Cover-Bild Tanz der Klingen
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 13.06.2016
  • ISBN: 9783453315037
Jeff Salyards

Tanz der Klingen

Roman
Jürgen Langowski (Übersetzer)

Von Captain Braylar Killcoin, dem ebenso raubeinigen wie rätselhaften Anführer einer syldoonischen Söldnertruppe, sagt man, er sei hinterhältig, blutrünstig und würde sogar seine eigene Mutter an den Teufel verscherbeln. Eines Tages heuert Killcoin den jungen Chronisten Arki an – er soll die Söldner auf einer geheimen Mission begleiten und ihre Taten schriftlich festhalten. Für Arki beginnt das größte Abenteuer seines Lebens. Ein Abenteuer, das er jedoch erst einmal überleben muss, bevor er es niederschreiben kann ...

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Veröffentlicht am 19.12.2017

Der Chronist der Söldner

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Jeff Salyards - Tanz der Klingen

Flussland
Eines Tages bekommt der junge Schreiber Arkamondos ein aufregendes Angebot, er soll die Chronik einer syldoonischen Söldnertruppe führen. Einem Mann, wie Captain ...

Jeff Salyards - Tanz der Klingen

Flussland
Eines Tages bekommt der junge Schreiber Arkamondos ein aufregendes Angebot, er soll die Chronik einer syldoonischen Söldnertruppe führen. Einem Mann, wie Captain Braylar Killcoin ist er noch nie begegnet, noch während er an der großen und wuchtigwirkenden Gestalt hochsieht, sträubt sich sein Nackenhaar und er muss an die warnenden Worte seiner Mutter denken.
Als einfacher Chronist, der niemals einem reichen Herrn gedient hatte und erst recht keinem syldoonischen Legionär, der sogar beim Bade bewacht werden will, wünscht sich Arkamondos, er hätte den verdammten Kontrakt nie unterzeichnet.
Beim Anblick der Narben, die sich wie eine Landkarte über den Körper seines neuen Meisters ziehen, packt ihn das Grauen.
Noch bevor das Wasser sich schwarz färbt, meldet sich eine Art Fluchtinstinkt in ihm, aber, als er fasziniert die exzentrische Waffe betrachtet, weiß er, das es keine drei Schritte brauchen würde, um seiner finalen Bestimmung gegenüberzustehen.
Wozu braucht ein syldoonischer Captain, welcher im Notfall seine eigene Mutter an den Teufel veräußern würde, einen Chronisten?
Der verwegene Captain Killcoin macht "Arki" klar, das es ihm um Präzision ginge und nicht um Poesie, er soll alles aufzeichnen, was sich ihm an Ereignissen in die Netzhaut brennt. Erst als der Vertrag signiert ist, erhält Arki die Information, dass er die tollkühne Söldnertruppe auf ihrem ganzen Weg begleiten soll. Der grimmige Braylar verspricht ihm dafür das Abenteuer seines Lebens.
"Alle Reiche brechen zusammen, alle grenzen verändern sich, alle Königreiche müssen sterben. Dort, wo ich dich hinführe, kannst du den Tod eines politischen Gefildes beobachten, den Niedergang einer Lebensart, die Neuzeichnung einer Karte. Etwas Einziges und Unbezahlbares."
Mehr als einmal verflucht sich Arki wegen seines plötzlich aufgetretenen Wagemuts, er, der er noch nie heldenhaft oder draufgängerisch war. Diese riskante Mission könnte ihm zu großem Ruhm verhelfen, er wäre ein anerkannter Chronist und seine außergewöhnlich scharfe Beobachtungsgabe würde endlich der Weltgeschichte dienlich sein. Wenn er die Mission überlebt..

Jeder der Söldner würde sein Leben für Captain Killcoin geben, was auch ausreichend demonstriert wird. Immer in edler Gesinnung, was die Kampfeslust betrifft. Die raubeinigen Charaktere um Captain Braylar Killcoin beeindrucken durch wohlgewählte Worte, bieten einen Schlagabtausch dar, wie in einem alten englischen Schauspiel. Arki, der haarscharf die Dinge in sich aufsaugt und auch die Erinnerung beobachten kann, wird bald beherzter Bestandteil einer kühnen und streitbaren Truppe. Der Plan ist: Überleben, um die Chronik zu schreiben..

Das Buch liest sich wie wildes Wasser, das den Berg herunterstürzt, rasant und voller tödlicher Gefahren. Das Ungewöhnliche: Es liest sich leicht, wahrt aber den Schein der Tiefe. Ein Pageturner! Spannende Fantasy-Räuberballade mit magischen Elementen.
Sehr amüsant und schlagkräftig. Viel Vergnügen!

"Dass sie fromm waren, konnte man den Syldoonern gewiss nicht vorwerfen. Es hiess, selbst, wenn sie von all ihrem Geld zwölf Tempel bauen ließen, würden sie niemals auch nur einen einzigen davon betreten."

Anmerkung: Ich persönlich glaube ja, dass, wenn Braylar tatsächlich dem Teufel seine Mutter verkauft, sie der Hölle ein "Update" verpassen würde. Pech für den Teufel und für alle, die durch Captain Braylar Killcoin dort hingeschickt werden..

Ich freue mich auf die Fortsetzung, die ebenso im Heyne-Verlag erscheint:
Jeff Salyards - Die Klinge des Königs

Veröffentlicht am 05.12.2018

Mehr eine Reiseerzählung als ein Fantasy Roman

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Inhalt
Gelangweilt von seinem Leben, nimmt der Chronist Arkamondos, kurz Arki, eine Stelle bei dem syldoonischen Captain Braylar Killcoin. Wahrheitsgemäß soll er alle Details der geheimen Mission der ...

Inhalt
Gelangweilt von seinem Leben, nimmt der Chronist Arkamondos, kurz Arki, eine Stelle bei dem syldoonischen Captain Braylar Killcoin. Wahrheitsgemäß soll er alle Details der geheimen Mission der Söldnertruppe aufzeichnen, so will es ihr Kaiserhaus. Doch Killcoins Truppe lebt ziemlich gefährlich und Kämpfe scheinen schon beinahe zur Tagesordnung zu gehören. Zwar hat Arki sich schon immer Abenteuer und Ruhm gewünscht, doch an Killcoins Seite lernt er auch die wahre Angst kennen. Ahnungslos zieht er mit dem Captain durch das Land und versucht zu erfassen, was überhaupt vor sich geht, denn obwohl es alles aufschreiben soll, gibt es zu viel, was vor ihm verheimlicht wird.

Meine Meinung
Chronisten haben eigentlich kein spannendes Leben. Zumeist verfassen sie irgendwelche Briefe oder bekommen den Auftrag die Lebenserfolge irgendwelcher Geschäftsmänner oder Kirchenleute aufzuzeichnen. Arki liebt zwar seine Arbeit, doch keinesfalls will er dieses langweilige Leben haben. Abwechslung verspricht sein neuster Auftrag. Er lässt sich als Chronist des syldoonischen Captain Braylar Killcoin anheuern. Dieser hat einen geheimen Auftrag des syldoonischen Kaiserhauses erhalten, dabei sollen alle Details festgehalten werden. Killcoin verspricht Arki viele Abenteuer, warnt ihn aber auch, dass es sehr gefährlich werden könnte.

Um seiner Tätigkeit nachgehen zu können, versucht Arki mehr über den Auftrag zu erfahren. Doch all seine Fragen prallen an einer unüberwindbaren Mauer des Schweigens ab. Kein Mitglied der Söldnertruppe oder auch der Captain selbst, verrät ihm irgendein Detail. Ahnungslos begibt sich der Schreiberling auf die Reise und muss recht schnell feststellen, dass Killcoin nicht übertrieben hat. Schon bald geraten sie von einer gefährlichen Situation in die nächste und Arki muss sich fragen, ob seine Entscheidung richtig war. Obwohl er immer von Abenteuern geträumt hat, ist er kein Freund von Waffen und Gewalt. Als jedoch immer mehr Feinde auf den Plan treten, bleibt ihm keine andere Wahl als zu lernen sich zu verteidigen.

Es ist schon mal sehr ungewöhnlich, dass der Protagonist eines Fantasy Romans kein Krieger oder Zauberer ist, der während seines Abenteuers über sich hinaus wächst. Jeff Salyards hat diese Rolle aber einem Schreiberling zugedacht. Statt ein Schwert zu führen, greift Arki eher zur Feder. Inmitten einer Söldnertruppe, herausgerissen aus seiner Gemütlichkeit, muss er sich nun dem Chaos einer Schlacht stellen und natürlich der wunderbaren, von Flüchen ausgeschmückten, Sprache.

Obwohl Arki die ganze Söldnertruppe ins Herz schließen kann, ist er während der Handlung zumeist nur mit Killcoin und dessen Vertrauten Lloi unterwegs. Dabei kann er den Captain besser kennen lernen und erleben, wie dieser seine magische Waffe schwingt. Zwar ist diese überaus nützlich, doch auch mit einem Fluch verbunden. Einzug Lloi scheint Killcoin helfen zu können, wenn er unter der Last dieses zu leiden hat.

Damit wird mehr oder weniger die Magie in die Geschichte eingebracht. Es sind ersmal nur kleine Fragmente, doch nach und nach werden auch weitere Aspekte der Magie sowie das Wirken der Götter vorgestellt. Es macht überaus neugierig, allerdings befriedigt der Autor diese Neugier nicht. Diese Fantasy Elemente bleiben eher hintergründig und kratzen nur an der Oberfläche. Ihre volle Stellung in dieser Welt wird nicht wirklich erklärt.

Schade ist auch, dass der Großteil des Buches eher eine Reiseerzählung ist mit gelegentlichen Kämpfen. Erst im letzten Drittel, geht die Action richtig los. Wo sich die Handlung erst zäh und langatmig entwickelte, wird sie plötzlich spannend und fesselnd. Endlich wird offenbart, welchen Plan die Syldooner verfolgen, wenn auch erst am Ende die volle Tragweite davon aufgezeigt wird.
Ich weiß jetzt nicht ob es daran lag, dass das Buch aus der Perspektive eines Chronisten geschrieben ist oder es eine Eigenart des Autors ist, doch die Beschreibungen waren überaus ausführlich. Sehr detailreich wurden Speisen, die blutigen Kämpfe aber auch die Orte umschrieben. Jeff Salyards hat sich wirklich Mühe gegeben es bildgewaltig zu gestalten, was ihm auch gelungen ist. Nachteilhaft ist dabei nur, dass die Nebencharaktere bei all dem irgendwie blass bleiben. Ihnen wird kaum Persönlichkeit eingeflößt. Es könnte wirklich an Arkis Perspektive liegen, da er sie ja nur wenig kennen lernt, allerdings weiß ich es nicht.

Fazit
Es ist nicht leicht Arkis und Killcoins Abenteuer zu folgen, da die Erzählung sich recht langatmig entwickelt. Es braucht eine ganze Weile, bis aus der Reiseerzählung eine doch spannende Geschichte wird. Das letzte Drittel des Buches überrascht durch tolle Kämpfe und interessante Wendungen und macht neugierig auf das, was noch kommen könnte. Da auch noch viele Fragen unbeantwortet geblieben sind, darf man darauf hoffen, dass die nächsten Bände der Trilogie Licht ins Dunkel bringen.