Cover-Bild Seitensprung
Band der Reihe "detebe"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.01.2022
  • ISBN: 9783257246216
Jason Starr

Seitensprung

Thomas Stegers (Übersetzer)

Jack Harper steckt tief in einer Midlife-Crisis. Seine Ehe mit Maria ist am Tiefpunkt angelangt, ihr Liebesleben am Ende. Der einzige Lichtblick ist sein Sohn Jonah. Doch dann scheint es für seine Eheprobleme eine Lösung zu geben: eine diskrete Seitensprung-Website. Entgegen seinen anfänglichen Bedenken lässt er sich auf eine Online-Affäre ein und begeht damit den größten Fehler seines Lebens. Immer schneller wird er in eine tödliche Spirale hineingezogen, aus der es kein Entrinnen gibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

Rasanter Thriller mit ungeahntem Ende

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Der New Yorker Immobilienhändler Jack Harper befindet sich in einer Midlife-Crisis. Seine Ehe läuft seit vielen Jahren schlecht, im Beruf kommt er auf keinen grünen Zweig und bis auf seinen Sohn Jonah, ...

Der New Yorker Immobilienhändler Jack Harper befindet sich in einer Midlife-Crisis. Seine Ehe läuft seit vielen Jahren schlecht, im Beruf kommt er auf keinen grünen Zweig und bis auf seinen Sohn Jonah, den er über alles liebt, gibt es nicht viel in seinem Leben, dass ihn glücklich macht. Über eine diskrete Seitensprung-Website lernt er Sophie kennen und lässt sich auf eine Cyber-Affäre ein, die anschließend sein gesamtes Leben zu zerstören droht.

Auf Empfehlung seines langjährigen Bekannten Rob, von dem Jack selbst nicht viel hält, wird er auf eine Seitensprung-Website aufmerksam gemacht, die absolute Diskretion verspricht. Trotz Zweifeln und Skrupeln legt er sich einen Account an und schreibt kurze Zeit später mit Sophie Ward, die sich Fugitive Red nennt. Jack ist sofort angetan von seiner Gesprächspartnerin, schnell stellt er Gemeinsamkeiten fest und nach langer Zeit fühlt er sich wieder begehrenswert und interessant. Anfangs noch überzeugt davon, sich nie mit einer der Frauen von der Website treffen zu wollen, macht er sich auf den Weg zu Sophie, mit der er sich tatsächlich verabredet hat. Folgend sieht sich Jack Harper mit einer Situation konfrontiert, die sein gesamtes Leben durcheinander bringt.

Die Idee hinter diesem Thriller gefiel mir auf Anhieb gut. Eine unglückliche Ehe, ein Mann in einer tiefen Lebenskrise und die Faszination, sich über eine Dating-Website mehr Selbstwert zu verschaffen und sich dabei in eine noch tiefere Krise ungeahnten Ausmaßes zu stürzen. Jack Harper als Figur erweckt schnell Mitleid bei seinen Lesern. Gleichsam war für mich schwer nachvollziehbar, weswegen seine Frau Maria und er schon so lang an einer Ehe festhalten, die beide und vor allem ihren Sohn zu zerstören droht. Es ist fast typisch für Jack, sich jede noch so heikle und unschöne Situation schönzureden, sodass er kurzfristig davon überzeugt ist, das Richtige zu tun.

Zügig wird beim Lesen klar, warum es sich um einen Thriller handelt und hier setzt auch die große Klasse von Jason Starr als Schriftsteller an. Ein brisantes und vor allem tödliches Spiel, indem es schnell um viel mehr geht als nur um eine Online-Affäre. Ich konnte bis zum Ende mitfiebern, war oft überrascht von den Wendungen und muss vor allem das sensationelle Ende hervorheben, mit dem ich so nie gerechnet hätte. Es ist kein Geheimnis, dass ich die Titel aus dem Hause Diogenes sehr schätze und auch hier war ich wieder begeistert.

Ein ausgeklügelter und rasanter Thriller mit guten Charakteren, der bis zur letzten Seite unterhält.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Wenn es kein zurück mehr gibt

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Es stand mal wieder ein Thriller aus dem Diogenes Verlag an. Diesmal habe ich mich für „Seitensprung“ von Jason Starr entschieden. In dem Buch geht es um Jack Harper, der zurzeit in einer Midlife-Crisis ...

Es stand mal wieder ein Thriller aus dem Diogenes Verlag an. Diesmal habe ich mich für „Seitensprung“ von Jason Starr entschieden. In dem Buch geht es um Jack Harper, der zurzeit in einer Midlife-Crisis steht. Seine Ehe zu seiner Frau Maria steht auf Eis – nur sein Sohn Jonah gibt ihm noch halt. Aufgrund eines fehlenden Liebesleben entscheidet er, sich bei einer Dating-Plattform anzumelden. Er lernt eine Frau kennen und zu spät merkt Jack, dass er damit den größten Fehler seines Lebens begangen hat. Er wird in eine Spirale voller Skandale gewickelt, aus der es kein Entrinnen gibt.

Durchaus kann ich behaupten, dass der Thriller hervorragend geschrieben worden ist. Er hat sich sehr leicht gelesen und die ab und zu auftauchenden Chats zwischen Jack und weiteren Personen erleichtern den Lesefluss.

Leider war die Handlung für mich persönlich sehr vorhersehbar. Wenn man schon den ein oder anderen „Gossip-“ bzw. Familienthriller gelesen hat, kann man schon nach dem ersten Drittel des Buches vorausahnen, wie sich die Handlung weiterentwickeln wird. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Autor noch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung einbauen könnte.

Auch wenn Jack als Figur recht naiv war, konnte ich dennoch seine Gefühlslage nachvollziehen, da der Autor seine Gedanken authentisch entworfen hat. Teilweise tat mir sein resultierendes Schicksal leid, auch wenn er selbst irgendwie schuld daran ist. Ich hätte mir in Bezug auf die anderen Figuren noch eine viel intensivere Thematisierung gewünscht. Figuren wie sein Sohn Jonah, seine Frau, der Officer, Arbeitskollegen usw. waren für mich leider nicht greifbar. Somit nahm ich ein nicht genutztes Potential in der Figurengestaltung wahr. Zudem ging das Setting der Großstadt-Metropole New York irgendwie unter. Ich fühlte mich eher, als ob ich vom Setting her in einer Kleinstadt war.

Fazit: Der Thriller „Seitensprung“ wird meiner Meinung nach für Thriller-Fans sehr antizipierbar sein. „Thriller-Neulinge“ werden eventuell mit diesem Buch die ein oder andere spannende Lesestunde verbringen können. Die Charakterdarstellung war nur bei Jack gut ausgearbeitet worden – andere Figuren bleiben blass. Deswegen kann ich im Allgemeinen das Buch nur mit 2,5 Sternen, Tendenz nach oben, bewerten.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Meine verhängnisvolle Schwäche

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„Ihr Plan war so effektiv, dass ich mich schließlich selbst fragte, ob ich verrückt war. Vielleicht war der Gedanke, dass ich nicht verrückt war und sie mir nur einreden wollten, ich sei verrückt, ein ...

„Ihr Plan war so effektiv, dass ich mich schließlich selbst fragte, ob ich verrückt war. Vielleicht war der Gedanke, dass ich nicht verrückt war und sie mir nur einreden wollten, ich sei verrückt, ein Ausdruck meiner Verrücktheit.“

Inhalt

Früher war Jack Harper Musiker und führte eine intensive Ehe mit der Frau seines Herzens. Mittlerweile ist er nicht nur trockener Alkoholiker und gesetzter Immobilienmakler sondern auch Vater eines Sohnes, doch sein Leben hat sich dennoch vollkommen falsch entwickelt, wie er nach einem Gespräch mit einem ehemaligen Freund und Bandmitglied erschreckend feststellen muss. Was er braucht ist etwas Abwechslung und sei es nur, um aus seiner verkorksten Situation zu fliehen. Als er sich auf Empfehlung bei einem Onlinedatingportal anmeldet, bei dem sich Männer und Frauen aus festen Beziehungen unverbindlichen zum Sex verabreden können, spürt er endlich wieder etwas Nervenkitzel. Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuß, denn das erste Treffen zwischen ihm und der unbekannten Frau wird zum Fiasko, denn sie liegt ermordet im Bett und Jack ist der erste, der nach dem Täter die Wohnung betritt. Für die Polizei, die er pflichtbewusst alarmiert, ist schnell klar, dass Jack gekommen ist, um seine Gewaltphantasien mit der Frau auszuleben und dabei wahrscheinlich etwas zu weit gegangen ist …

Meinung

Bisher habe ich noch kein anderes Buch des New Yorker Autors Jason Starr gelesen und habe mich ohne bestimmte Erwartungshaltung an die Lektüre seines aktuellen Thrillers gewagt, um eine möglichst spannende Story über einen Ehebruch und seine tödlichen Folgen kennenzulernen.

Nur leider lies der Thriller nach den tatsächlich fesselnden ersten Seiten absolut nach und hat mich durch den vorrangig naiven, nervigen Hauptprotagonisten sogar verärgert. Zunächst fand ich die gewählte Ich-Erzählperspektive sehr gut, weil dadurch mehr Nähe zum Charakter des Jack Harper entstehen konnte, aber als der Mord schließlich geschehen war, hätte ich mir so sehr eine weitere Erzählstimme gewünscht, die allerdings nicht vorgesehen war. Und deshalb saß ich nun kopfschüttelnd vor der Lektüre und musste mich mit den vielen Fehlentscheidungen der Hauptperson auseinandersetzen, der mehr durch die Geschichte schlittert, als sie jemals zu durchdenken. Seine persönliche Unentschlossenheit setzt dem ganzen dann die Krone auf, denn anstatt sich eine zielgerichtete Strategie zu überlegen, bei der er dann konsequent bleibt, agiert Jack absolut spontan und willkürlich und schafft es tatsächlich bald nicht nur der Hauptverdächtige eines Mordfalls zu sein, sondern gleich mehrerer.

Der Plot selbst ist etwas holprig, die Polizeiarbeit findet eher am Rande statt und die Realitätsnähe hat mir auch etwas gefehlt, aber mit all diesen Dingen wäre ich klargekommen, hätte ich nicht ständig im Kopf von Jack Harper gesessen, mit dem ich leider so gar nichts anfangen konnte. Das Library Journal, New York bewertet den Thriller mit folgenden Worten: „Wie gemacht für Fans des amerikanischen Thrillers, erinnert an Gilian Flynns Gone Girl.“ In diesem Fall hätte mir die Bewertung weiterhelfen können, denn den genannten Thriller von G. Flynn mochte ich ebenso wenig, wie diesen hier.

Wirklich positiv kann ich rückblickend eigentlich nur den Schreibstil bewerten, der sich zeitgenössisch präsentiert, interessante Dialoge aufwirft und sich schnell lesen lässt, aber das ist für mich nur ein einziges Bewertungskriterium und reicht natürlich nicht aus, um ein gutes Urteil zu fällen, bzw. den enttäuschenden Gesamteindruck zu revidieren.

Fazit

Ich vergebe leider nur 2 Sterne für diesen im Kern interessanten Thriller, der durch seinen Aufbau und die gewählten Protagonisten leider nicht meinen Lesegeschmack trifft. Weder der Mord noch die Ermittlungen standen im Zentrum des Buches sondern, ein hilflos rudernder Mann, der neben seinen verhängnisvollen Schwächen auch noch mit einer großen Portion Naivität gestraft ist und vom Leser vielleicht Mitleid erhofft – ich weiß es nicht.

Dieses Buch hat sein gutes Potential verschenkt, zum einen wegen der einseitigen Perspektive, zum anderen wegen der Fokussierung auf die lange Liste der menschlichen Verfehlungen in geballter Ladung. Das war mir eindeutig zu anstrengend/ nervtötend. Dennoch gebe ich Jason Starr eine zweite Chance, die Klappentexte seiner diversen Thriller, die sich hier im Anhang befinden klingen insgesamt ansprechend und wenigstens ein zweites Buch möchte ich gelesen haben, bevor ich mir ein abschließendes Urteil bilde. Wer eine gute Empfehlung hat, kann sie gerne kundtun.

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