Crime-Steampunk mit orientalischer Note
Beschreibung
Alexander, Nic und Rosa sind mit einem U-Boot von Narau aus aufgebrochen, um sich im europäischen Gebiet in Sicherheit zu bringen. Doch ein Unglück spült sie in Ägypten an. Während Nic und ...
Beschreibung
Alexander, Nic und Rosa sind mit einem U-Boot von Narau aus aufgebrochen, um sich im europäischen Gebiet in Sicherheit zu bringen. Doch ein Unglück spült sie in Ägypten an. Während Nic und Rosa bei der königlichen Familie von Theben erwachen und das Leben in den Pyramiden kennenlernen, ist Alexander entfernt von ihnen gestrandet und der Wüste mit ihrer sengenden Gluthitze ausgesetzt.
Alexander kämpft sich auf der Suche nach Nic und Rosa, mit der Hoffnung Wasser und Nahrung zu finden, am Strand entlang. Die Frauen versuchen zur gleichen Zeit sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, wobei schon bald mysteriöse Mordfälle Nics Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Meine Meinung
Die Steampunk-Krimi-Reihe von Jasmin Jülicher geht mit »Der Hüter – Stadt der Sande« in die dritte Runde und entführt die Leser*innen in eine Wüstenlandschaft und eine faszinierende Welt innerhalb der Pyramiden.
Nach ihrem letzten Abenteuer in der Vulkanstadt Narau sind Nic und Alexander getrennt voneinander gestrandet und so müssen sie sich in der neuen Umgebung zunächst einmal orientieren. Während Alexander sich auf der Suche nach Nic befindet und fast zu verdursten droht, wurde die Wissenschaftlerin von Amunet, der Königin des alten Theben, aufgenommen und in der Sicherheit der Pyramiden beherbergt. Doch eine Reihe von Todesfällen, die von Amarna, der Schwester und Hohepriesterin der Königin, einem Fluch zulasten geschrieben werden, erwecken ihre Aufmerksamkeit.
Die Toten haben die Gemeinsamkeit, dass sich ihre Adern schwarz verfärbt haben, was sie zugleich ganz leicht als Opfer eines Pharaonen-Fluches darstellen lässt, doch Nic mit ihrem wissenschaftlichen Verstand glaubt nicht daran und stellt, trotz der Gefahr für sich selbst, auf eigene Faust Nachforschungen an. Die Ermittlungen sowie die Beschreibung des eindrucksvollen Settings nehmen großen Raum im Roman ein, sodass mir die Figurenentwicklung ein bisschen zu kurz kommt.
Absolut toll fand ich die Herausarbeitung der Konflikte, die unweigerlich auftreten, wenn verschiedenen Welten aufeinanderprallen, wie hier die der gebildeten und selbstbewussten Wissenschaftlerin Nic und die Gesellschaft Thebens, die durch einen starken Glauben und die Verachtung von Frauen, die gehobene Positionen als Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen anstreben, sich schon im Grundsatz voneinander unterscheiden.
Während ich im zweiten Band »Der Hüter – Stadt der Asche« etwas die fantastische Steampunk-Note vermisste, wird nun hier wieder mit vollen Händen aus der Materialkiste geschöpft. In den Pyramiden gibt es geheime Gänge und Vorrichtungen die durch eine ausgeklügelte Mechanik aus Zahnrädern funktionieren und mit realen Abbildungen zu einem Gesamtbild verschwimmen, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Wenn das keine tollen Bilder fürs Kopfkino sind! Das macht auch den Umstand wett, dass es mir nicht sonderlich schwer fiel den Drahtzieher der Morde zu erkennen.
Fazit
Das dritte Crime-Steampunk-Abenteuer von Alexander und Nic besticht mit einer orientalischen Note.