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Veröffentlicht am 02.11.2024

Kurzweiliger Krimi mit Spannungsschwächen

Kein Land in Sicht
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Der Hochsee-Krimi beginnt mit einem Verwirrspiel. Eine junge Frau kommt auf einem Kreuzfahrschiff zu sich und weiß nicht, wer sie ist. Lediglich, dass sie in der vergangenen Nacht ordentlich gefeiert haben ...

Der Hochsee-Krimi beginnt mit einem Verwirrspiel. Eine junge Frau kommt auf einem Kreuzfahrschiff zu sich und weiß nicht, wer sie ist. Lediglich, dass sie in der vergangenen Nacht ordentlich gefeiert haben muss, steht fest. Denn genauso sieht sie aus. Kurz darauf findet sie einen Ausweis und die Frau auf dem Foto sieht genauso aus, wie sie. Stephanie Meyerhofer ist der Name, der in ihm steht und so glaubt sie, diese Stephanie zu sein. Doch weit gefehlt. Nicht nur der Name ist falsch, auch ihr Job dient nur der Tarnung, um eine Verbrecherbande auf dem Kreuzfahrtschiff zu stellen.

Cover und Leseprobe haben mich sofort neugierig werden lassen. Wer ist Stephanie Mayrhofer? Was ist mit dem Mann im Käfig und über was für Kinder redet er? Fragen über Fragen und schon bald gibt es noch mehr. Eine Jagd nimmt ihren Lauf, der die Spannung vermissen lässt. In dieser Hinsicht habe ich mehr erwartet. Dafür punktet die Autorin mit gut ausgearbeiteten Figuren, einem interessanten Setting und einem Schreibstil, der angenehm bildhaft ist. Ich habe das erinnerungslose Partygirl sofort vor mir gesehen und ihr Entsetzen gespürt, als sie gemerkt hat, dass sie auf einem Schiff gelandet ist.

Fazit:
„Kein Land in Sicht“ ist der erste Teil für Kommissarin Sarah Peters, der mit einer guten Story daherkommt, in der Umsetzung aber einen entscheidenden Mangel aufweist. Der für einen Krimi notwendige Spannungsbogen ist zu flach und scheitert an zu vielen unnützen Details.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Ein tiefgründiger und emotionaler Kriminalroman

Die vergessenen Kinder
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Police Constable Joanna Hamilton geht in einer Woche in den Ruhestand. Ihre Karriere bei der Polizei war von vielen Fällen geprägt, die sie erfolgreich zum Abschluss brachte. Nur ein verschwundenes Mädchen ...

Police Constable Joanna Hamilton geht in einer Woche in den Ruhestand. Ihre Karriere bei der Polizei war von vielen Fällen geprägt, die sie erfolgreich zum Abschluss brachte. Nur ein verschwundenes Mädchen lässt sie nicht in Ruhe und geistert nach wie vor in ihrem Kopf herum. Holly Moore hat gemeinsam mit ihrer Schwester ihre Eltern bei einem Brand verloren und Joanna Hamilton war ihrer Meinung nach Schuld daran. Später verschwand sie spurlos aus dem Kinderheim, während ein anderes Mädchen ermordet wurde. Zwei Cold Cases, die in der Woche vor Joanna Hamiltons Ruhestand Bedeutung erlangen, als an einer Ausgrabungsstätte menschliche Knochen gefunden werden.

„Die vergessenen Kinder“ ist nach „Das Haus der Verlassenen“, „Die verlorene Frau“ und „Das Geheimnis des Mädchens“ der vierte Roman der englischen Autorin Emily Gunnis, der in deutscher Sprache erschienen ist. Der tiefgründige und emotionale Romane, der vor allem Lesende mit Vorlieben für verzwickte Kriminalgeschichten begeistern wird, überzeugt mit abwechslungsreichen Handlungssträngen, gut ausgearbeiteten Figuren und familiären Verstrickungen. Kombiniert mit einem atmosphärischen Setting entwickelt sich eine Sogwirkung, der sich niemand entziehen kann. Zwar braucht es einige Zeit, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Dann aber fesselt sie ungemein.

Fazit:
Ein lesenswerter Roman voller interessanter Charaktere, vielfältiger Lebensgeschichten und einem Kriminalfall, der erst am Ende sein ganzes Dilemma offenbart.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Ein lesenswerter Roman mit mystischem Anteil

Der längste Schlaf
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Mara ist Schlafforscherin und eine Kapazität auf ihrem Gebiet. Eine Akademikerin, die jede Nacht von ihrem Wissen profitiert, würde man meinen. Aber so ist es nicht. Mara kann nur schwer schlafen. Und ...

Mara ist Schlafforscherin und eine Kapazität auf ihrem Gebiet. Eine Akademikerin, die jede Nacht von ihrem Wissen profitiert, würde man meinen. Aber so ist es nicht. Mara kann nur schwer schlafen. Und wenn es ihr gelingt, träumt sie Dinge, die in der Wirklichkeit geschehen. Vorahnungen, die Schlimmes prophezeien. Um das zu vermeiden, betäubt sie sich mit Tabletten und Alkohol und versucht, die Phase des Schlafes zu überspringen, die für ihre Träume verantwortlich ist. Doch immer wieder sagt ihr Unterbewusstsein Katastrophen voraus und Mara fällt es schwer, damit umzugehen.

„Der längste Schlaf“ ist ein unterhaltsamer Roman, der seine Leser in die Welt der Träume entführt und gleichzeitig viele wissenswerte Details über unseren Schlaf verrät. In seinem Mittelpunkt steht Mara, die aus Deutschland stammt und als Wissenschaftlerin in London tätig ist. Sie erhält eines Tages die Nachricht, dass ihr ein Unbekannter in ihrer Heimat ein Haus schenken will. Zweifelnd und von Neugierde geplagt, reist sie dorthin und begreift, welche Macht ihre Träume haben.

Die Protagonistin Mara ist authentisch und nahbar. In jeder Zeile, in der sie über ihre innere Zerrissenheit, ihre Ängste und Unsicherheiten erzählt, lebt und leidet der Leser mit. Genau wie in dem zweiten Handlungsstrang, der von zwei Kindern erzählt, die einen Unfall erlitten haben. Zwar erscheinen einige der stattfindenden Ereignisse konstruiert. Doch lässt sich der Leser auf eine mystische Komponente ein, wird er mit einer wendungsreichen und gut erzählten Geschichte belohnt. Ein lebendiger Schreibstil, interessante Nebenfiguren und ein atmosphärisches Setting tun ihr Übriges dazu, dass der Roman in einem Rutsch gelesen ist.
Fazit:

Ein lesenswerter Roman und eine Empfehlung für alle, die Romane mit mystischem Anteil mögen.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ein wunderbar kurzweiliges Buch, das zwischenmenschliche Beziehungen auf den Prüfstand stellt.

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Emily Brandt ist eine glückliche Braut. Viele Jahre ist es her, seit ihre Familie durch einen Unfall zerbrach. Nun hat sie mit dem gutaussehenden und erfolgreichen William ihr Glück gefunden und freut ...

Emily Brandt ist eine glückliche Braut. Viele Jahre ist es her, seit ihre Familie durch einen Unfall zerbrach. Nun hat sie mit dem gutaussehenden und erfolgreichen William ihr Glück gefunden und freut sich auf ein erfülltes Leben mit ihm. Doch anstatt am Tage ihrer Hochzeit ausgelassen zu feiern, überschattet ein altes Geheimnis die Familien von Braut und Bräutigam. Einst gut miteinander befreundet, sieht es inzwischen ganz anders aus. Immer wieder fallen Andeutungen, sie streiten und versöhnen sich und am Ende der Feier liegt eine Leiche am Ufer des Öresunds.

Die schwedische Autorin Malin Steh hat bereits in ihrem ersten Roman „Happy New Year – zwei Familien, ein Albtraum“ ein feines Netz aus Geheimnissen und Lügen gesponnen und legt jetzt mit ihrem zweiten Roman „Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung“ nach. Und jedes Mal geschieht ein Mord und der Kreis der Verdächtigen ist auf die Mitglieder zweier Familien eingegrenzt. Menschen, die nicht nur eine langjährige Freundschaft verbindet, sondern noch vieles mehr.

Eine abwechselnde Erzählperspektive, kurz gehaltene Kapitel, und ein gut verborgenes Geheimnis, das erst allmählich ans Tageslicht tritt, sorgen für ein spannendes Lesevergnügen. Die Atmosphäre in dem noblen Schlosshotel stimmt und auf- und abschwellende Gefühle, aufreibende Missverständnisse und auf ihnen basierende Streitigkeiten gibt es genug. So ist das Buch schnell gelesen, wobei es auch kleine Mankos gibt. Zum einen wirkt die Story an manchen Stellen konstruiert, zum anderen leidet die Glaubwürdigkeit hinsichtlich des in der Vergangenheit stattgefundenen Geschehens.

Fazit:
Ein wunderbar kurzweiliges Buch, das die zwischenmenschlichen Beziehungen zweier Familien auf den Prüfstand stellt und zeigt, dass ein einziges Ereignis alles über den Haufen werfen kann. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, dies psychologisch ausgefeilte Spannungsromane lieben.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Ein interessanter und psychologisch gut durchdachter Thriller

Therapiert
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Die Therapeutin Clarissa Virtanen hat sich auf Fälle von sexuellem Missbrauch und Gewalt spezialisiert. Regelmäßig tritt sie als Expertin im Fernsehen auf und wird geachtet und respektiert. Vor allem ihre ...

Die Therapeutin Clarissa Virtanen hat sich auf Fälle von sexuellem Missbrauch und Gewalt spezialisiert. Regelmäßig tritt sie als Expertin im Fernsehen auf und wird geachtet und respektiert. Vor allem ihre Betrachtungsweisen und Ratschläge sind bei Zuschauern und Fachleuten gleichermaßen gefragt. Nur bei einer ihrer neuen Patientinnen funktionieren ihre Intuition und die langjährigen Erfahrungen nicht. Die junge Frau, die in ihrer Kindheit ein Trauma durchlebt hat, kommt ihr während der Therapiestunden gefährlich nah. Bald schon wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und Ungeheuerliches kommt ans Tageslicht.

„Therapiert“ ist der Debüt-Thriller der finnischen Autorin Martta Kaukonen, die in Helsinki als Filmkritikerin tätig ist. Mit viel Einfühlungsvermögen und einem untrüglichen Gespür für menschliche Schwächen lässt sie ihre Figuren agieren, die allesamt als Ich-Erzähler*innen auftreten. Da sind zum einen die Therapeutin Clarissa und ihr Mann Pekka, in deren Haus die therapeutische Praxis angesiedelt ist. Zum anderen spielt die Patientin Ira eine große Rolle, die Clarissa bewusst manipuliert. Und zuguterletzt lernt der Leser den alkoholkranken Journalisten Arto kennen, der ein Interview mit Clarissa führen soll. Sie alle kommen abwechselnd zu Wort, während in der Zeit ihres Zusammentreffens eine Reihe von Vermisstenfällen und brutalen Morden Helsinki in Atem halten.

Trotz kurzer Kapitel und bewusst eingesetzter Spannungselemente gestaltet sich der Einstieg in das undurchsichtige Geschehen zäh. Knallharte Fakten und geschickt platzierte Andeutungen können nur schwer einsortiert werden und führen dazu, dass sie wenig glaubhaft sind. Erst später, in der zweiten Hälfte des Buches fügen sich die wahllos erscheinenden Aussagen und schwer einzuordnenden Ereignisse zusammen und münden in einen Spannungsbogen, der ohne Pause weiterlesen lässt. Und ganz am Schluss, am Ende des wendungsreichen Handlungsverlaufes werden die Leser mit einem rasanten Finale belohnt und erleben eine Auflösung, die lange Zeit so nicht vorherzusehen war.

Fazit:
Ein interessanter und psychologisch gut durchdachter Thriller, der trotz einiger Schwächen mit einem perfiden Plot bestens unterhält.

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