Gelungener Auftakt zu einer Jahrhundertsaga
In letzter Zeit war die „Clifton-Saga“ von Jeffrey Archer in aller Munde, man kam kaum an einer Buchhandlung vorbei, in dem nicht mindestens eins der Bücher das Schaufenster zierte und selbst im Supermarkt ...
In letzter Zeit war die „Clifton-Saga“ von Jeffrey Archer in aller Munde, man kam kaum an einer Buchhandlung vorbei, in dem nicht mindestens eins der Bücher das Schaufenster zierte und selbst im Supermarkt waren die Bücher zahlreich vertreten. Es muss also irgendwas dran sein, sagte ich mir und habe losgelesen…
Archer hat wirklich ein Talent zum Erzählen. Man will immer mehr wissen und kommt schon nach kurzer Zeit nicht mehr los von der Geschichte (muss ich erwähnen, dass ich sofort Teil 2 runtergeladen habe, nachdem ich mit Teil 1 durch war?)
Den Aufbau des Buches fand ich allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. In diesem ersten Teil geht es ja um die Jugend von Harry Clifton. Geboren in eine Arbeiterfamilie, helfen ihm Zufälle und vor allem gutmeinende Menschen, und ermöglichen ihm eine Ausbildung, die weit über dem liegt, was ein Jungen seines Standes normalerweise erreichen kann. In den ersten Teilen des Buches wird Harrys Jugend aus verschiedenen Sichten erzählt – z. B. aus Sicht seiner Mutter oder seines Mentors Old Jack. Dadurch werden mehrmals die gleichen Ereignisse erzählt und ich hatte teilweise den Eindruck, dass die Handlung dadurch stockt. Allerdings werden nur durch die verschiedenen Sichtweisen Stück für Stück die Zusammenhänge offenbar, die zu Harrys guter Ausbildung und seinem Voranschreiten geführt haben. Grundsätzlich also ein interessanter Ansatz, die Geschichte so zu erzählen, für mich allerdings stellenweise etwas zäh.
Im letzten Drittel des Buches, als Harry die Schwester seines besten Freundes Giles Barrington heiraten will, wird es aber wieder so richtig spannend. Und als Harry 1939 auf einem Schiff als Offizier anheuert, wird es dramatisch. Der fiese Cliffhanger am Ende des Buches sorgt garantiert dafür, dass man weiterlesen will.
Insgesamt für mich ein guter Auftakt zu einer großen Jahrhundertsaga. Ich bin gespannt wie es weitergeht – wie gesagt, Teil 2 steht schon bereit