Ein ungewöhnlicher Thriller, der leider zu detailreich erzählt worden ist
Eine überaus brutale Mordserie erschüttert Paris und lässt die zuständigen Ermittler nicht mehr zur Ruhe kommen. Denn der Anblick, der sich den hart gesottenen Polizisten an den jeweiligen Tatorten bietet, ...
Eine überaus brutale Mordserie erschüttert Paris und lässt die zuständigen Ermittler nicht mehr zur Ruhe kommen. Denn der Anblick, der sich den hart gesottenen Polizisten an den jeweiligen Tatorten bietet, ist dermaßen grausam, dass er sich für immer in ihre Gehirne einbrennt. Junge Frauen mit bestialisch verstümmelten Körpern befinden sich dort und legen ein deutliches Zeugnis davon ab, was ein kannibalistisch veranlagter Serienkiller getan hat.
Jeanne Korowa ist fünfunddreißig Jahre alt, als Ermittlungsrichterin tätig und wünscht sich nichts sehnlichster, als eines Tages einen Serienkiller zur Strecke zu bringen. Doch bis es so weit ist, beschäftigt sich die von Depressionen geplagte, unverheiratete und kinderlose Frau mit unspektakulären Fällen, die ihr ein sicheres Einkommen bieten. Als ihr plötzlich durch Zufall eine nicht genehmigte Abhöraktion Details aus dem Leben eines Mannes beschert, dessen Sohn möglicherweise der gesuchte Kannibalen-Killer ist, gibt es kein Halten mehr. Ohne Skrupel macht sich die resolute Juristin allein daran, der Spur des Kannibalen zu folgen und gerät in den undurchdringlichen Wäldern des südamerikanischen Dschungels in Machenschaften hinein, die sie das Fürchten lehren.
"Im Wald der stummen Schreie" ist ein ungewöhnlicher Thriller, der mit einem schnellen und äußerst blutrünstigen Einstieg beginnt, sich dann aber in Details der menschlichen Entwicklungsgeschichte und in einem Zuviel an Informationen über die Brutalität der mittelamerikanischen Militärregime verliert. So ist der Hörer gezwungen, langatmigen Vorträgen zu lauschen, um hinter die Beweggründe der Tat und die Besonderheiten des Täters zu kommen. Schade. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen und hätte dazu geführt, den Hörer mit einem spannenden Plot an das Geschehen zu fesseln. So allerdings nervt der mit einem mystischen Anstrich versehende Thriller, obwohl seine Hauptfigur und die ihm zugrunde liegende Idee gut funktionieren.
Fazit:
"Im Wald der stummen Schreie" ist ein Thriller, der menschliche Grenzen auslotet, in seiner Umsetzung allerdings zu detailliert erscheint. Dafür aber überzeugt Andrea Sawatzki als Sprecherin und ermöglicht der brutal erzählten Geschichte doch noch eine Chance für gut befunden zu werden.