Cover-Bild Wenn Eulen schrein
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 287
  • Ersterscheinung: 09.02.2012
  • ISBN: 9783406630019
Janet Frame

Wenn Eulen schrein

Roman
Ruth Malchow (Übersetzer), Karen Nölle (Übersetzer)

Janet Frames erster Roman von 1957, der ihren literarischen Ruhm begründete und von den Heimsuchungen einer neuseeländischen Eisenbahnarbeiter-Familie erzählt, wird nach dem großen Erfolg ihres nachgelassenen Romans „Dem neuen Sommer entgegen“ in einer überarbeiteten Übersetzung neu vorgelegt. Die Familie des Eisenbahners Bob Withers in der Kleinstadt Waimaru wird von Unglück und Krankheit geplagt: Eine Tochter, Francie, stirbt durch einen tragischen Unfall, eine andere, Daphne, erkrankt psychisch so schwer, dass sie in eine Heilanstalt eingewiesen werden muss, ihr Bruder Toby hat epileptische Anfälle. Hinter dem Drama der Familie werden aber auch gesellschaftliche Konflikte sichtbar: Kann man im ganz anders gearteten Kosmos Neuseelands einfach die Werte und Bildungsstandards des weißen Europa vermitteln, ohne Rücksicht auf die angestammte Kultur?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2024

Die alte Müllgrube

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Als die neuseeländische Autorin Janet Frame ihren ersten Roman (1955/56) schrieb, war sie gerade aus einer Nervenheilanstalt entlassen worden. Sie kam in der spartanischen Gartenhütten von Frank Sargeson, ...

Als die neuseeländische Autorin Janet Frame ihren ersten Roman (1955/56) schrieb, war sie gerade aus einer Nervenheilanstalt entlassen worden. Sie kam in der spartanischen Gartenhütten von Frank Sargeson, einem befreundeten Schriftsteller, zur Ruhe und ließ viele Aspekte ihres bisherigen Lebens in den Roman einfließen. Sie erzählt die Geschichte der Familie Withers und ihrer vier Kinder. Die älteste Tochter stirbt, der Sohn leidet an Epilepsie, die jüngere Schwester gründet im Norden eine Familie, Daphne, das mittlere Mädchen, kommt in eine Heilanstalt.

Geschickt verwebt die Autorin Fakten, ohne dass sie einen autobiographischen Anspruch erhebt. Die Überschneidungen sind jedoch unverkennbar. Der erste Teil des Romans beschreibt die Kindheit, als alle Withers noch beisammen sind und das erklärte Ziel der Geschwister die nahegelegene Müllhalde ist, bis es dort zu einem folgenschweren Unfall kommt. Der zweite Teil spielt 20 Jahre später und wird in drei Abschnitten jeweils aus der Sicht eines der Kinder erzählt. So kann die Autorin jede Figur von Innen heraus beschreiben, das macht sie jedesmal auf ganz individuelle Weise. Insgesamt ist - wie auch schon in ihrer Autobiografie - der Sprachstil geprägt von poetischen und bildhaften Elementen. Eine sehr ausdrucksstarke und kraftvoller Sprache.

Der Roman hat mir gut gefallen, liest sich aber nicht so nebenbei. Ich denke, wenn man die Autobiografie kennt, kann man vieles besser einordnen und nachvollziehen. Mir hat es sehr geholfen und das Leseerlebnis sicherlich bereichert.

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