1. Teil völlig wirr mit unlogischem Plot - 2. Teil konnte mich überzeugen & nach Wales entführen
Band 1:
Als die Abfrage zur Rezension für diese kurze Dilogie kam, war ich aufgrund des Klappentextes und der Cover von Band 1 & 2 sehr angetan.
Die Idee hinter "Wild Hunt Casino" von Tina Skupin hörte ...
Band 1:
Als die Abfrage zur Rezension für diese kurze Dilogie kam, war ich aufgrund des Klappentextes und der Cover von Band 1 & 2 sehr angetan.
Die Idee hinter "Wild Hunt Casino" von Tina Skupin hörte sich toll an.
Die Geschichte interpretiert das Märchen von "Brüderchen & Schwesterchen" der Gebrüder Grimm & mich beschlich auch der Verdacht (laut Klappentext), dass Teile bzw. Figuren aus dem "Sommernachtstraum" von Shakespeare eingewoben wurden.
Von beiden Geschichten habe ich jeweils schon Adaptionen gelesen, die mir sehr gut gefallen haben, wie z.B. Julie Kagawas "Plötzlich Fee"-Reihe oder Julia Mayers "Rehruf". ♥
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen und für sich gewinnen. :(
Titiana war eine Oberzicke, Oberon total unnahbar und kaum präsent.
Die Handlung war in meinen Augen total wirr, verrückt und schlecht umgesetzt.
Ich hatte zwar das Gefühl, dass es durchaus einen roten Faden gab; einen Plot, an dem sich die Autorin gehalten hat, aber dennoch kam einfach keine Lesefreude auf.
Ich fand viele Dinge einfach total unlogisch, zwanghaft konstruiert, was sich leider auch auf meinem Lesefluss ausgewirkt hat. :(
Das Problem bzw. die Schwierigkeiten bei kurzen Geschichten (85 Ebookseiten auf meinem Tolino) den Leser rechtzeitig abzuholen ist natürlich herausfordernd und birgt ein Risiko, wenn dies nicht gelingt.
Bei mir hat dieser Balanceakt leider nicht funktioniert. :(
-> ABER ->
Band 2 "Der Herr der Wilden Jagd" von Janna Ruth konnte mich sogar trotz noch weniger Seiten überzeugen & überraschen! :)
Fazit
Als Einzelband konnten mich Titiana & Co. leider in dieser Geschichte nicht überzeugen, aber als Dilogie ist diese Märchenadaption von "Brüderchen & Schwesterchen" durchaus lesenswert.
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Band 2:
Bei "Der Herr der Wilden Jagd" von Janna Ruth handelt es sich um Band 2 der Dilogie "Die Wylde Jagd" aus der Märchenspinnerei.
Auch in dieser Geschichte nimmt sich die Autorin dem Märchen "Brüderchen und Schwesterchen" der Gebrüder Grimm an.
Hat mir der 1. Teil der von Tina Skupin leider nicht so gefallen, so konnte mich Janna Ruth mit ihrer Interpretation bedeutend besser abholen.
Der leser trifft hier auf einen bekannten Protagonisten aus Band 1 wieder, allerdings ist hier Arawn aus Las Vegas nach Wales zurückgekehrt und zieht durch die Wälder seiner Heimat.
Und das hat die Autorin perfekt rübergebracht!
Man spürt beim Lesen die Wildheit des Windes, des Sturmes; man riecht das Grün, hört das Rauschen und Rascheln der Blätter und fühlt die Natur zwischen jeder Zeile.
Die Atmosphäre ist ungebändigt, rau und wild, aber dennoch ist da diese zarte Verbindung zu Carys, der weiblichen Hauptfigur, die einen perfekten Gegenpol zu dem Herrn der Wilden Jagd bildet.
Carys Bruder ist Autist und kann zum ersten Mal so richtig frei sein in der Gestalt eines Rehs, weil er in dieser Form vom Menschseinund seinen Grenzen losgelöst ist.
So schließt sich in der Geschichte der Kreis zum Märchen. :)
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, allein die wenigen Seiten, die dieser Interpretation zur Verfügung gestellt wurden, stellen für mich einen Minuspunkt dar.
Denn gerade als die Geschichte eine richtige Eigendynamik entwickelt hat, war sie leider schon zu Ende. :(
In dem Moment hatte ich Arawn, Carys und Dylan gerade erst lieb gewonnen. ♥
Fazit
Bedeutend besser als Band 1!
Hier hätte ich sogar gerne noch mehr von Arawn & Carys gelesen, dem Sturm gelauscht, die Wilde Jagd begleitet.