Zwei ungleiche Schwestern
Nach dem Tod ihres Vaters müssen die beiden Schwestern Elinor und Marianne Dashwood zusammen mit ihrer Mutter ihr Zuhause verlassen. Ein sozialer Abstieg, der Elinor von ihrer großen Liebe Edward Ferrars ...
Nach dem Tod ihres Vaters müssen die beiden Schwestern Elinor und Marianne Dashwood zusammen mit ihrer Mutter ihr Zuhause verlassen. Ein sozialer Abstieg, der Elinor von ihrer großen Liebe Edward Ferrars trennt. Marianne trifft in der neuen Umgebung allerdings auf den attraktiven Willoughby.
Die beiden Hauptcharaktere personifizieren den Titel: Elinor als Verstand und Marianne als lebendiges Gefühl – beide werden in ihrer Einseitigkeit porträtiert, die fast ihr Lebensglück zerstört. Marianne ruiniert sich mit ihrer Überschwänglichkeit fast und Elinor bleibt mit ihrer rationalen Kälte einsam. Die Mutter ist unfähig die richtigen Werte zu vermitteln. Die dritte Tochter bleibt so blass, dass das Auftauchen ihres Namens den Leser immer wieder verwirrt, da er kaum zugeordnet werden kann.
Ich habe hier eine sehr weinerliche Geschichte befürchtet und wurde angenehm enttäuscht. Gerade Jane Austens kühler Ton macht das Buch zu einer tollen Lektüre. Das große Interpretationspotential reizt mich zusätzlich. Wenn es mir auch schwer fiel mich in die Geschichte einzufühlen, so sorgte der Stil dafür, dass es ein großes Vergnügen war sie zu lesen. Ein wunderbares Gesellschaftspanorama und eine wunderschöne Geschichte!