Cover-Bild Die Hassliste
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 01.08.2011
  • ISBN: 9783423411271
Jennifer Brown

Die Hassliste

Roman
Beate Schäfer (Übersetzer)

Es war einfach nur eine Liste. Niemand sollte sterben.
Valerie ist sechzehn, als ihre Welt zusammenbricht. In der Schul-Cafeteria eröffnet ihr Freund Nick das Feuer auf seine Mitschüler. Er tötet sechs Menschen und verletzt zahllose andere. Valerie selbst wirft sich vor eine Schülerin und wird dabei schwer getroffen. Doch hinterher wird sie keinesfalls als Heldin betrachtet, sondern als Mittäterin. Gemeinsam mit Nick hatte sie die Hassliste geführt, auf der die Namen aller Opfer standen. Für Valerie war es ein Spiel gewesen, ein Ritual, das sie mit Nick verband. Ohne zu merken, dass es für ihn offenbar viel mehr war … 

Weitere Formate

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Regt zum Nachdenken an

0

Die 16-jährige Valerie und ihr Freund Nick waren schon immer die Außenseiter auf ihrer Schule. Durch die ständigen Hasstiraden, die die beiden Schüler täglich ausgesetzt sind, verbünden sie sich umso mehr ...

Die 16-jährige Valerie und ihr Freund Nick waren schon immer die Außenseiter auf ihrer Schule. Durch die ständigen Hasstiraden, die die beiden Schüler täglich ausgesetzt sind, verbünden sie sich umso mehr und stellen eine sogenannte Hassliste her.
Hierbei listen sie sämtliche Mitschüler auf, die sie jemals gemobbt oder gedemütigt haben.
Für Valerie ist diese Liste ein reiner Zeitvertreib, der ihr hilft, das Geschehene zu verarbeiten.
Doch für Nick ist diese Liste weitaus mehr.

In der Schulcafeteria läuft er Amok und richtet ein Blutbad an. Zum Glück reagiert Valerie schnell und stellt sich vor eine Mitschülerin und wird dabei selbst verwundet.
Als sich Nick danach selbst hinrichtet, ist sie völlig allein und muss sich mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinander setzen:

Wie konnte es nur so weit kommen – und trägt sie eine Mitschuld?

„Die Hassliste“ ist ein grandioses Jugendbuch, dass sich mit dem sensiblen Thema Amoklauf an Schulen beschäftigt.
Jennifer Braun geht sehr sensibel und behutsam an dieses Thema heran, ohne Täter oder Opfer zu verurteilen.
Ohne Täter oder Opfer in Schutz zu nehmen, stellt sie klar, dass es immer zwei Seiten gibt, die dramatischer nicht sein können und wie weit man in seiner Verzweiflung gehen kann.

Besonders viel Mühe hat sie sich hierbei mit den Charakteren gegeben, die sehr authentisch beschrieben werden.
Vor allem die Protagonistin Valerie, die in der Ich-Perspektive ihre Geschichte erzählt, ist sehr gelungen.
Auf der einen Seite konnte ich ihre Schuldgefühle und Gedanken gut nachvollziehen, auf der anderen Seite konnte ich allerdings auch nur mit dem Kopf schütteln.
Aber auch ihre Mitschüler sind alles andere als fehlerfrei und fielen mir eher negativ als positiv auf.

Jennifer Browns Schreibstil ist großartig. Als ich das Buch beendet habe, konnte ich kaum glauben, dass „Die Hassliste“ ihr Debütroman ist.
Die Geschichte liest sich sehr flüssig und leicht, Orte und Charaktere werden sehr gut beschrieben, sodass ich sehr schnell ein Teil dieser Geschichte wurde.

Die Covergestaltung ist schlicht, aber durchaus passend zur Geschichte, denn dieses Buch braucht kein ausgefallenes Cover, um zu glänzen.
Für die Auswahl des Covers muss dem Verlag ein Kompliment gemacht werden. Dieses ist deutlich besser als die Cover, der englischen Ausgaben.


„Die Hassliste“ lässt einen nachdenklich und gerührt zurück. Ich habe selten ein so ergreifendes und sensibles Jugendbuch wie dieses gelesen.