Ein lesenswerter Abschluss einer wichtigen Reihe - ein paar "Aber" hab ich leider dennoch
Als junger Schwarzer, ist das Leben schon nicht immer leicht. Noch schwieriger wird es jedoch, wenn man dazu noch ein Albino ist.
Zum Glück hat Lu sich seinen Platz unter seinen Lauffreunden und in seiner ...
Als junger Schwarzer, ist das Leben schon nicht immer leicht. Noch schwieriger wird es jedoch, wenn man dazu noch ein Albino ist.
Zum Glück hat Lu sich seinen Platz unter seinen Lauffreunden und in seiner Familie bereits gesichert und steht quasi schon mit beiden Beinen mitten im Leben.
Doch dann werfen ihn eine sowohl gute, als auch eine schlechte Nachricht ein bisschen aus der Bahn. Und eigene Dämonen gilt es als Jugendlicher ja sowieso immer zu bekämpfen, oder?
„Lu“ ist bereits der vierte Band in der Lauf-Reihe, und somit quasi der Abschluss in Jason Reynolds Quadrilogie/Tetralogie, entsprechend neugierig war ich darauf, wie er die Reihe auslaufen lässt.
In gewohnt eingängigem, jugendlichem Schreibstil erzählt er uns von Lu, seiner Familie und alten Bekannten. So findet hier manche Geschichte seinen Abschluss.
Ein bisschen unrunder war das Ganze für mich, da Lu ja eher der Coole ist. Seinen Wortspielereien haben mir persönlich jetzt nicht immer so zugesagt, aber nun gut.
Sehr schön fand ich hingegen das wiederholte Aufgreifen von wichtigen Themen wie Freundschaft und Familie, aber auch das Thema Vorbildfunktion und die damit zusammenhängende Entscheidungen, was richtig und was falsch ist.
OK, zugegeben. Manchmal ist Lu dann doch etwas extrem reif und vernünftig für meinen Geschmack, aber es würde ja auch nicht zur Reihe passen, wäre dem nicht so.
Zusammenhalt und Integrität werden hier groß geschrieben, Lu lebt quasi für das Laufen, seine Freunde und seine Familie. Das berührt beim Lesen natürlich, wobei der Umgang miteinander -gerade innerhalb der Familie-manchmal etwas extrem harmonisch und auch kindisch auf mich wirkt.
Aber egal, die Message stimmt jedenfalls und macht beim Publikum, das ich doch eher im jüngeren Bereich sehe, bestimmt guten Eindruck und sorgt für sympathische Lesestunden, die ein bisschen Stoff zum Nachdenken zurücklassen.
Auch wenn „Lu“ in meinen Augen etwas ruhig ist und ein bisschen mehr Story vertragen könnte, ist es ein guter Abschluss einer wichtigen Reihe über Menschen mit harten Schicksalen, Randgruppen, u.Ä. und ihren ganz eigenen Dämonen.
Einfach lesens- und liebenswert!