand und Gefühl

Roman
Helga Schulz (Übersetzer)

Zwei ungleiche Schwestern
Bereits in Jane Austens erstem Roman von 1811 dreht sich alles ums »match-making«. Elinor Dashwood, eine rationale junge Frau von unerschütterlicher Selbstdisziplin, und ihre impulsive, schwärmerische jüngere Schwester Marianne können über Mangel an Verehrern nicht klagen. Doch der Tod des Vaters droht alle Pläne zunichte zu machen. Jane Austens berühmter Roman zweier ungleicher Schwestern erscheint nun in neuer Übersetzung.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Jahreshighlight

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Immer wieder hört man, was für eine tolle Autorin Jane Austen doch war und wie außergewöhnlich ihre Werke doch seien, weshalb ich bereits seit längerem ein Buch von ihr lesen wollte, um mich selbst davon ...

Immer wieder hört man, was für eine tolle Autorin Jane Austen doch war und wie außergewöhnlich ihre Werke doch seien, weshalb ich bereits seit längerem ein Buch von ihr lesen wollte, um mich selbst davon zu überzeugen und das große Lob verstehen und vielleicht sogar teilen zu können. Durch meine sehr hohen Erwartungen war die Enttäuschung jedoch umso größer, dass ich nicht ab der ersten Seite hellauf begeistert und ans Buch gefesselt war. Der Einstieg fiel mir besonders schwer, sodass ich für das Lesen der ersten Kapitel extrem lange gebraucht habe und immer das Gefühl hatte nicht weiterzukommen. Dass sich der erste Teil des Buches so gezogen hat, lag zum einen daran, dass ich mich erst an den komplizierten, verschlungenen Schreibstil gewöhnen musste (da wurde mir wieder einmal bewusst, warum ich so wenig historische Romane lese), zum anderen hat die ruhige, langsam vor sich hinplätschernde Handlung einen wesentlichen Teil dazu beigetragen. Doch nachdem ich das Buch beendet habe, wurde mir klar, wie wichtig dieser ruhige Teil der Geschichte war. Denn nicht nur wurden dem Leser / der Leserin die weitläufige Landschaft durch malerische Beschreibungen vor Augen geführt, auch hat man wichtige Charaktere kennengelernt und wurde der Situation und den Wesen der Dashwood – Schwestern nähergebracht. Und auch wenn mich der Anfang des Buches nicht mitreißen konnte, und ich etwas Zeit brauchte, um mich einzulesen, so habe ich den Rest des Buches wortwörtlich verschlungen und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Durch ihren Schreibstil schafft es Jane Austen dem Leser / der Leserin das Gefühl zu geben, als allwissender Zuschauer allen wichtigen Ereignissen der Geschichte beizuwohnen und ihn / sie glauben zu lassen zu wissen, was Sache ist, doch ist dem keinesfalls so. Im Grunde genommen nimmt die Autorin einen mit während sie die Geschehnisse aus Elinors Sicht erzählt, wobei sie ihren Gedanken und Gefühlen besonders viel Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn sie in speziellen Situationen auf die Emotionen anderer Charaktere eingeht. Dadurch erscheinen die Offenbarungen und Plotttwists gegen Ende des Buches noch plötzlicher und unerwarteter, es kam eins nach dem anderen und das unvorhersehbare Ende hat mich einerseits total glücklich gemacht, weil all meine Hoffnungen erfüllt wurden, andererseits war ich trotz meiner rasenden Gedanken sprachlos und habe gar nicht fassen können, dass das Buch zu Ende ist.
Ein weiterer Punkt, den ich neben dem Schreibstil und der Handlung noch als sehr überzeugend ansehe, sind die Charaktere. Jeder von ihnen hatte eine unendliche Tiefe, wobei mich gerade die Nebencharaktere, wie Lady Middleton und Sir John, Colonel Brandon, John Willoughby und Edward Ferrars, fasziniert haben. Es gab so viele verschiedene Personen (zugegeben, am Anfang fand ich die Namen nur verwirrend, doch im Laufe der Geschichte kam ich immer besser mit ihnen zurecht) und jede von ihnen war auf ihre eigene Art und Weise einzigartig. Mir waren nicht alle sympathisch, doch war ich bei allen von der Lebhaftigkeit, Echtheit sowie Menschlichkeit, mit der die Charaktere und ihre Handlungen beschrieben wurden, überzeugt und begeistert. Besonders schön fand ich auch die Entwicklung der schwesterlichen Beziehung zwischen Marianne und Elinor. Von ihren Charakteren her komplette Gegensätze müssen beide dennoch ein ähnliches Leid ertragen. Ihr Umgang mit der Situation ist dabei, ebenso wie ihre Charaktere, fast schon gegensätzlich, wobei ich mich wesentlich besser mit der ruhigen, kontrollierten und rücksichtsvollen Art Elinors identifizieren konnte als mit der extrovertierten und lauten Mariannes. Was mich beim Lesen emotional besonders mitgenommen hat war jedoch nicht der Herzschmerz, der Betrug oder die schockierenden Offenbarungen, sondern die schwesterliche Liebe und Vertrautheit. Trotz dessen, was den Frauen alles widerfahren ist, was das Schicksal für sie geplant hatte und was sie über sich haben ergehen lassen müssen, sind sie als Schwestern daraus stärker hervorgegangen und haben sich bewiesen, dass es zwar Leute gibt, die ihre Herzen brechen und sie verlassen können, sie aber selbst dann nicht ganz alleine sind. Denn Elinor und Marianne haben sich als Schwester. Und sie können auf ihre Verbindung stolz und dankbar sein, da sie immer jemanden bei sich haben.
Alles in allem lässt sich das Buch in jeglicher Hinsicht und trotz kleiner Startschwierigkeiten als Meisterwerk klassifizieren und mich voller Bewunderung über die Schreibkünste der Autorin zurück.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Gehört in jedes Bücherregal

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Ein Klassiker, auf den Austen Fans nicht verzichten sollen :)

Ein Klassiker, auf den Austen Fans nicht verzichten sollen :)

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