Mein Herz und andere schwarze Löcher - Jasmine Warga
Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn hat es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen ...
Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn hat es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Doch während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel plötzlich, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte plötzlich ein Ende haben, vollkommen unerträglich.
Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
(Klappentext)
Als ich dieses Hörbuch reduziert zufällig in einem Buchladen entdeckt habe, musste es einfach mit, da es auf meiner Wunschliste stand und mich die Geschichte interessiert hat.
Leider hat es mir überhaupt nicht gefallen, schon allein der Beginn konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Zitat : "Klar, ich gebe auf. Ich kapituliere. Ich laufe weg vor dem schwarzen Loch, was meine Zukunft ist, weil ich verhindern muss, dass ich mich zu dem fürchterlichen Menschen entwickle, der ich auf keinen Fall werden will. Aber nur weil es feige ist, muss es noch lange nicht einfach sein."
Zuerst wusste ich nicht so ganz, was ich von Aysel halten sollte, aber sobald man relativ schnell erfahren hatte, wieso sie sich umbringen wollte, wurde sie mir immer unsympathischer, weil ich ihren Grund schwer nachvollziehbar fand. Sie hat Angst zu werden wie ihr Vater und sieht sich durch ein Ereignis, was mit ihm zusammenhängt wie eine Außenseiterin und fühlt sich nicht von ihrer Familie geliebt. Man konnte schon verstehen, dass es defintiv nicht schön ist, wenn man einsam ist und seinen richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden hat, aber worauf es Aysel immer wieder den Fokus gelegt hat, passte für mich einfach nicht richtig.
Am Anfang fand ich "FrozenRobert", oder besser Roman, mit dem sie gemeinsam Selbstmord begehen will, interessant und wollte gerne mehr über ihn erfahren. Hier hat mir allerdings schon nicht gefallen, wie die Protagonistin ihn gesehen hat. Sie hält ihn für glücklich, weil er beliebt ist und Freunde hat und kann zunächst gar nicht verstehen, dass jemand wie er, sterben will. Da fand ich Aysel schon ein wenig dumm und naiv, nur weil jemand nach außen nicht traurig wirkt, kann es ihm doch trotzdem innerlich schlecht gehen und die Fassade ist nicht alles.
Insgesamt waren mir die beiden Charaktere überhaupt nicht sympathisch und ich hatte das Gefühl, dass sie zu wenig versucht haben, ein besser Verhältnis mit ihrer jeweiligen Familie aufzubauen. Ich kann verstehen, wie die Autorin die Depression darstellen wollte, ich finde, es ist ihr jedoch nicht wirklich gelungen.
Zitat : "»Warum ?« »Ich möchte dich besser verstehen, mir gefällt es, wenn ich dich verstehe. Es ist schon ziemlich lange her, dass ich mich auf jemanden eingelassen habe. Aber dich kapiere ich irgendwie.« Mein Herz, dieses schwarze Loch stolpert und saugt alle Luft aus meiner Lunge. So kann das nicht weiter gehen, sonst wird der 7. April nur noch schlimmer."
Was allerdings mein größtes Problem mit der Geschichte war, dass sie mich auch nicht packen oder mitreißen konnte. Es fehlten schöne Details in der Handlung oder besondere Momente. Oft ist kaum etwas passiert und ich fand leider auch wirklich langweilig. Das Einzige, was ich wirklich interesant und gut fand, waren Aysels Gedanken über potenzielle Energie und Physik.
Zudem kam der Umschwung für mein Gefühl zu plötzlich und vor allem, wann Aysel realisiert, dass sie kämpfen will. Ich fand es zwar schön, dass sie durch die gemeinsame Zeit mit Roman wieder Hoffnung gefunden hat, auch wenn sie beide immer noch den Selbstmord begehen wollten.
Den Schreibstil der Autorin und wie die Sprecherin die Geschichte gelesen hat, fand ich leider nur okay.
Fazit :
Konnte mich leider überhaupt nicht begeistern. Ich fand die Charaktere unsympathisch und die Handlung war nicht mitreißend und eher langweilig.