Ein buch das jeder einmal im leben gelesen haben sollte
Schmetterling und Taucherglocke
Dieses Buch habe ich vor ca. 10 Jahren das erste Mal gelesen. Wir haben den Film dazu in meinem Ausbildungskurs zur Altenpflegerin gesehen. Er war so beeindruckend, dass ...
Schmetterling und Taucherglocke
Dieses Buch habe ich vor ca. 10 Jahren das erste Mal gelesen. Wir haben den Film dazu in meinem Ausbildungskurs zur Altenpflegerin gesehen. Er war so beeindruckend, dass ich unbedingt den Roman dazu lesen musste. Denn das besondere an diesem Roman ist, dass der Autor Jean-Dominique Bauby diesen als Locked -in Patienten diktierte. Was bedeutet diese Krankheit, werden sich nun einige von euch fragen. Um es zu erklären, hier die Erläuterung von Wikipedia: Das Locked-in-Syndrom (engl.; dt. Eingeschlossensein- bzw. Gefangensein-Syndrom) bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch zwar bei Bewusstsein, jedoch körperlich fast vollständig gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen. Kommunikationsmöglichkeiten nach außen ergeben sich meist nur durch die erhaltene vertikale Augenbeweglichkeit, und wenn auch diese verloren gegangen ist, durch eine Messung der Pupillenerweiterung. Die Verwendung eines Brain-Computer-Interfaces ist eine weitere Möglichkeit, dem Betroffenen die Kommunikation mit der Außenwelt zu ermöglichen. Der Hörsinn ist völlig intakt. Fragen, die mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können, kann mancher Erkrankte durch Augenbewegungen oder Augenzwinkern beantworten. Wenn gar keine willentliche Muskelaktivität vorhanden ist, spricht man vom vollständigen Locked-in-Syndrom .
Der Autor des Buches erlitt mit 43 Jahren am 8. Dezember 1995 einen Gehirnschlag und bekam danach die Diagnose gestellt. In seinem Fall war es möglich den Kopf von rechts nach links zu bewegen und das linke Auge.
Der Vater von 2 Kindern und vor dem Unfall ein erfolgreicher Redakteur.15 Monate nach seinem Unfall beendete er den Roman als erster Locked-in Patient, der aus der Sicht des Patienten schrieb. Er verstarb leider wenige Tage nach der Veröffentlichung seines Buches in Frankreich am 9. März 1997.
In seinem Roman lässt er uns daran teilhaben, wie es war, das erste Mal aufzuwachen und langsam zu begreifen, was eigentlich los ist.
Er schreibt vom langsamen Kampf in ein Leben zurück, in dem er sich mithilfe eines Buchstabensystems, zumindest mit seiner Umwelt verständigen konnte. Vom Kampf dies zu erlernen. Von den ersten Therapiestunden mit seinem Ergotherapeuten und seiner Logopädin Sandrines, die eine seiner engsten Vertrauten im Krankenhaus wurde. Aber auch vom Umgang mancher Pfleger, die entweder völlig überfordert mit der Situation waren, oder aber gar keine Lust hatten, sich mit seinem Krankheitsbild zu befassen und einfach nach ihrem Ermessen handelten.
Zitat Seite 41/42 : Da gibt es die Mehrheit, die mein Zimmer nicht betreten würde, ohne zu versuchen, meine SOS -Signale zu begreifen, und die anderen, weniger gewissenhaften, die so tun, als sähen sie meine Notzeichen nicht, und wieder verschwinden. So wie dieser reizende Unmensch, der mir die Übertragung des Fußballspiels Bordeaux -München in der Halbzeit abgedreht hat und mir ein unwiderrufliches >>Gute Nacht>> zukommen ließ. Diese Unmöglichkeit der Kommunikation belastet natürlich weit über die praktischen Aspekte hinaus.
Buchzitat: Seite 7 : Es ist ein gewöhnlicher Morgen. Um 7 Uhr beginnt das Glockenspiel der Kapelle wieder jede Viertelstunde das Entschwinden der Zeit zu skandieren. Nach der nächtlichen Ruhepause fangen meine verschleimten Bronchien wieder an, laut zu rasseln. Meine verkrampft auf dem Bett liegenden Hände tun mir weh, ohne dass ich entscheiden kann, ob sie heiß oder eiskalt sind. Um etwas gegen die Gelenksteife zu tun, löse ich eine Reflexbewegung aus, die Arme und Beine um einige Millimeter dehnt. Das reicht oft, um ein schmerzendes Glied zu entlasten. Der Taucheranzug wird weniger drückend, und der Geist kann wie ein Schmetterling umherflattern. Es gibt so viel zu tun, man kann davonfliegen in den Raum oder in die Zeit, nach Feuerland oder an den Hof von König Midas. Man kann die geliebte Frau besuchen, sich neben sie legen und ihr noch schlafendes Gesicht streicheln. Man kann Luftschlösser bauen, das goldenen Vlies erkämpfen, Atlantis entdecken ,seine Kinderträume und Erwachsenenphantasien verwirklichen.
Meine Meinung zum Buch :
Diesen Roman zu lesen war für mich sehr faszinierend. Ich persönlich finde das er noch besser als der Film ist. Der Gedanke das der Autor diese 133 Seiten alleine mit Hilfe seines linken Auges digtierte zeigt einen enormen Lebenswillen. Der Autor gibt uns als Leser einen Einblick wie es ist mit dieser Krankheit zu leben. Wie seine Familie und er damit umgehen.
Mir war zu keiner einzigen Zeit langweilig beim lesen. Auch wenn es eingie Monologe darüber gibt wie das Leben des Autors vor seiner Erkrankung war. Seine Schilderungen über Erlebnisse beruiflich und Privat in Paris sind bilderhaft beschrieben und sprachlich einfach wunderbar zu lesen.
Ich persönlich habe daraus gezogen das man jeden Tag genießen sollte an dem man gsund ist. Aber auch wie wichtig es ist sich Auszeiten neben der Arbeit zu nehmen. Kleine Dinge im Leben zu schätzen. Wie der Geschmack eines Schokoladen Eis das langsam auf der Zunge zergeht. Sonnenstrahlen im Gesicht. Im Sommer schwimmen gehen zu können,ein tolles Gespräch zu führen. Einen Spaziergang zu machen.....