Drei Menschen, drei Schicksale, ein einziges Urteil.
Drei Menschen, der Journalist Garcin, die Postangestellte Inès und die reiche Estelle, sind gestorben. Zu Lebzeiten haben sie sich noch nie gesehen. Im Jenseits treffen sie sich zum ersten Mal. Sie scheinen ...
Drei Menschen, der Journalist Garcin, die Postangestellte Inès und die reiche Estelle, sind gestorben. Zu Lebzeiten haben sie sich noch nie gesehen. Im Jenseits treffen sie sich zum ersten Mal. Sie scheinen sehr unterschiedlich, doch sie haben eines gemeinsam. Alle drei haben etwas getan und wurden verurteilt. Nun wartet das Urteil auf sie, doch wie es scheint müssen sie sich dieses Urteil selbst zusammenreimen. Während Garcin versucht sein Leben zu ordnen, kümmert sich Estelle um ihr Aussehen, da sie Garcin gefallen möchte. Inès scheint ihr dabei gern behilflich zu sein, jedoch nicht um ihr mit Garcin zu helfen. Alle drei sind sich bewusst, dass sie sich in der Hölle befinden und sie machen sich auf das Schlimmste gefasst, doch die erwartete Folter kommt nicht. Es ist nur eine leichte Hitze zu verspüren. Langsam aber sicher erfahren sie, wie ihr Urteil lautet: sie sind dazu verdammt, eingeschlossen in einem Raum, ohne Hoffnung auf ein Ende, sich gegenseitig als Peiniger und Opfer ausgeliefert zu sein.
Sartre schreibt sehr philosophisch und es war nicht immer sehr leicht verständlich, trotzdem finde ich dieses Drama interessant. Es zeigt, dass Folter nicht gleich das bedeutet, was man sich zunächst immer darunter vorstellt. Natürlich kann er nicht wissen, was wirklich passiert, wenn man stirbt, aber es ist ja nur eine kleine Geschichte. Außerdem ist die Kombination der Charaktere sehr interessant, da es offensichtlich ist, dass sie total unterschiedlich sind und sich nicht ausstehen würden. Deren Verurteilung hatte einerseits eine bestimmte Struktur, aber andrerseits wurde ihnen die Folter einfach selbst überlassen. Und es ging immer so weiter. Die letzten Worte von Gracin „also - machen wir weiter“ zeigen, dass sich die Situation auch nach Ende des Buches nicht verändert hat.
„Huis Clos“ von Jean-Paul Sartre ist eine interessante Schullektüre. Ich glaube nicht, dass ich dieses Drama in meiner Freizeit lesen würde, aber für die Schule ist das eines der besseren Bücher.